Barbarian (ST)


Vielleicht ist dem einen oder anderen Leser schon die Werbung aufgefallen, die für "Barbarian" gemacht wird. Sie bezieht sich aber nicht auf das hier vorgestellte Spiel, sondern auf das Programm für 8-Bit-Rechner wie den Schneider CPC, den C 64 usw. Die hier beschriebene Version gibt es dagegen nur für den ST und den Amiga. Im Grunde bieten beide Programme die gleiche Story, der 8-Bit-Barbar ist etwas brutaler, der 16-Bitter besser gemacht.

Ort der Handlung ist das unterirdische Reich Durgan, das von dem teuflischen Herrscher Necron unterdrückt wird. Necron trägt unter anderem die Schuld am frühen Tod des Vaters unseres Barbaren Hegor. Dieser ist ein ausgesprochen guter Krieger und Jäger, und er hat es sich in den Kopf gesetzt, seinen Vater zu rächen. Dazu muß er im Reich Durgan einen Kristall finden. Wird dieser zerstört, bricht ein Vulkan aus, der das ganze Reich mit seinen bösen Bewohnern vernichtet.

Held Hegor läßt sich über Maus, Joystick und Tastatur steuern. Neben den üblichen Bewegungen kann die Figur über Symbole am unteren Bildschirmrand auch laufen, springen, Gegenstände aufnehmen, benutzen oder ablegen. Auch Angriff und Verteidigung werden von hier aus eingeleitet, ebenso die panische Flucht vor Monstern, die nicht zu schlagen sind. Von diesen Monstern wimmelt es natürlich nur so. Sie sind, ebenso wie die Hintergrundgrafik, sehr gut gelungen. Die Steuerung der Aktionen ist übrigens relativ einfach, da man z. B. auch beim Angriff nur das entsprechende Symbol anklicken muß; der Rest läuft selbständig ab.

Besonders überrascht war ich vom Sound, der aus digitalisierten Tönen besteht, die Hegor hin und wieder von sich gibt. Das Gegrunze und Gebrüll klingt wirklich barbarisch. Unangenehm aufgefallen sind mir dagegen folgende Dinge: Die Bildübergänge finden nicht mit sanftem Scrolling statt, sondern in ruckartiger Verschiebung. Manchmal wird ohne erkennbaren Grund das ganze Szenario eingefroren und irgendetwas nachgeladen. Hin und wieder erscheinen vier Bömbchen, die das Spiel brutal abbrechen. Woran das liegt, war nicht auszumachen. Ich hoffe, das geschieht nur bei meinem Testexemplar. Dem Interessenten bleibt nur übrig, das Programm direkt im Laden auszuprobieren. Die hier aufgezählten Unschönheiten traten bei mir am Anfang des Spiels auf.

Davon abgesehen ist "Barbarian" ein ulkiges Kampf- und Suchprogramm mit ausgezeichneter Grafik und tollen Toneffekten, ohne dabei einen sehr hohen Spielwert zu bieten. Neben den zwei Programmdisketten und einer umfangreichen, leider englischen Anleitung erhält der Käufer übrigens auch noch ein Poster von Roger Dean, welches das Cover-Bild von "Barbarian" darstellt.

2 System: Atari 16 Bit
Hersteller: Psygnosis
Bezugsquelle: Ariolasoft


Rolf Knorre
Aus: Atari-Magazin 06 / 1987, Seite

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite