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Jail Break

Spiele-Teil

Aus der Spielhalle nichts Neues: Bei Umsetzungen von Spielautomaten handelt es sich in der Regel um mehr oder weniger geschmackvolle Schießspiele. Da macht auch »Jail Break« keine Ausnahme. Böse StrĂ€flinge sind es diesmal, die den Spieler zum Feuerknopf greifen lassen. Die Burschen sind aus dem GefĂ€ngnis ausgebrochen und haben einen WĂ€rter gleich mitgenommen — nicht als Souvenir, sondern als Geisel.

Der Spieler verkörpert einen schußfreudigen Polizisten, der fĂŒr einen recht unbĂŒrokratischen Strafvollzug sorgt. Sie steuern Ihre Spielfigur von links nach rechts durch die Stadt, in der sich die StrĂ€flinge versteckt haben. Die lassen auch nicht lange auf sich warten und schießen munter drauflos. Sie können natĂŒrlich zurĂŒckschießen — soweit nichts Neues. Wenn man einen braven BĂŒrger durch BerĂŒhrung (und garantiert nicht durch Abschießen) rettet, winken neben einem Punkte-Bonus eine Extra-Waffe. ZunĂ€chst wird man mit einem Raketengewehr bedacht, um MĂŒlltonnen, Autos und mehrere StrĂ€flinge auf einmal zu zerbröseln. SpĂ€ter winkt dann ein GerĂ€t, um TrĂ€nengasbomben zu werfen. Damit kann man Gegner aus GebĂ€uden locken, in denen sie sich verschanzt haben.

Grafische Wunderdinge geschehen bei der getesteten Schneider-Version nicht. Das Scrolling schleppt sich Pixel um Pixel etwas mĂŒhsam voran und die Software-Sprites gewinnen auch keinen Schönheitspreis. Die Sound-Effekte wĂ€hrend des Spiels sind dĂŒrftig, aber die Titelmusik gehört zum Besten, was ich je auf dem Schneider gehört habe — toll komponiert und technisch makellos gemacht.

Sonderlich intelligent oder innovativ ist das Programm beileibe nicht. Wer an Action-Spielen aber Gefallen findet, wird mit Jail Break eine ganze Weile gut unterhalten. Mehr als »Guter Durchschnitt« ist in der Gesamtwertung aber nicht drin, denn dem Programm fehlt es an spielerischer Substanz. Vor der C 64-Umsetzung, die grafisch und spielerisch zwei Klassen schlechter als die Schneider-Version ist, können wir nur warnen! (hl)

Heinrich Lenhardt