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Jet Set Willy

Software-Test

Der Nachfolger des Riesenhits "Manic Miner" ist da: "Jet Set Willy". Innerhalb kĂŒrzester Zeit kletterte auch dieses Spiel an die Spitze der Hitparaden.

Willy der Held des Spiels, muß seine Villa, die 60 (!) RĂ€ume hat, erst einmal grĂŒndlich aufrĂ€umen, bevor seine HaushĂ€lterin ihn zu Bett gehen lĂ€ĂŸt. Wie konnte es soweit kommen?

Nachdem Minenarbeiter Willy endlich mit seinen SchĂ€tzen die Freiheit wiedergefunden hat, ist er ein reicher Mann geworden und hat sich eine riesige Supervilla am Meer gekauft. DarĂŒber hinaus besitzt er eine große Jacht und hat einen französischen Koch sowie eine italienische HaushĂ€lterin. Mit dem neuerworbenen Reichtum kamen natĂŒrlich auch viele »Freunde«, die Willy alle in seine Villa zu einer rauschenden Party eingeladen hat.

MĂŒder Willy

Nun ist es schon sieben Uhr in der FrĂŒh die letzten GĂ€ste sind gerade abgefahren. Willy ist hundemĂŒde und möchte nur noch in sein Bett. Doch da ist die HaushĂ€lterin Maria, eine ziemlich energische Person, die ihn von seinem Schlafzimmer abweist und erst eintreten lĂ€ĂŸt, wenn er das ganze Haus aufgerĂ€umt und alle leeren Flaschen und GlĂ€ser in sĂ€mtlichen RĂ€umen eingesammelt hat.

Hierbei muß der Spieler Willy nun helfen, indem er ihn mit der Tastatur oder einem Joystick nach links oder rechts laufen und wenn nötig springen lĂ€ĂŸt.

Los geht's im Badezimmer, wo Willy in der Badewanne sitzt. Von hier aus muß man nun unter mehr oder weniger großen Schwierigkeiten die gesamte Villa absuchen. Dabei kann man im Gegensatz zu »Manie Miner« von einem Raum jederzeit in einen anschließenden gehen, ohne erst sĂ€mtliche blinkende GegenstĂ€nde eingesammelt zu haben. So liegt ein großer Reiz in dem Spiel schon mal darin, das ganze Haus mit all seinen 60 RĂ€umen kennenzulernen.
Hier gibt es die verrĂŒcktesten Zimmer, zum Beispiel den KĂ€lteraum, in dem Eiszapfen hĂ€ngen und ein Seil schwingt, mit dessen Hilfe sich Willy fortbewegen und daran auch rauf- und runterklettern kann. Ferner gibt es das Alptraumzimmer, in dem der Spieler plötzlich ein fliegendes Schwein zu steuern hat, und in dem lauter böse HaushĂ€lterinnen unserem Helden das Leben schwer machen. NatĂŒrlich gibt es auch noch andere seltsame GĂ€ste, die Willy beim AufrĂ€umen stören. Das sind zum Beispiel rollende Hinkelsteine, tanzende Hasen oder auf- und zuklappende Taschenmesser. Aber Willy hat ja zum GlĂŒck neun Leben.

Um alle GegenstĂ€nde zu erwischen, muß er manchmal ziemlich verwinkelte und komplizierte Wege - auch ĂŒber Treppen, Leitern und FließbĂ€nder - beschreiten, und der Spieler braucht eine gewisse Portion Phantasie, um die Lage zu meistern. So muß er das Haus durch die HintertĂŒr verlassen, da einige allzu schlampige GĂ€ste ihre SektglĂ€ser noch am Strand und auf der Jacht zurĂŒckgelassen haben. Auch in dem GeĂ€st eines Baumes vor dem Haus sollte man nachsehen.

Aber Vorsicht auf dem Dachboden! Wenn Willy wieder 'rauskommt, sind drei andere Zimmer der Villa zu einer tödlichen Falle geworden. Willy wird, sobald er eintritt, von WÀchtern k.o. geschlagen.
Lohnend wird die MĂŒhe fĂŒr den Spieler, der es als erster schaffen sollte, alle blinkenden GegenstĂ€nde einzusammeln im wahrsten Sinne des Wortes sein. Er erhĂ€lt von dem Softwarehaus, das »Jet Set Willy« in Deutschland vertreibt, sechs ChampagnerglĂ€ser und einen Champagner »vom Besten«, dazu den Drucker Epson FX80 F/T, einige Software und ein Autogramm von Mathew Smith, dem Autor von »Manic Miner« und »Jet Set Willy«.

Ohne Code lÀuft nichts

Bevor man mit in der chaotischen Luxusvilla herumstöbern kann, muß man erst einen Farbcode eingeben, den der Hersteller als eine Art Kopierschutz eingebaut hat. Ist das Programm geladen, leuchtet eine Buchstaben- und Zahlenkombination auf. Diese muß man mit einer mitgelieferten Farbkarte vergleichen und die entsprechenden Farben in den Computer eingeben. Ein Kopieren der Kassette nĂŒtzt also nichts, wenn man den Farbcode nicht kennt.

»Jet Set Willy« ist zur Zeit in England die Nummer Eins der SpieleHitlisten und sowohl fĂŒr den Spectrum (48 KByte, zirka 39 Mark) als auch fĂŒr den Commodore 64 fĂŒr zirka 43 Mark (Kassette) oder zirka 49 Mark (Diskette) erhĂ€ltlich.