Trotz der Einstellung der Weiterentwicklung ist GFA-BASIC weiterhin eine der beliebtesten Programmiersprachen fĂŒr den Atari. So wurden und werden, auch wenn sich die mit C-Ablegern geschriebenen Programme immer mehr durchsetzen, immer noch viele Programme mit GFA-BASIC geschrieben. Diese Serie soll Hobbyprogrammierern bei einigen vielleicht ungelösten Problemen weiterhelfen und AnfĂ€ngern den Einstieg erleichtern.
Im diesem ersten Teil werde ich einige nĂŒtzliche und teilweise sogar unentbehrliche Tools vorstellen, um dann ab dem zweiten Teil zu Programmiertips ĂŒbergehen zu können.
Aktuelle Version
Die aktuelle Version von GFA-BASIC ist die Version 3.6TT. Um auf einem TT, einem Falcon oder unter MagiC! fehlerfrei und ohne AbstĂŒrze programmieren zu können, sollte man sich diese letzte Version besorgen. Immer wieder sind GerĂŒchte von einer Version 4 im Umlauf, dazu ist zu sagen, dass die Entwicklung dieser Version definitiv eingestellt wurde. Lediglich eine Demoversion der Shell von "Basic 4.0" ist als Public-Domain-Software in diversen Mailboxen und auf diversen CD-ROMs zu finden.
GFA-BASIC und MagiC!
Damit das Entwicklungssystem unter MagiC! nicht abstĂŒrzt, sollte man ein Patch-Programm benutzen, mit dem man Fehler aus den GFA-BASIC-Dateien entfernen kann. Eines dieser Patch-Programme ist der "GFA-BASIC Interpreter/Compiler-Patcher", der mittlerweile in der Version 1.07 vorliegt. Das Programm ist Freeware und liegt der aktuellen Spezial-Diskette bei oder kann ĂŒber unsere Falke-Verlags-Homepage abgerufen werden.
Das Programm hat eine ĂŒbersichtliche und leicht verstĂ€ndliche MenĂŒfĂŒhrung, und es liegt eine ausfĂŒhrliche Anleitung im ASCii-Format bei. Eine, wie ich finde, nĂŒtzliche Einstellung im Patcher ist die, dass man den MenĂŒpunkt "Neue Namen" dauerhaft aktivieren kann. Somit muss man ihn im GFA-BASIC-lnterpreter nicht stĂ€ndig manuell aktivieren und bekommt bei neuen bzw. falsch geschriebenen Variablen immer die Alert-Meldung, dass die Variable noch nicht vorhanden ist. Unter MagiCMac benötigt man zudem noch den GFARAMPS-Patch, der das Entwicklungssystem auch auf dem Mac lauffĂ€hig macht. Weiterhin sollte man unter MagiC! darauf achten, dass der Interpreter und das MenĂŒ-Programm - GFA-BASIC.PRG und MENUX.PRG - als Single-Task-Programm anmeldet sind.
Weitere nĂŒtzliche Programme und Utilities
Wer GFA-BASIC auf einem Computer mit Grafikkarten, auf dem Falcon mit einer Auflösung mit mehr als 16 Farben oder unter MagiCMac laufen lassen möchte, fĂŒr den gibt es das Programm "A la Card". "A la Card" ist ein Sharewareprogramm und ist in der Maus Wiesbaden 2 zu finden. Die unregistrierte Version von "A la Card" ist insofern eingeschrĂ€nkt, dass nur die obere BildschirmhĂ€lfte auf dem Monitor dargestellt wird.
Allerdings liegt A la Card als lizenzierte Vollversion dem aktuellen Edition'99-GFA-Paket des Falke-Verlags bei.
Das wohl wichtigste Programm fĂŒr GFA-BASIC-Programmierer ist ergo!pro.
Hierbei handelt es sich um eine Entwicklungsumgebung mit Shell. Die Möglichkeiten, die man mit Ergo!Pro hat, sind so umfangreich, dass ich einige DIN A4 Seiten benötigen wĂŒrde, um sie alle aufzuzĂ€hlen.
