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Dame

Tests

Schlagabtausch

Nicht nur Schach, sondern auch Dame spielt der ST. In beiden FĂ€llen "denkt” er weit voraus.

Nach einigen Schachprogrammen, die inzwischen fĂŒr den ST auf den Markt gekommen sind, gibt es jetzt auch das beliebte Damespiel in einer entsprechenden Umsetzung. Das Programm lĂ€uft voll unter GEM und kann mit einem Monochrom- oder einem Farbmonitor (in der mittleren Auflösung) eingesetzt werden.

Neben der Diskette bekommt der KĂ€ufer ein DIN-A5-Ringbuch, das die deutsche Anleitung enthĂ€lt. ZusĂ€tzlich kann man vom Programm aus die Spielregeln aufrufen. Diese setze ich als bekannt voraus, da das Damespiel doch weit verbreitet ist. Anzumerken ist nur, daß man - im Gegensatz zu englischen Programmen dieser Art - mit einer Dame in der Diagonale beliebig viele Felder ziehen kann. Das Blasen oder Pusten eines Steins, der vom Gegner hĂ€tte geschlagen werden mĂŒssen, wurde beibehalten, obwohl diese Regel bei Turnieren nicht angewendet wird. Dort herrscht absoluter Schlagzwang. Als weitere Besonderheit lassen sich bis zu zehn ZĂŒge, die gespeichert werden, rĂŒckgĂ€ngig machen.

3 SpielstÀrken stehen zur Auswahl.

Auf dem Monitor prĂ€sentiert sich das Programm in einer klaren und ĂŒbersichtlichen Darstellung. Das Spielbrett wurde in die Bildmitte gesetzt, am oberen Bildschirmrand befindet sich die ĂŒbliche MenĂŒleiste. Von dort aus können verschiedene Optionen aufgerufen werden. Man hat die Wahl zwischen drei SpielstĂ€rken: AnfĂ€nger, Amateur und Profi. Auch die Bewegung der Steine kann in drei Stufen geregelt werden.

Die Option Spieler-MenĂŒ bietet an:

  • Mensch-Mensch: Der Computer stellt dann nur das Brett und die Steine zur VerfĂŒgung.
  • Mensch-Computer: Der ST wird zum Spielpartner.
  • Computer-Computer: Der Rechner spielt alleine. Dies eignet sich gut zur Demonstration.

Da den Regeln entsprechend immer Weiß beginnt, können die Farben auch getauscht werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Partie abzubrechen und auf Diskette zu ĂŒbertragen, um sie spĂ€ter fortzusetzen. Auf Wunsch baut der ST die Grundstellung auf, er akzeptiert aber auch eine vom Spieler entworfene Stellung. WĂ€hrend einer Partie kann man vom Computer einen Zugvorschlag verlangen.

Schon in der AnfĂ€ngerstufe zeigt der ST eine beachtliche SpielstĂ€rke, die sich in den fortgeschrittenen Stufen dank der lĂ€ngeren Rechenzeit noch weiter erhöht. Um erfolgreich zu spielen, muß man sich schon voll konzentrieren. NachlĂ€ssigkeiten werden sofort bestraft.

Man kann diese Dame-Umsetzung als gelungen bezeichnen. Vielleicht hĂ€tte die grafische Darstellung besser ausfallen können (evtl. wahlweise 2-D- oder 3-D-Darstellung wie bei ”Psion Chess”), was aber nur der Optik gedient hĂ€tte. Das Spiel selbst ist völlig in Ordnung.

System: Atari ST
Hersteller/Bezugsquelle: Pahlen & Kraus

Rolf Knorre