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Nexus (C 64)

Spiele-Teil

Grafik 64 ★
Sound & Musik 41 ★
Happy-Wertung 71 ★

C 64 (Schneider, Spectrum)
Action-Adventure
39 DM (Kassette),
49 Mark (Diskette)
Knifflige Verquickung diverser Spielprinzipien

Im fernen Kolumbien treibt ein Ring von Drogenschmugglern sein Unwesen. Sie verkörpern einen rasenden Reporter, der von seinem Chefredakteur nach SĂŒdamerika geschickt wird. Sie sollen im Hauptquartier der Drogengangster die Antworten auf 32 Fragen herausfinden und ganz nebenbei einen Freund befreien. Jede der Antworten besteht aus vier Teilen. Sie mĂŒssen also 128 Satzteile finden und zusammenfĂŒgen!

Zum GlĂŒck haben Sie Freunde: Eine Organisation namens »Nexus« hat einige Agenten in den Drogenring eingeschleust. Zu Beginn des Spiels werden Sie von Nexus-Mitglied Tony empfangen, der Ihnen erste Anweisungen gibt. Hier wird der Joystick-TĂŒftler mit einer freudigen Überraschung konfrontiert: Alle Bildschirm Texte sind wie die Anleitung in Deutsch! Da sieht man auch mal ĂŒber einige Rechtschreibfehler hinweg.

Sie pilgern jetzt durch die Zimmer des Hauptquartiers, sammeln Satzteile, finden nĂŒtzliche Dinge und mĂŒssen sich gegen die DrogenhĂ€ndler mit knuffigen KarateschlĂ€gern, Gewehr und Granaten wehren.

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Erinnert Sie »Nexus« irgendwie an »Impossible Mission«? Kein Wunder, denn die Spielidee ist verblĂŒffend Ă€hnlich. Spieltechnisch bietet »Nexus« etwas mehr: Sie können andere Personen grĂŒĂŸen, auf verschiedenste Art bekĂ€mpfen, und RĂ€ume fĂŒr Ihre Zeitung fotografieren. Bei der Grafik hapert es etwas. Man sieht zwar einige eindrucksvolle, digitaliserte Bilder von anderen Spielfiguren und die Sprites sind in Zeichentrick-Manier animiert, doch leider ist das alles recht langsam und holprig. Aufs Scrolling hat man gleich ganz verzichtet und der Bildschirm ruckt entsprechend plump durch die Gegend. Ähnliches gilt fĂŒr die Musik: Einfallsreiche Kompositionen, aber oberflĂ€chlich programmiert.

»Nexus« ist ein Action-Adventure mit Tiefgang. Auf den ersten Blick sieht es etwas fad aus, doch wer eine Weile damit spielt, wird von der schwierigen Aufgabe gefesselt. Wer das Spielgenre mag und Schönheitsfehler verzeihen kann, wird da mit gut bedient.

Heinrich Lenhardt