Kaufberatung: Grafikprogramme für alle Computer

Zwölfmal Grafik nonstop

Ob Atari ST, Amiga oder PC: HAPPY-COMPUTER gibt Ihnen eine Übersicht über die zwölf besten Malprogramme in der Preisklasse unter 1000 Mark.

Grafik vom Feinsten: Für leistungsfähige Programme muß man heute nicht mehr tief in die Tasche greifen, oft ist man sogar schon mit 100 Mark dabei — gute Software muß eben nicht immer teuer sein. Grafikprogramme aus der sympathisch niedrigen Preisklasse von maximal 1000 Mark bringen heute allesamt ähnliche Leistungen, gleich, ob sie auf einem Atari ST, Amiga oder PC laufen. Computer Nummer eins in Sachen Grafik bleibt natürlich der Amiga mit seinen im HAM-Modus 4096 gleichzeitig darstellbaren Farben. Die wesentlichsten und typischen Systemstärken und -schwächen aber zeigen sich nur mehr im High-End-Bereich: So kann zwar auch der PC eine Amiga-ähnliche Farbenpracht entfalten, jedoch nur mit Hilfe spezieller Grafikkarten aus Preisregionen jenseits der 10000-Mark-Grenze.

Farben fallen flach für die Mehrheit der Atari-ST-Gemeinde, deren Computer standardmäßig meistens nur mit Monochrom-Monitor ausgestattet sind. Programme, die mit Farben arbeiten, erscheinen den Schwarzweiß-Sehern also nur in verschiedenen Schattierungen.

Alle Programme, die wir Ihnen in unserer Übersicht vorstellen, verfügen über die wichtigsten Werkzeuge für komplexe Zeichnungen: Kreise. Rechtecke, Ellipsen oder Polygone (Vielecke) sind schnell mit eingebauten Standard-Funktionen gezeichnet. Freihandzeichnungen sind ebenso unproblematisch wie das Füllen von Flächen mit Farben oder Mustern. Unterschiede bestehen natürlich in der Handhabung der einzelnen Funktionen.

Für den Grafik-Meister Amiga gibt es außerdem noch zwei spezielle Programmgattungen: Animationsprogramme, also bewegte Bilder, und Ray-Tracing, ein spezielles Verfahren, mit dem Bilder besonders plastisch wirken. Diese Ray-Tracing-Programme simulieren mit Hilfe komplizierter mathematischer Berechnungen ganz natürlich wirkende Materialien, wie zum Beispiel Glas, Metall, Holz oder Wasser. Noch mehr Räumlichkeit verleihen die Schatten: Das Ray-Tracing-Verfahren berücksichtigt auch den Lichteinfall. Die Stellung der Licht-quelle(n) kann der Anwender selbst bestimmen. Programme dieser Gattung werden Sie in unserer Übersicht finden.

Wohl mit zu den faszinierendsten Malprogrammen zählt DPaint, das es für den PC und den Amiga gibt. Dieses Programm hat ob seiner umfangreichen Färb- und Pinselfähigkeiten Maßstäbe gesetzt. Für den Amiga ist bereits die Version III auf dem Markt, die die bisherigen Funktionen um ein sogenanntes Animationsmodul erweitert. Damit lassen sich kleine Filme herstellen, die der Computer automatisch abspielt.

Als kleine Filmstudios lassen sich auch die meisten Programme für den Atari ST verwenden, beispielsweise der "Creator" oder "Draw 3.0". Wer einen Farbmonitor an seinen Atari angeschlossen hat, kommt mit "Spectrum 512" in den Genuß von 512 gleichzeitig darstellbaren Farben. Ein Universal-Produkt für den Atari ist Megapaint, ein Programm, mit dem man nicht nur malen, sondern auch Dokumente nach DTP-Manier gestalten kann.

Jede Menge Grafik also für die populären Computer-Systeme — und die für wenig Geld. Lesen Sie unsere zwölf Grafik-Portraits für alle Computer auf den nächsten Seiten. rf



Aus: Happy Computer 11 / 1989, Seite 50

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