Mit der sensationellen Vorstellung eines neuen C 64 erstaunt Commodore die Heimcomputer-Branche. Der C 64 II bietet auĂer einem dem C 128 angepaĂten Styling auch eine wesentlich komfortablere BenutzeroberflĂ€che.
BewÀhrte Technik im neuen, professionellen GehÀuse: C 64II
FĂŒr die Fachwelt völlig unvorbereitet stellt Commodore den neuen C 64 II vor. Happy-Computer kann als erste Zeitschrift ihren Lesern den C 64 II zeigen (siehe Bild). Die Ăhnlichkeit mit dem groĂen Bruder C 128 ist frappierend; trotzdem ist es kein identisches GehĂ€use. Von den Abmessungen ist der C 64 II etwas höher als der C 128, dafĂŒr aber in der Breite und Tiefe kleiner, Die Tastatur entspricht der des C 64, allerdings liegt sie durch das neue ergonometrisch gĂŒnstigere GehĂ€use etwas tiefer und besitzt eine schrĂ€gere Lage. Diese Anordnung erlaubt weniger ermĂŒdendes Arbeiten, beispielsweise bei Textverarbeitungen
Die Aus-/EingĂ€nge sind ebenfalls gleich geblieben, damit ist die AnschluĂ-KompatibilitĂ€t gewĂ€hrleistet: Wer auf den C 64 II umsteigen möchte, kann alle externen Peripherie-GerĂ€te weiterhin ohne Schwierigkeiten anschlieĂen.
Nach dem Ăffnen des GehĂ€uses blickt man auf eine stabile Abschirmung aus Blech. Die dĂŒnne Pappe des C 64 ist verschwunden. Unter der Abschirmung liegt eine original C 64-Platine. allerdings tragen einige Bausteine neue Versionsnummern (beispielsweise der 6526-und der Video-Chip). Das hat natĂŒrlich Funktionstests herausgefordert. Alle lieferten dasselbe Ergebnis: Der neue C 64 II ist auch vom Hardwareaufbau 100-prozentig mit dem »alten« C 64 kompatibel. Eine Verbesserung war bei unserem Testmodell des C 64 II im wahrsten Sinne des Wortes zu sehen: Der Video-Modulator lieferte ein deutlich schĂ€rferes Bild.
Um den C 64 II optimal abzuschirmen, wurde auf die Unterseite der Platine ein dĂŒnnes Blech aufgelötet. Das ist allerdings fĂŒr Bastler weniger erfreulich, denn wie gewohnt ist das Kernal-ROM nicht gesockelt. Um das ROM auszulöten, muĂ man erst die Abschirmung auf der Unterseite entfernen. Zudem ist mit der starren oberen Abschirmung der Einbau einer Umschaltplatine nicht möglich, es sei denn, man laĂt die Abschirmuno weg. In diesem Fall erlischt jedoch die Betriebserlaubrris der Bundespost. Der neue C 64II ist daher fĂŒr Bastler etwas problematisch.
Das Betriebssystem meldet sich nach dem Einschalten wie gewohnt mit der Einschaltmeldung »Commodore 64 Basic V 2«. Eine Untersuchung zeigt, daĂ sich die Betriebssystem Version 5 von 1984 im ROM befindet. Dadurch ist die letzte Unklarheit beseitigt: Der C 64 II kann gar nicht inkompatibel zu seinem VorgĂ€nger C 64 sein, er besitzt das gleiche Betriebssystem. Neu ist jedoch die im Lieferumfang enthaltene Software: Zum C 64 II wird in Zukunft zusĂ€tzlich ein Betriebssystem auf Diskette m.itgeliefert, das »Geos«. Dieses Betriebssystem Ă€hnelt nicht nur vom Namen her dem vom Atari ST bekannten »GEM«, es bietet auch Ă€hnliche Leistungen auf dem C 64 II. »Geos« besitzt zusĂ€tzlich einen integrierten Floppy-Speeder, der die DatenĂŒbertragung Laufwerk - Computer wesentlich beschleunigt. Die grafische BenutzeroberflĂ€che wird mit dem Joystick oder mit einer Maus gesteuert. Mit zum System gehört »Geos-Paint«. ein leistungsfĂ€higes Zeichenprogramm, und »Geos-Write«, eine Textverarbeitung. Beide Programme sind an die Macintosh-Programme »MacPaint« und »MacWrite« angelehnt, »Geos« wurde ursprĂŒnglich als eigenstĂ€ndige Software von Berkeley Software in den USA entwickelt. Es steht somit nicht nur den C 64 II-Besitzern zur VerfĂŒgung, sondern jeder C 64-Besitzer kann »Geos« benutzen, »Geos« (Diskette) kostet in den USA 59 Dollar, in Deutschland, durfte der Preis bei 150 Mark liegen.
Der Commodore 64 II ist also keinesfalls eine Neuentwicklung, sondern vielmehr eine kontinuierliche Weiterentwicklung des bewĂ€hrten C 64. Laut Commodore wird demnĂ€chst nur noch der C 64 II hergestellt. Er ist kein Computer fĂŒr Umsteiger und bietet auch keine zusĂ€tzlichen Leistungen. Allerdings wird auch der Preis nicht wesentlich ĂŒber dem des »alten« C 64 liegen. Die neue Form wird die Beliebtheit des C 64 auf jeden Fall weiter fördern, (zu)
Amiga jetzt unter 4000 Mark!

Gleich fĂŒr den nĂ€chsten Knalleffekt sorgte Commodore mit der AnkĂŒndigung, den Amiga im Komplettsystem fĂŒr 3995 Mark zu verkaufen. In diesem Preis enthalten ist die Zentraleinheit mit 256 KByte RAM, ein Laufwerk, die Tastatur, ein neuentwickelter Stereomonitor, die Maus und zusĂ€tzliche Software (eine Textverarfceitung »Textcraft« und ein Grafikprogramm »Graficraft« sowie MS-Basic und einige Demos). ZusĂ€tzlich liegt dem Amiga EinfĂŒhrungsliteratur zur Hard- und Software bei.
Das Angebot ist zeitlich von Anfang Mai bis Ende Juni befristet. Durch diesen Coup erhofft sich Commodore eine starke Aktivierung von Software-Produzenten, da vor allem Software-Entwickler die gĂŒnstige Gelegenheit beim Schöpfe packen werden. Mit dieser einmaligen Gelegenheit sollen aber auch die KĂ€ufer belohnt werden, die sich jetzt fĂŒr den Amiga entscheiden. Der Amiga, der vor allem auf die Zielgruppe der im Grafik-, Design- oder Musikbereich kreativ TĂ€tigen zielt, wird nur ĂŒber ausgesuchte Commodore-FachhĂ€ndler erhĂ€ltlich sein. Eine weitere Sensation ist leider noch GerĂŒcht: der Amiga mit hardwaremĂ€Ăigem MS-DOS-Simulator, der schneller als der IBM-XT sein soll.
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