Das Internet lĂ€sst grĂŒĂen, denn im Zeitalter des stĂ€ndigen Datensurfens ist man heute auch als ATARI-Anwender nicht mehr vor gemeinen Viren wirklich sicher. In den seltensten FĂ€llen haben diese tatsĂ€chlich verheerende Auswirkungen, aber fĂŒr alle, die sich dennoch davor schĂŒtzen wollen, gibt es auch eine topaktuelle Software.
Der verdiente Ultimative Virus Killer, als UVK bekannt, ist wieder auf dem aktuellsten Stand der Dinge und die neueste Version kommt bemerkenswert erweitert auf den Markt. Der UVK 2000 Version 8.0 bietet den ATARI- Anwendern (ST/STE/TT/Falcon/ Medusa/Hades/Milan) noch besseren Schutz vor SchicksalsschlÀgen.
Die Software
Traditionell gibt es zwei wichtige MenĂŒs: den Systemcheck und das Virencheck- HauptmenĂŒ. Bootsektoren und Linkviren lassen sich flott in dem HauptmenĂŒ bekĂ€mpfen. Das HauptmenĂŒ bietet auch die Möglichkeit, die Bootsektoren von Spielen zu reparieren. Seit 1988 systematisch verbessert, hat UVK sich bereits die Dankbarkeit vieler User im Laufe der Zeit hart erkĂ€mpft.
Die Anzahl der erkennbaren Bootsektoren ist in der neuesten Version gestiegen, was deren Anwendern einen erheblichen Vorteil bietet. Vor allem deshalb, weil Bootsektoren zw ar keine relevanten Daten enthalten mögen, aber trotzdem fatalen Inhalt haben können. Auch sog. Katalogdisketten mit kleinen Datenbanken können Linkviren einschleppen. Deswegen kann es sich als sinnvoll erweisen, von der UVK Originaldiskette zu booten und erst alle (!) neuen Disketten (bzw. Medien) zu prĂŒfen und falls nötig, sofort zu entseuchen.
Im Falle eines Virenbefunds sollte man nach erfolgreicher Entseuchung den Rechner ganz ausschalten und erst nach ein paar Minuten wieder hochfahren.
Der Killer ist als Accessory und als Programm zu starten, lĂ€uft ab 512 KB mit ROM TOS 1.0 oder höher und wird auf einer DD-Disk ausgeliefert. UVK kommt glĂ€nzend mit MiNT/MultiTOS zurecht. AuĂerdem lĂ€uft die Software auch tadellos mit Minix XFS Partitionen und zeigt beim Scannen von Harddiskpartitionen auf alle gescannten Files an. An dieser Stelle sollte man auĂerdem die sehr durchdachten und ausfĂŒhrlichen Onlinehilfen erwĂ€hnen. Dadurch, dass sie so umfangreich sind, erĂŒbrigt sich eine schriftliche Einleitung (diese existiert ĂŒbrigens nicht). Statt einer gedruckten Anleitung können wir uns also mit der ziemlich umfangreichen Beschreibung, die in Form eines ASCII-Files mitgeliefert wird, begnĂŒgen.
UVK unterstĂŒtzt, wie bereits erwĂ€hnt, ROM-TOS 1.0 bis 4.0x, MagiC ATARI, PC & Mac, MiNT, MultiTOS & Minix XFS. Die Erkennung aller installierten Partitionen funktioniert einwandfrei. Schade nur, dass man diese einzeln mit <RETURN> oder der Maus auswĂ€hlen muss.
ATARI-Benutzer, die mit einer der Ă€lteren Versionen dieses Viruskillers gearbeitet haben, sind ihm oft ĂŒber lange Jahre treu geblieben, denn UVK ging immer mit der Zeit und blieb stets auf dem neuesten Stand der Dinge. UVK kann auf eine neunjĂ€hrige erfolgreiche Entwicklungszeit zurĂŒckblicken.
Erweiterte Funktionen
Es gibt aber auch andere Tools, die den Anwender lediglich in trĂŒgerischer Sicherheit wiegen. Viele Virenkiller bieten die Möglichkeit an, Programme als unverseucht in eine Bibliothek aufzunehmen, damit dann zu einem spĂ€teren Zeitpunkt durch Vergleiche festgestellt werden kann, ob sich etwas geĂ€ndert hat oder nicht. Dieses Konzept hat aber gefĂ€hrliche Nachteile.
Erstens speichern einige Programme die Konfiguration nicht in einem Infofile ab, sondern im Programm. Solche Virenkiller schlagen prompt Alarm, und das, obwohl unter UmstĂ€nden gar kein Virusbefall vorliegt. Nach mehrmaligen unbegrĂŒndeten Alarmmeldungen sinkt die Bereitschaft des Users, aufzupassen. Der UVK wird seinen Benutzer mit solchen falschen Alarmen nicht Ă€rgern. Bei UVK wird die Wahrscheinlichkeit von VirenprĂ€senz aus mehreren Faktoren errechnet. Viren im Speicher hat dieses Programm bisher immer zuverlĂ€ssig lokalisiert und bekĂ€mpft. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass UVK in all den Jahren nur aus wichtigen GrĂŒnden Alarm schlug und damit mehrmals die DatenbestĂ€nde gerettet hat.