Einige möchte ich aber dennoch nennen: Neben direktem Nachstarten des GFA-BASlC-Interpreters und Ăbergabe einer von 10 voreingestellten Dateien an den Interpreter oder Compiler aus der Shell heraus kann man sich mittels der XREF-Analyse z.B. alle falsch verwendeten, unbenutzten oder falsch deklarierten Variablen und Prozeduren anzeigen lassen. Dabei gibt es etliche Einstellmöglichkeiten, wie in den Abbildungen 1 und 2 zu sehen ist.
Auch zur Ausgabe stehen alle Möglichkeiten (Datei, Drucker, Bildschirm) zur VerfĂŒgung (Abbildung 3). Die Ausgabe erfolgt, wie in Abbildung 4 zu sehen ist, sehr ĂŒbersichtlich und so, dass man die Fehler im Quelltext sehr schnell finden kann. Ergo!Pro ist ein kommerzielles Programm, das bei Columbus Soft erhĂ€ltlich ist. Eine Demoversion ist in mehreren Maus-Mailboxen zu finden.
FĂŒr diejenigen, die auch Dialogboxen programmieren möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Die gĂŒnstigere (bzw. kostenlose) Variante ist, wenn man den Re-source-Editor "Interface" besitzt oder sehr preiswert bei einem der Atari-VersandhĂ€ndler erwirbt, die beiliegende "MyDi-als"-Library fĂŒr GFA-BASIC zu benutzen. FĂŒr die MyDials wird es in einer der nĂ€chsten Ausgaben der ST-Computer Tips zur Einbindung in eigene Programme geben.
Die andere Variante ist der Erwerb des kommerziellen Programmes "faceValue", das bei Holger Herzog erhÀltlich.
faceVALUE ist ein Application-Builder, der visuelles Erstellen lauffĂ€higer Programme ohne GEM-Wissen ermöglicht. Allerdings schrĂ€nkt "faceValue" im Gegensatz zu den "MyDials" die Programmierfreiheit auf seine Einstellmöglichkeiten ein, ist aber fĂŒr ProgrammieranfĂ€nger bestimmt eine sehr groĂe und bessere Hilfe.
Die GFA-Utilities, derzeit in der Version 6 erhÀltlich, ist ein Freeware-Hypertext, der eine Sammlung zahlreicher GFA-Ba-sic-Routinen, die dem Programmierer das Leben ein wenig erleichtern können, enthÀlt. Alle zwei Monate erscheint ein weiterer Hypertext - "Our World is GFA!". Dieser Hypertext beinhaltet die FAQ (Frequently Asked Questions / hÀufig gestellte Fragen) aus der Gruppe Fido.GFABASIC.GER. Hier sind alle wichtigen Fragen und Antworten zum Thema GFA-BASIC sowie konkrete Programmierprobleme und fehlerhafte Befehle, teilweise mit Ersatzroutinen, aufgelistet. Der Hypertext erscheint alle zwei Monate in der Maus Hannover, Tel. (0511) 7243077, ist im Internet unter www.nord-online.de/gfaworld/index.htm zu finden und erscheint zusÀtzlich alle zwei Monate in der (Maus-)Gruppe "Fido.GFABA-SIC.GER" als ASCii-Text.
Neu seit Ende vergangenen Jahres ist auĂerdem "licom", die umfangreiche Patch-Library, die angefangen von Fehlerkorrekturen ĂŒber Geschwindigkeitsoptimierung und Verbesserung der StabilitĂ€t auch Line-A auf saubere Funktionen umlenkt. Durch "licom" erhĂ€lt der GFA-An-wender eine Art Compiler-Update, das es in sich hat. "licom" liegt ebenfalls der Edition'99 bei oder ist verfĂŒgbar bei www.rgfsoft.com.
In der kommenden Ausgabe geht es mit den ersten Programmierschritten weiter.