Hardcopy-Routinen stehen bereits sehr zahlreich zur Verfügung. Deshalb werden Sie sich vielleicht über eine weitere wundern. Die hier vorgestellte fällt aber etwas aus dem Rahmen, da sie einen Grafikmodus abdeckt, der bisher bezüglich des Ausdrucks stark vernachlässigt wurde. Gemeint ist der GRAPHICS-9-Modus, der eine Farbe in 16 (!) Graustufen darstellen kann.
Bilder, die in diesem Modus z. B. mit einem Digitalisierer, unserem Scanner oder einem beliebigen Bilderzeugungsprogramm (z.B. Listing 2) realisiert und im 62-Sektoren-Format abgespeichert wurden, lassen sich jetzt ohne großen Qualitätsverlust und sogar invertiert ausdrucken. Voraussetzung ist ein Epsonkompatibler.Matrixdrucker, der fähig ist, einen Zeilenvorschub von n/216 Zoll auszuführen.
Bedienung
Wenn Sie Listing 1 (läuft unter Atari-Basic und Turbo-Basic XL) abgetippt und gespeichert haben, können Sie es zum ersten Mal starten (vorher RESET drücken, um den Prüfsummenindikator "PS" auszuschalten - er wird überschrieben). Nach Einlesen der DATAs erscheint im Textfenster eines GRAPHICS-9-Bildschirms das Hauptmenü mit folgenden Funktionen:
- Bild laden (L): Nach Druck auf L folgt die Frage nach dem File-Namen des Bildes. Betätigen Sie einfach nur RETURN, erhalten Sie das Inhaltsverzeichnis der eingelegten Directory (mit jeder beliebigen Taste geht es weiter). Um ins Hauptmenü zurückzukehren, genügt es, einen ungültigen File-Namen einzugeben, z. B. A & RETURN. Sonst wird das gewünschte Bild geladen, und Sie befinden sich anschließend wieder im Hauptmenü. Wer sich das momentan im Speicher liegende Bild ganz ansehen möchte, kann mit SPACE das Textfenster ausblenden. Ein erneuter Tastendruck schaltet es wieder ein.
- Drucken (D): Nachdem Sie die Frage, ob der Ausdruck invers erfolgen soll oder nicht, beantwortet haben, ist der Drucker bereitzumachen, d.h., man muß das Papier so einstellen, daß die Perforation an der Oberkante des Druckkopfes liegt, und das Gerät einschalten. Wenn Sie dann RETURN drücken, wird das Bild automatisch in die Mitte des Blattes gedruckt.
Die ML-Routine
Das "Herzstück" der Hardcopy ist in den DATA-Zeilen ab 2050 abgelegt. Damit keine Schwierigkeiten mit dem übrigen. Basic-Speicher entstehen, wurde die Maschinenroutine, die den eigentlichen Ausdruck vom Bildschirm erledigt, auf drei einigermaßen unproblematische Speicherbereiche verteilt, nämlich den Cassettenpuffer (ab Speicherzelle 1024), einen Teil des Stacks (ab 256) und die berühmte Page 6 (ab 1536). Gestartet wird die Routine mit:
OPEN #2x8,0",P:":,U = USR (1536) : CLOSE#2
POKE 1646,0 sorgt für den normalen Ausdruck, POKE 1646,1 für den inversen. Er erfolgt in doppelter Dichte, wobei jede Zeile leicht versetzt noch einmal überdruckt wird. Das kostet natürlich Zeit (und Farbbänder), jedoch läßt die resultierende Punktmatrix von 4 x 16 Punkten sechzehn wirklich verschiedene Graustufen zu. Ein schwarzer Pixel auf dem Bildschirm erscheint auf dem Papier tatsächlich schwarz (schwarzes Farbband vorausgesetzt).
Noch ein Hinweis: Wer die horizontale Ausdehnung des Bildes variieren möchte, ändert den vorletzten Wert der DATA-Zeile 2260. Voreinstellung ist 23; ein kleinerer Wert bringt ein schmaleres, aber geschlosseneres Bild. Ein größerer Wert läßt Zwischenräume zwischen den Druckzeilen entstehen. Nach dem Verändern darf man aber nicht vergessen, den Wert der Prüfzahl in Zeile 2230 ebenfalls um die entsprechende Modifikation -kleiner -oder größer zu machen!
Listing 2 ist ein Demoprogramm in Turbo-Basic XL, das Testbilder auf Diskette schreibt. Vor dem Abtippen muß man Turbo-Basic XL laden und *L-RET eingeben, damit die Prüfsummen stimmen. Nach dem Start des Programms ist eine leere, formatierte Diskette einzulegen, dann für das erste Bild der gewünschte FileName mit Extender anzugeben. Die erzeugten Bilder lassen sich mit der (GRAPHICS-9-Hardcopy ausdrucken.