Diesen Monat erscheint die Rubrik »Kurz und bündig« das letzte Mal, denn ab nächsten Monat wird sich Happy-Computer durch die beigelegte Spiele-Zeitschrift »Fbwer Play« noch mehr um Umsetzungen kümmern. In der Rubrik »Kurztests« nehmen wir dann alle wichtigen Umsetzungen kritisch unter die Lupe und vergeben dann auch Testnoten wie bei unseren normalen Spieletests.
Vorsicht, Infektionsgefahr. Der Virus hat schon einige Spiele-Tester angesteckt, die dann stundenlang die Maus nicht mehr aus den Fingern legen konnten. Virus ist die Umsetzung des Archimedes-Knüllers »Zarch« (Test in Happy 6/88). Die ST-Version spielt sich angenehm schnell und bietet neben schön anzusehender 3D-Grafik auch ein paar gute Soundeffekte. Die Maus-Steuerung ist sehr sensibel, muß allerdings durch viel Übung erlernt werden, bevor man sich zu neuen High-Scores schwingen kann. Virus könnte sich zu einem neuen ST-Kultspiel entwickeln.
Ein echter Klassiker kehrt in diesem Monat in die Computerspiel-Welt zurück: Bomb Jack gibt es jetzt auch für Atari ST! Die hervorragenden CPC- und Spectrum-Versionen dieses Spielhallen-Hits hielten uns vor zwei Jahren ganz schön auf Trab. Die neue ST-Umsetzung, die uns zum Test vorlag. nutzt den Computer in technischer Hinsicht zwar nicht optimal aus (Grafik naja, Musik oweh), aber der Spielwitz stimmt. Obwohl Bomb Jack schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, macht es immer noch Spaß. Ein Muß für Fans von Plattform-Spielen!
Und noch ein Automat hat es nach langer Wartezeit bis zum ST geschafft: Space Harrier ist da. Die sehr schön gezeichnete Grafik bewegt sich auch ziemlich flott über den Schirm; die Musik ist ebenfalls nicht übel. Spielerisch hat der Harrier aber nicht den Schwung der Automatenversion. Da die Grafik doch merklich ruckelt, kollidiert man manchmal mit Gegenständen, denen man eigentlich ausgewichen ist. Außerdem läßt sich Space Harrier nur mit der Maus spielen, die das dauernde Hämmern auf die Feuerknöpfe sicher nicht so gut verträgt wie ein Joystick.
Nach den sehr schwachen 8-Bit-Versionen der Weltraum-Ballerei Sidearms liegt jetzt auch eine Umsetzung für den Atari ST vor. Die Grafik ist hier gut gelungen, das Scrolling flott, der Spielwitz hält sich aber in Grenzen, weil der Zwei-Spieler-Modus fehlt. Sidearms-ST ist eine Extrawaffenhaltige Ballerei der gehobenen Mittelklasse für Action-Freaks.
Neu für Amiga sind die Elite-Titel Beyond the Ice Palace und Thundercats. Beide Umsetzungen sehen den ST-Versionen sehr ähnlich. Das stört aber nicht sonderlich, denn diese Spiele ernteten bereits auf dem ST gute Kritiken. Für Amiga-Action-Fans sind die Umsetzungen empfehlenswert.
Drei weitere Umsetzungen wurden angekündigt: »Bomb Jack«, »Sidearms« und »Space Harrier« sollen in Kürze auch für den Amiga erhältlich sein. Es ist zu erwarten, daß die Amiga-Versionen grafisch wie spielerisch mit den ST-Versionen (siehe oben) identisch sind.
Das Science-fiction-Rollenspiel Starflight gehört mit zum Besten, was es an Software für MS-DOS-PCs gibt. Bislang lief das Programm nur mit CGA- und Hercules-Grafikkarten. Electronic Arts liefert jetzt endlich eine Version aus, die auch unter EGA läuft Die Farbenpracht der EGA-Grafikkarte wird auch gut ausgenutzt. Starflight macht jetzt gleich nochmal so viel Spaß. Eine C 64-Version wurde übrigens für Anfang 1989 angekündigt.
Adventure-Freunde können ruhigen Gewissens bei Maniac Mansion für MS-DOS zugreifen. Alle wichtigen Grafikkarten (Hercules, CGA, EGA, etc.) werden unterstützt. Leider ist unter MS-DOS nur die englische Version dieses Software-Klassikers zu erhalten. Mehr über Maniac Mansion steht in Happy-Computer 10/87.
Zum Schluß noch ein Tip für unsere Action-Freunde: Der Automat Rampage, bei dem drei Monster wie wild Städte zerstören, macht jetzt auch auf MS-DOS-PCs Furore. Rampage sieht unter EGA sehr schön aus, unter CGA ist die Farbenpracht natürlich eingeschränkt. Spielerisch ist Rampage nicht allzu intelligent und auch nicht sehr abwechslungsreich, doch wer komische Action-Spiele mag, sollte hier mal reinsehen.
»The Bard’s Tale« ist wieder da. Für C 64 und CPC sind vor kurzem Kassetten-Versionen des Rollenspiel-Klassikers erschienen. Obwohl jeder einzelne Dungeon von Kassette nachgeladen wird (nicht sehr komfortabel), müssen die Kassetten-Versionen auf vieles verzichten. So gibt es nur noch wenige unterschiedliche Monster-Grafiken, diese sind nicht animiert und sehen auch sonst nicht so schön aus, wie auf der C 64-Dis-ketten-Version. Durch den geringen Spielkomfort und die stark abgespeckte Grafik können wir die Kassetten-Version nicht empfehlen. (hl/bs)