ATARI-Messe 89 Teil 1

Ende August wurde Düsseldorf wieder zum Mekka der Atariwelt, denn dort fand die 3. Atarimesse statt.

Über 140 Aussteller zeigten alles rund um die Ataris. Atari hatte 2 Weltpremieren angekündigt, den ATARI TT und ... Einen Bericht über den TT können sie an anderer Stelle in dieser Ausgabe lesen. Nun zum ... Die 3 geheimnisvollen Punkte stehen für STE, dabei steht das E für Extended (Erweitert). Der STE basiert auf den 1040er, er wurde für die jünger Generation, die mehr spielt entwickelt. Erweitert wurden die Grafik und Soundfähigkeiten. Die Farbpalette wurde von 512 auf 4096 Farben erweitert, es können jedoch trotzdem nur 16 Farben in der niedrigen Auflösung dargestellt werden.

Auch fürs Ohr hat Atari etwas getan, es gibt nun 8-Bit-PCM-Stereosound, der wirklich um einiges besser ist als der des alten Soundchips. Um den Stereosound auf Stereoboxen auszugeben, sind zwei Chinchbuchsen eingebaut. Neu ist das hardwareunterstützte vertikale und horizontale Scrolling.

Ebenfalls neu sind die 15poligen Joystickports, um auch Lichtpistole, Lightpen, Drehregler oder 6 (!) Joysticks anzuschließen.

Nun ist auch der Blitter, der die Grafikausgabe beschleunigt, eingebaut. Desweiteren kann der STE leichter aufgerüstet werden und auch Genlock soll durch den STE besser unterstützt werden.

Nun gibt es eine überarbeitete Version des TOS, es wurde extra für den STE geschrieben und ist NICHT TOS 1.4. Dieses TOS ist schneller und bringt einige zusätzliche Features, z.B können mit dem STE formatierte Disketten ohne Probleme auf MS DOS Computern eingelesen werden. Es können nun auch Ordner unbenannt werden, ein Tastaturreset ist eingebaut und es können endlich auch GEM Programme aus einem AUTO automatisch gestartet werden. Der STE soll 100% zum ST kompatibel sein, Programme wie das BIG DEMO, Falcon, Eddi Edwards Superskiing, konnten begutachtet werden, sie liefen einwandfrei.

Nun zum Preis: Der STE kostet ca 500 DM mehr wie der 1040 ST. Er wird zu Weihnachten erhältlich sein. Nun zu den Höhepunkten der Atarimesse.

ARIOLASOFT: Hier wurde neueste und altbekannte Software gezeigt. Jede durch Ariolasoft (in Zukunft United Software) vertretene Firma hatte ihre eigene Ecke. Der Messestand der deutschen Softwarefirma Thalion wurde besonders stark um- lagert. Der Grafiker Erik Simon stellte stolz das neue Rollenspiel Dragonflight vor, das mit guter Grafik und Sound aufwartet. Dieses neue Spiel von Thalion ist sehr umfangreich und wird auf drei Disketten geliefert. Erhältlich ist es Weihnachten 89, zum Preis von ca. 80 DM. Ebenfalls konnte man ein Demo eines neuen 3D-Grafikspiels dieser Firma bewundern, beeindruckend war die sehr schnelle ausgefüllte 3D-Vektorgrafik. Last but not least gab es ein Kampf- spiel, das noch in der Babywiege liegt, die Grafiken sind ordentlich, die Animation ist noch unausgereift. Mirrosoft stellte das neue Superballerspiel Xenon 2 vor. (Test an anderer Stelle dieser Ausgabe.) Auch die neue Mission Disc ( ’saublöder’ Name) für F16 Falcon konnte gespielt werden. Die Tennis-Simulation Passing Shot beein- druckte durch gute Grafik und Animation. (Da Holger schnell war, konnte er für die HIT DISC eine Demoversion an Land ziehen. übrigens war Mirrorsoft die einzige Firma die Demoversionen kostenlos verteilte. Bravo Mirrorsoft!) Auch andere Firmen, wie z. B. Actionvision, stellten ihre meist ältere und technisch schwächere Programme vor.

HEIM VERLAG: Der Heimverlag stellte Bücher und den neuen hardwaremäßigen MS-DOS Emulator PC-SPEED vor, sogar Atari-Präsident Sam Tramiel war begeistert, und wollte gleich die Lizenz für Amerika erwerben.

MAXON: Eine neue Grafikkarte von Maxon konnte begutachtet werden. Hier die Leistungsdaten: Auflösung 800600 Pixel bei 256 Farben aus 262144 bei 50 Hz. Auflösung 640480 Pixel bei 256 Farben aus 262144 bei 66 Hz. Auflösung 800600 Pixel bei 256 Farben aus 262144 bei 80 Hz. Auflösung 12801024 Pixel bei 16 Farben aus 262144 bei 65 Hz. Auflösung 1280*960 Pixel monochrom bei 60 Hz. Und nun der Preis: ca. 1790 DM. (Das wären bei mir eine Notschlachtung von einigen Sparschweinen! ) PS: Nur für Mega ST ! (Mein Glück !) Neue Utilities aus SoftART- Serie des Maxonverlages wurde präsentiert. Merkur, hat nützliche Funktionen, die die Arbeit mit dem ST erleichtern sollen.Diskstar ist eine Diskettenverwaltung mit eigenen Desktop. MiniEd, ein Texteditor mit vielen Funktionen der als Accessory vorliegt. Merkur und MiniEd kostet 49 DM, Diskstar um einen Zehner weniger.

OMIKRON: Gezeigt wurde von der Birkenfelder Firma das neue Grafikprogramm D.R.A.W. und das Multiaccessory MORTIMER, das für einen Preis von 79 DM erworben werden kann. Für 30 DM und der Orginaldiskette des Omikron.Assemblers (Einsteigerversion) gibt es die 1.86 Version.

TOMMYSOFTWARE: Soundmachine II beeindruckte die Messebesucher als Digisynthesizer. Besonders Bemerkenswert ist die Tatsache, das die Musik leicht in fast jede Programmier- sprache eingebaut werden kann.

ATARI: Auf den großen ATARI-Stand wurden außer TT und STE der Mini-MS DOS Computer Portfolio vorgestellt. Seine Maße sind unglaublich. 19 cm lang, 10 cm breit,3 cm hoch. Der eingebaute LCD-Bildschirm kann 320 Zeichen bzw. 240 * 64 Pixel darstellen. Ca. 400 DMsoll der Preis betragen. In einer großen Bürolandschaft zeigten einige Firmen die Fähigkeiten des Desk Top Publishing Systems, indem sie eine Messezeitung erstellten. Es wurden auch Werbefilme auf dem ST gezeigt, die den Besucher stark beeindruckten.

ST-DIGITAL: Die kommerziele Diskettenzeitschrift ST-DIGITAL präsentiert sich ab der Ausgabe 12/89 im neuen Gewandt. Es wird eine neue und einfacher zu bedienende Benutzeroberfläche geben, diese hat mir sehr gut gefallen.

MARKT & TECHNIK VERLAG: Hier wurden die Hardwarebasteleien des ST Magazins gezeigt. Es konnten Fragen gestellt werden, diese wurden dann von den Fachleuten beantwortet.

GFA SYSTEMTECHNIK: Dort konnte man alle Produkte dieser Firma bewundern. Am meisten Interesse fand der neue GFA-BASIC V. 3.0-Compiler. Frank Ostrowski stellte sich den Fragen der User.



Aus: Hitdisk disk 02 / 1989, Seite

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