Karate

Nachdem es bereits für fast alle Rechnertypen eine Umsetzung des fernöstlichen Kampfsports Karate gibt, wurde jetzt auch endlich der QL bedacht. Verantwortlich dafür ist die QL-Besitzern sicher bekannte Firma Eidersoft, die in Zusammenarbeit mit einer Company namens Pointblank das Programm "Karate" auf den Markt gebracht hat.

Bevor man sich in das Getümmel stürzen darf, ist zuerst eine Prozedur zu überstehen, die es auch bei anderen Programmen gibt, die dadurch aber nicht sinnvoller wird. Gemeint ist das Anlegen einer Sicherheitskopie. So lobenswert diese Option ist, so unsinnig wird sie, wenn die Kopie nicht alleine läuft. So verhält es sich auch bei "Karate". Die automatisch erstellte Sicherheitskopie ist alleine wertlos. Zum Programmstart muß man immer auch das Original in Drive 2 einlegen; dabei bietet sich dann ausrei. chend Gelegenheit, dies doch noch zu zerstören.

Jetzt aber zum Programm. Die Teilnehmerzahl beträgt zwischen 1 und 4; gespielt wird mit dem Joystick oder über die Tastatur. Wer sich nach dem Booten einen Moment geduldet, erfährt via Bildschirm in Kurzform, worum es geht. Der Spieler will demnach den Ruhm eines heiligen Mannes erlangen. Diesen Status erreicht er aber erst, wenn zahlreiche Gegner in fairem Kampf besiegt wurden. Ein Druck auf ENTER startet das Programm. Sofort beginnt der erste Kampf und damit die Hektik.

Probleme bereiten nicht unbedingt die Gegner, sondern die Steuerung. der eigenen Figur. Immerhin stehen sechzehn verschiedene Schläge, Tritte und Abwehrbewegungen zur Verfügung. Beim Joystick werden sie durch die verschiedenen Richtungen und den Einsatz des Feuerknopfs erreicht. Nur mit viel übung kann man auf Anhieb den Tritt oder Sprung ausführen, der gerade benötigt wird. Da der Gegenspieler nicht stillsteht und wartet, muß man sich gleichzeitig auf dessen Bewegungen konzentrieren.

Nach ausreichendem Training stellen die ersten Kämpfe kaum noch ein Problem dar. Im Laufe der Zeit wird das Spiel aber immer schwieriger, d.h. die Gegner stärker. Außerdem tritt man nicht nur gegen Karatekas an. Hin und wieder tauchen Bilder auf, in denen herumhüpfende Kugeln zu zertreten sind oder ähnliches.

Die Grafik bei "Karate" ist hervorragend gelungen. Die beiden Kämpfer sind gut gezeichnet und animiert; als Hintergrundmotiv erscheinen verschiedene Landschaften und Gebäude. Auf den Sound wurde, abgesehen von einigen Knirschgeräuschen, verzichtet. Hier hätte man sich ruhig etwas mehr einfallen lassen können.

Alles in allem ist "Karate" ein gutes Spiel, sofern man sich für Action-Programme begeistern kann. Mit sportlicher Betätigung hat das Ganze nämlich nicht viel zu tun; alles dreht sich nur um Geschwindigkeit und gute Reaktionen.

System: QL
Hersteller: Eidersoft


Rolf Knorre
Aus: Computer Kontakt 06 / 1987, Seite

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