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Neues und Tips zum STemulator

Grundlagen

Seit Anfang Januar war es endlich soweit: Die neue Version 1.2 - ein kostenloses Update ist verfĂŒgbar. Nach ersten Tests konnte man guten Gewissens feststellen, dass der Versionssprung um 2 Nachkommastellen eher bescheiden gewĂ€hlt wurde, denn das Update umfaßt nicht nur den Bereich der Fehlerbereinigung.

Was man schon nach kurzer Zeit feststellen konnte, war, dass der STemulator auf verschiedenen Rechner- und Windows- Systemen unterschiedlich stabil lief. WĂ€hrend es bei der einen Rechnerkonfiguration so gut wie keinerlei Probleme gab, traten auf anderen Systemen wiederum einige Komplikationen auf.

Das ist nun vorbei. Viele Programme, die vorher kaum oder gar nicht zum Laufen zu bekommen waren, verrichten ihren Dienst nun absolut fehlerfrei. Dazu gehören z.B. GFA-Basic, Calamus (das nun auch im Fullscreenmodus mit 256 Farben betrieben werden kann), 1st-Base, GFA-Kompilate, NVDI, sÀmtliche ASH-Programme usw.

Das Problem, das bei einigen Rechnersystemen das SchnittstellenmenĂŒ nicht aufzurufen war, konnte ebenfalls behoben werden. Hierzu wurden die SchnittstellenmenĂŒs ein wenig modifiziert.

Es sind aber auch einige neue Funktionen hinzugekommen. Zum einen kann man nun auch die Tastenkombination fĂŒr die Page- Up- oder PageDown-Funktion einstellen, zum anderen ist aber auch eine neue MiNT-Directory-Funktion integriert worden. Diese bewirkt, dass lange Dateinamen an den STemulator weitergegeben werden und Desktops wie Thing oder Fileselektoren wie BoxKite nun auch mit langen Dateinamen arbeiten können.

Eine der wichtigsten Neuerungen ist aber interner Art und kann erst nach dem Start des STemulators bemerkt werden: Die CPU wurde komplett ĂŒberarbeitet und liegt nun in Assembler vor, was zur Wirkung hat, dass sie nun auch etwa 80% schneller ist als in der Version 1.0. Damit ist der STemulator nahezu gleich auf mit den schnellsten ATARI-Emulatoren und gliedert sich ein in die Reihe der anspruchsvollen Profi-Lösungen.

Last but not least sei noch zu erwĂ€hnen, dass die Fehlermeldungen bei AbstĂŒrzen nun differenziert wurden, so dass man leichter erkennen kann, woran ein (nun aber selten auftretender) Absturz gelegen haben mag.

Tips und Tricks: NVDI unter dem STemulator

NVDI lĂ€uft unter dem STemulator in den VDI Modi und in Version 1.2 auch im GDI Mono Modus (was allerdings keine Bildschirmbeschleunigung bewirkt). Allerdings muss in der ASSIGN. SYS der Treibername fĂŒr den TT-High Modus (GerĂ€tenummer 8) mit SCREEN.SYS definiert sein. Außerdem muss der Treiber mit dem Attribut p (im ROM vorhanden) versehen sein. NVDI versucht beim Booten unter dem STEmulator nĂ€mlich, immer diesen Treiber zu laden. Wenn er nicht angegeben ist, stĂŒrzt NVDI mit einem Buserror ab. Wenn das Attribut 'p' nicht angegeben ist, versucht NVDI den Treiber "screen.sys", den es allerdings nicht gibt, zu laden und stĂŒrzt ab. Auch die von NVDI zu benutzenden System Fonts mĂŒssen hier angegeben werden.

Hier ein Beispiel:

PATH = C:\GEMSYS\
0lp SCREEN.SYS
08p SCREEN.SYS <- Eintrag ist wichtig.

  • MONACOOS.FNT <- Dieser Font wird als Systemfont benutzt.
  • MONAC009.FNT
  • MONACO1O.FNT
  • MONAC020.FNT

21 PAGEPRN.SYS
31 META.SYS
61 MEMORY.SYS
91 IMG.SYS

Außerdem sollten Sie darauf achten, dass der NVDI-Mausbeschleuniger deaktiviert ist, da es ansonsten zu Problemen bei der Mausbewegung kommen könnte.

Drucken mit papyrus

Wenn man mit papyrus im GDI Modus drucken möchte, geht dies nur mit einem GDOS, z.B. AMCGDOS, und einem "Memory.sys" Treiber. Es ist notwendig, unter Einstellungen/KompatibilitĂ€t "Drucker Grafik-Aufbau ĂŒber Memory.sys" anzuwĂ€hlen, dann kann man auch im GDI Modus drucken. Ein Drucken ĂŒber den Bildschirmtreiber ist im GDI Modus nicht möglich, da dort ein eigenes VDI benutzt wird, das nicht darauf vorbereitet ist, dass papyrus zum Drucken die negativen VDI Variablen verĂ€ndert, indem es als Bildschirmauflösung die Auflösung des Druckers eintrĂ€gt und die Bildschirmadresse auf den Printerbuffer setzt. Dies funktioniert nur sicher unter dem Original VDI, also auch in den VDI Moden des STEmulators.

Laufwerk B auf dem Desktop

Das virtuelle Laufwerk B gibt es auf dem STemulator nicht mehr. Dies liegt daran, dass die Meldung "Bitte Diskette A in Laufwerk B einlegen" eigentlich eine BIOS Fehlermeldung ist, die auftritt, wenn das BIOS auf das nicht vorhandene Laufwerk B zugreifen will. Wird dann die Diskette eingelegt, Àndert das BIOS einfach das Ziel Device und man schreibt auf Diskette B in Laufwerk A. Da das gesamte Diskund Datei-Handling unter dem STemulator aber nur auf der GEMDOS Emulationsebene ablÀuft, wird bei einem nicht vorhandenem Laufwerk der Vorgang einfach abgebrochen. Zu Emulieren wÀre das virtuelle Laufwerk nur mit Hilfe von Diskimages.