Wenn man sich auf die Ehrlichkeit des Virenkillers verlassen kann, wird man auch dann aufmerksam, wenn sich die Meldung auf eine Originaldiskette bezieht. Denn manche Viren werden auf Originaldisketten verbreitet. So hat z.B. die TOS eine Diskette zum Heft inklusive Virus ausgeliefert. Ein kurzer Test auf der Masterdisk der TOS-Diskette hÀtte dies verhindert - vorausgesetzt, dass man dem Viruskiller vertrauen kann.
Bei Virenbefall verhĂ€lt sich der Rechner oft schon zuvor merkwĂŒrdig. Dank UVK kann man Datenverluste durch Viren einfach abwenden. Benutzern zweitklassiger Virenkiller ist dies oft nicht vergönnt. Manchmal muss man erst aus Schaden klug werden.
Woher weiĂ der Anwender, ob ein Programm bereits verseucht ist? Im Prinzip gar nicht! Auch Originaldisketten das muss man wirklich noch einmal betonen - können schon mal verseucht sein. Somit scheidet dieses Kriterium aus. Wichtig ist, dass der Viruskiller einen Algorithmus hat, der zuverlĂ€ssig anhand mehrerer Kriterien bestimmt, ob Programme verseucht sind und diese dann sĂ€ubert. Manche Programme können zwar den Befall konstatieren, aber besonders bei Linkviren sind sie oft hilflos. Zwar schmĂŒcken sich auch andere mit der FĂ€higkeit, Linkviren wirkungsvoll zu bekĂ€mpfen, aber UVK analysiert den ausfĂŒhrbaren Teil des Linkvirus und kann genau sagen, was es bewirkt. AuĂerdem entseucht es bestehende Programme zuverlĂ€ssig, soweit dies möglich ist. Linkviren werden zuverlĂ€ssig deaktiviert, so dass Programme falls möglich - wieder lauffĂ€hig werden oder man zumindest durch Aufspielen der betroffenen Originaldateien alles wieder korrigieren kann. Datenverluste werden mit UVK, bei regelmĂ€Ăiger Anwendung, wirkungsvoll vermieden.
Es ergibt insbesondere erst dann Sinn, Originaldateien zurĂŒckzukopieren, wenn der Linkvirus vom Programm vollstĂ€ndig entfernt wurde, auch im Speicher und auf der Platte deaktiviert ist und tatsĂ€chlich alle Bootsektorviren entschĂ€rft sind.
Ein weiterer Tip: den Harddiskrootsektor speichern, um diesen bei Bedarf zurĂŒckzuspielen. Den Rootsektor zurĂŒck zu kopieren, ist nĂ€mlich deutlich schneller, als ein Backup einzuspielen. Der Rootsektor Ă€ndert sich nicht, es sei denn, man hat den Harddiskoptimierer (Defragmentierer) angewendet. Zu den unbezahlbaren Features gehört auch folgendes: UVK kann Bootsektoren nicht nur von Bootsektorviren befreien, sondern auch Spiele-Bootsektoren reparieren. Dies ist interessant, falls beim Spielen der Bootsektor kaputtgeht. Manchmal sind Backups und auch Originaldisketten defekt, und dann steht man da mit ein paar Originaldisks und HandbĂŒchern. Sicher, man kann die Disk einschicken und erhĂ€lt oft einen neuen Diskettensatz. Dies dauert aber seine Zeit.
UVK bietet die Option, den gewĂŒnschten Bootsektor auszuwĂ€hlen und erneut auf die Disk zu installieren. Dann funktioniert meist alles wieder einwandfrei, der Anwender hat eine Menge Zeit und Ă€rger gespart.
Fazit
Das Programm ist sehr, sehr gut, sehr aktuell und daher fĂŒr jeden ATARI- Anwender höchst empfehlenswert. FĂŒr ernsthafte User macht sich der Preis meist sehr rasch bezahlt, da Viren meist dann in Erscheinung treten, wenn die Daten von groĂer Bedeutung oder gar unersetzbar (Diplomarbeit, hochwertiger Scan etc.) sind. Insbesondere dann, wenn man oft gezwungen ist, Daten von anderen Dienstleistern (Trommelscans, Belichtungen etc.) oder von Kunden weiter- zuverarbeiten.
Die Anzahl der erkennbaren Viren ist in der neuesten Version wieder erheblich gestiegen. Vom einfachen Uralt-ST bis zum High End ATARI lĂ€uft UVK ĂŒberall, wenn mindestens 512 KB & ROM-TOS zur VerfĂŒgung stehen. Bei RAM-TOS mĂŒssen es zumindest 1 MB sein. Auch MagiC ATARI/PC & Mac, MINT, MultiTOS & Minix XFS werden selbstverstĂ€ndlich unterstĂŒtzt, da es sauber programmiert ist.
Jetzt kann man beruhigt weiterarbeiten. Die Original-UVK-8.0-Disk ist schreibgeschĂŒtzt, dies sollte man auch unbedingt so belassen, um mindestens eine virenfreie Diskette zu haben.
Autor & Bezugsquelle
Richard Karsmakers
P.O. Box 67
NL-3500 AB Utrecht
The Netherlands
Der Preis belÀuft sich auf knapp 50 DM. Die Lieferung erfolgt mittels einer internationalen Zahlungsanweisung (International Money Order). Bitte senden Sie keine Schecks und kein Bargeld.
Filipe P. Martins, Anna Kobylinska