Action-Spiel im Zaxxon Stil: Leviathan (Amiga)
Wie jeden Monat beuchten wir auch diesmal über neue Produkte, die wir schon einmal für andere Computer getestet haben und berichten über die Qualität der Umsetzungen. Heute auf dem Prufstand: »Leviathan« für den Amiga. »Super Sprint«. »Solomon's Key« für den Atari ST. »Trantor«, «Star Wars« für den C64. »Elite« für MS-DOS-Computer.
Auf dem ST gab es diesen Monat zwei imposante Spielhallen-Umsetzungen zu bewundern. Die erste ist Super Sprint, ein gewitztes Autorenn-Spiel für bis zu drei Personen. Die C 64-Version hatten wir in Ausgabe 11/87 getestet, wo wir auch schon einen Vorgeschmack auf die ST-Version geben konnten
Unsere damaligen Erwartungen erfüllt das fertige Spiel voll und ganz. Die Grafik wurde fast originalgetreu vom Automaten kopiert, lediglich die geringere Auflösung des Atari ST bewirkt einen erkennbaren Unterschied. Beim Sound tut sich der ST naturgemäß etwas schwer, trotzdem sind die Jingles und Sound-Effekte gut gelungen. Ein besonderer Vorteil der ST-Version: Bis zu drei Spieler können gleichzeitig über die Piste brausen; zwei mit den Joysticks, ein dritter per Tastatur. Eine umfangreiche High-Score-Liste, komplett mit den besten Rundenzeiten, vervollständigt das Spielvergnügen.
Formel 1 ohne Führerschein: Super Sprint (Atari ST)
Mehr an die Logiker und Taktiker richtet sich Solomon's Key. Einen Test der Schneider-CPC-Version gab es in Ausgabe 11/87. Hier hat sich am Spielprinzip nichts geändert, die ST-Version spielt sich allerdings etwas flotter als das Schneider-Vorbild. Natürlich ist die Grafik wesentlich schöner geworden und ähnelt jetzt sehr dem Automaten-Vorbild. Der Sound scheint dagegen etwas schwächer als auf dem Schneider zu sein. Trotzdom kann man die ST-Version von Solomon's Key bedenkenlos empfehlen.
Für die nächsten Wochen sind noch einige ältere Programme in verbesserten Versionen für den ST angekündigt. So sollen demnächst das Action-Spiel »Space Harrier« und das Schiffe-Versenken-Programm »Battleships« erscheinen. Ebenfalls in Vorbereitung sind »Wizball«, »Exolon«, »Zynaps«, »Slap Fight«, »Trantor« und »Enduro Racer«.
In letzter Sekunde erreichte uns aus England die Nachricht, daß am Action-Spiel Backlash noch einige Änderungen vorgenommen wurden Eine entsprechende Korrektur unseres Tests aus Ausgabe 12/87 folgt in der nächsten Ausgabe.
Als erstes Action-Spiel im »Zaxxon«-Stil ist Leviathan für den Amiga erschienen. Der Spieler kämpft sich mit seinem Raumschiff über eine diagonal scrollende, dreidimensionale Planeten-Landschaft. Das Spiel ist schon vor längerem für den C 64 erschienen, wir haben diese Version in Happy-Computer Ausgabe 5/87 getestet.
Die Amiga-Version spielt sich allerdings nicht besonders gut und nutzt grafisch den Amiga bei weitem nicht aus. Bei langsamen Geschwindigkeiten ruckelt das Scrolling, der Untergrund sieht trotz verschiedener Farbstufen sehr einfarbig aus. Außerdem ist der 3D-Effekt dieses Spiels verlorengegangen. Auf dem Amiga ist es fast unmöglich, die Höhe der angreifenden Raumschiffe festzustellen. Die Geräusche im Spiel sind auch nicht perfekt; Neben Explosionen hört man laufend Brummen und quietschende Autoreifen - nicht gerade ein typisches Weltraumgeräusch. Auf dem Amiga sollten doch bessere Action-Spiele möglich sein.
Vorblaßter Sternenkrieger: Trantor (C 64)
Der C 64 hat in letzter Zeit großes Pech: Die meiste Software. die auf diesen Computer umgesetzt wird, erleidet gehörige Qualitäts-Verluste. So ist es auch bei Trantor — The last Stormtrooper geschehen. Das m der Schneider CPC-Version grafisch hervorragende Spiel (Test in Ausgabe 1/88) wurde bei der C 64-Version gewaltig abgespeckt: Trantor läuft nur noch schwarzweiß durch die Gegend, seine Gegner sind farblich Blau in Blau gehalten. Außerdem spielt sich die C 64-Version wesentlich schwerer, ja fast sogar unfair. Trantors Flammenwerfer hat hier nur die Reichweite eines Feuerzeugs, die Sprites kommen schneller und manchmal unausweichlich auf Trantor zu. Dadurch verliert die C 64-Vsrsion fast allen Spielwitz.
Noch schlimmer ist es bei »Star Wars« zugegangen, das wir in dieser Ausgabe für den Atari ST testen. Die Vektor-Grafik der C 64-Version ist so langsam, daß man glaubt, es nicht mit dem »Krieg der Sterne«, sondern mit einer intergalaktischen Schlafpille zu tun zu haben. Der Spielwitz dieser Version ist gleich Null, man wird das Spiel nach fünf Minuten in die nächste Ecke werfen. Wenn es auf dem C 64 technisch nicht besser geht, dann sollten Software-Hauser ab sofort ihre Finger von solchen Umsetzungen lassen,
Einschläfernde Vektorgrafik: Star Wars (C 64)
Wer mehr aufschnelle Vektor-Grafik steht, der sollte sich einen MS-DOS-kompatiblen Computer zusammen mit der brandneuen Umsetzung von Elite anschaffen. Das inzwischen zweieinhalb Jahre alte Spiel (Test m Happy-Sonderheft 3/85, »Spiele-Tests«) ist auf dem PC schneller und besser als auf allen 8-Bit-Computern.
Bei Elite übernehmen Sie ein kleines Handels-Raumschiff und versuchen, sich zum großen Weltraum-Helden mit Elite-Auszeichnung hochzuarbeiten. Durch Handel, Kämpfe und Spezial-Missionen arbeilen Sie sich ouf der Weltraum-Skala hoch, und zwar als friedlicher Händler, Weltraum-Pirat, Kopfgeld-Jäger oder Sternen-Soldat. Bei über 2000 verschiedenen Planelen in acht Galaxien wird Elite so schnell nicht langweilig. Es gibt Leute, die Elite auf dem C 64 schon seit zwei Jahren ununterbrochen spielen. Die rasante, ausgefüllte 3D-Grafik der PC-Version (getestet auf Schneider PC 1512) erhöht den ohnehin hohen Spielreiz. Kein PC-Besitzer mit Hang zu Action- und Handels-Spielen sollte auf Elite verzichten. Für demnächst sind übrigens Atari ST- und Amiga-Versionen von Elite angekündigt. Da kann man nur gespannt sein. (bs)
Die bisher beste Elite-Version gibt's für MS-DOS