Pitstop (XL)

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Etwas angestaubt, aber dennoch nicht unattraktiv ist das Autorennspiel "Pitstop". Vom täglichen Straßenverkehr entnervte Autofahrer können sich am Joystick abreagieren. Hierbei hilft die im bereitstehenden Fahrzeug eingebaute Getriebeautomatik. Sie ermöglicht einen Geschwindigkeitsrausch garantiert ohne Schaltfehler.

Damit das Rennen nicht zu einfach wird, drängeln sich noch weitere Wagen auf der Piste. Allerdings sind nie mehr als zwei Gegner zu erwarten. Das vierte Hardwaresprite wurde für am Rand auftauchende Landschaftsmerkmale wie einen Baum, eine große Plakatwand und eine Werbetafel verwendet. Angenehm und zum Leichtsinn verleitend ist die Tatsache, daß das Renn-Sprite nicht nach jeder Kollision in seine Pixel zerlegt wird. Es sind mehrere Crashs nötig, damit das Fahrzeug explodiert. Wann dies zu erwarten ist, erkennt der Fahrer an der Farbe der Reifen. Jeder Rempler an der Bande oder an einem gegnerischen Auto läßt den Reifen erbleichen. Der Farbe der Pneus reicht von einem tiefen Blau bis zum grellen Weiß und schließlich zum Rot.

Hat sich einer der Reifen gerötet, wird es Zeit, die Boxen aufzusuchen. Sie befinden sich an der Start- und Ziellinie. Dort sind vier fleißige Helfer mit der Pflege Ihres Wagens beschäftigt. Einer wechselt die linken, ein anderer die rechten Reifen. Ein weiterer Mechaniker sorgt für genügend Sprit. Der letzte hebt nach getaner Arbeit die Flagge, damit die Fahrt weitergehen kann.

Die Helfer nehmen Ihnen zwar die Schmutzarbeit ab, sind jedoch nicht fähig, ihre Tätigkeiten selbständig zu verrichten. Mit dem Fadenkreuz ist derjenige anzuklicken, der eine Arbeit ausführen soll. Um die Reifen zu wechseln, muß einer der dafür zuständigen Helfer den alten Pneu abmontieren und damit zu einem blauen Faß gehen. Dieses entpuppt sich als Reifenstapel, den der Mechaniker berühren muß, um einen frischen Pneu zu erhalten. Dieser läßt sich dann an das Fahrzeug montieren.

Vorsicht ist geboten, wenn der Tankwart an der Box in Aktion tritt. Er ist offensichtlich stark kurzsichtig und läßt den Tank überlaufen, worauf sich dieser wieder komplett entleert. (Laut Anleitung explodiert er sogar!)

Ist das Rennen erfolgreich beendet, erhält man eine Siegprämie. Sie dient als Punktezähler, wenn mehrere (maximal vier) Teilnehmer nacheinander auf die Strecke gehen, um ihre Fähigkei ten zu messen. Es können entweder Einzelrennen, "Mini Circuits" (3 Rennen) oder "Grand Circuits" (6 Rennen, fast Weltcup!) ausgetragen werden. Die Anzahl der Runden eines Einzelwettbewerbs darf 3, 6 oder 9 betragen. Drei Schwierigkeitsstufen sind wählbar. Allerdings waren zwischen diesen kaum Unterschiede festzustellen.

"Pitstop" ist ein Veteran, der durchaus einige Stunden lang Spaß bereiten kann, vor allem, wenn man zu viert spielt. Mit neueren Programmen wie "The Great American Cross Country Road Race" kann es aber nicht mithalten. Der Preis liegt bei ca. 30 DM (Cassette).

System: Atari 8 Bit
Hersteller: Epyx
Quelle: Rushware

Wertung: 4


Martin D. Goldmann
Aus: Atari-Magazin 06 / 1988, Seite

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