Schon immer versuchte der Mensch, seine eigenen FĂ€higkeiten mechanisch zu reproduzieren. Schon vor Jahrhunderten wurden âRoboterâ gebaut, die das motorische Verhalten des Menschen imitieren sollten. In der Literatur entstanden viele phantastische Geschichten. Die Phantasterei von Schriftstellern der letzten Jahrhunderte wird heute immer mehr zur RealitĂ€t. Der âideale Prometheusâ, den die englische Autorin von âFrankensteinâ, Mary Schelly, beschrieben hat, ist zwar noch nicht erschaffen. Der Wettlauf dorthin hat jedoch schon lange angefangen.
Die Reproduktion der menschlichen Stimme gehört ohne Zweifel zum Versuch, ein StĂŒck Menschheit nachzuahmen. Der Einsatz immer leistungsfĂ€higer Computer hat diese Problematik enorm vereinfacht. FĂŒr die ST-Serie von ATARI bietet nun die Firma Schlegel Datentechnik ein Sprachausgabemodul an, das die Erzeugung von KlĂ€ngen ermöglicht.
Die Einheit besteht aus einem Modul, einem Lautsprecher und einem kleinen Netztrafo. In dem Modul sind der Sprachchip und ein NF-VerstÀrker untergebracht. Die Stromversorgung wird durch den mitgelieferten Trafo erzeugt.
Der AnschluĂ des Moduls an den ATARI erfolgt ĂŒber den Druckerport. Zu diesem Zweck wird eigens ein AnschluĂkabel geliefert. Da der DruckeranschluĂ auf der Karte durchgeschleift wurde, ist der zusĂ€tzliche Betrieb eines Druckers problemlos. Mit einem Schalter, der an der Vorderseite untergebracht ist, kann man zwischen Drucker- und Sprachausgabe wĂ€hlen. Zwei Drehknöpfe an der Oberseite dienen zur Regulierung von LautstĂ€rke und Geschwindigkeit der Wiedergabe.
Ohne Software lÀuft nichts
Der Hardwareteil wird durch eine auf Diskette mitgelieferte Software angesteuert. Zwei Möglichkeiten stehen dem Anwender zur VerfĂŒgung, um KlĂ€nge zu erzeugen. Die Treibersoftware lĂ€Ăt sich aus einem GFA-Programm installieren oder wie ein Sprachtreiber fĂŒr 1st Word verwenden. Im letzteren Fall wird der Text gesprochen statt ausgedruckt. Die Treibersoftware war bis RedaktionsschluĂ noch nicht optimiert, die QualitĂ€t der synthetischen Stimme dementsprechend schlecht. Laut Hersteller wird noch an einer qualitativen Verbesserung der Software gearbeitet. Der in das Sprachmodul eingebaute Sprachprozessor lĂ€Ăt sich aber softwaremĂ€Ăig noch wesentlich effektiver ansteuern. Zu diesem Zweck ist eine Liste mit phonetischen Lauten mit dem dazugehörigen Code beigelegt. Der fleiĂige Anwender wird in dieser Liste mit Sicherheit eine groĂe Hilfe zur Klangoptimierung finden.
Was nun....?
Man kann darĂŒber streiten, ob solche Erweiterungen einen ernsthaften Einsatzbereich haben oder nur eine Spielerei sind. Wenn man eine digitalisierte Stimme zur alltĂ€glichen BegrĂŒĂung nach dem Einschalten des Rechners benutzt, all das ist wohl nichts anderes als eine alberne Spielerei. Anders sieht die Sache aus, wenn man ein solches GerĂ€t als Verbindungsglied zur AuĂenwelt bei Behinderten einsetzt oder zum Beispiel als Bestandteil eines Sprachlabors.
Das ST VOICE (so heiĂt das Sprachmodul) ist im Moment durch die mitgelieferte Software noch nicht in der Lage, anspruchsvolle Anwendungen zu bewĂ€ltigen. Das soll sich in Zukunft Ă€ndern. Ein anderes Problem ist, daĂ die Wiedergabe ĂŒber einen externen Lautsprecher erfolgt; dadurch ist man immer an die zusĂ€tzliche Hardware gebunden.
Es bleibt also abzuwarten, daà der Softwaretreiber von ST VOICE verbessert wird. Dann könnte dieses an sich sehr gelungene GerÀt eine ernsthafte Anwendung finden.
Schlegel Datentechnik SchwarzachstraĂe 3 7940 Riedligen