← Happy Computer 08 / 1985

Editorial: Das Floppylaufwerk entscheidet

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Etwa die HĂ€lfte aller Heimcomputer-Besitzer arbeiten heute schon mit einem Floppylaufwerk — da werden Preis und Leistung des verfĂŒgbaren Massenspeichers zu einem entscheidenden Auswahlkriterium. Bei Preisvergleichen sollte man daher gleich die Kombination Computer/Floppylaufwerk heranziehen. Wer grĂ¶ĂŸere Mengen von Daten und Programmen speichern will, sollte die Kosten fĂŒr 10 oder 20 DatentrĂ€ger einrechnen. Im Gegensatz zu Druckern, wo die Auswahl groß ist (und die sich meistens auch mit anderen Computern weiterverwenden lassen), sind Sie bei den Floppylaufwerken gebunden: Zu einem bestimmten Computer gibt es hĂ€ufig nur ein passendes Laufwerk.

Weder die mit optischen Speicherplatten arbeitenden CD-ROMs, die ab 1986 in grĂ¶ĂŸerer Zahl zu erwarten sind und ein ausgesprochen interessantes PeripheriegerĂ€t fĂŒr Heimcomputer darstellen, noch billige Festplatten machen das Floppylaufwerk ĂŒberflĂŒssig. 10-MByte-Platten sind heute fĂŒr den IBM-PC zwar schon ab etwa 2500 Mark erhĂ€ltlich und Atari rechnet zum Jahresende mit etwa 1500 bis 2000 Mark — aber zur Datensicherung, zum Daten-und Programmaustausch sowie zum Einsatz kĂ€uflicher Software werden viele weiter ein Floppylaufwerk brauchen. Die Compact Disc ist zwar als DatentrĂ€ger attraktiv — kann aber vom Benutzer nur gelesen werden und ersetzt damit nicht den beschreib- und löschbaren magnetischen DatentrĂ€ger. Das Massenspeicherangebot — und dabei spielt das Floppylaufwerk eine Hauptrolle — ist als Auswahlkriterium wichtiger als viele Features des Heimcomputers selbst: Aus zahlreichen Anwendungsideen ist nur deswegen nichts VernĂŒnftiges geworden, weil sie sich mit einem Kassettenlaufwerk nicht sinnvoll realisieren ließen.

Michael Pauly, Chefredakteur

Michael Pauly