hdp-Stack 2 - Festplattentreiber mit Online-Kompression

In der Ausgabe 4/95 der ATARI-Inside wurde bereits die Version 1 des Festplattentreibers hdp-Stack vorgestellt. Daher erfahren Sie in diesem Kurzbericht die wesentlichen Neuerungen der Version 2.

hdpSTACK 2.04 ist ein Festplattentreiber von Frank Storm mit einer Online-Datenkompression. Von hdpSTACK komprimierte Partitionen können bis zu doppelt soviele Daten speichern wie ohne Datenkompnession. Für den Benutzer geschieht dies unbemerkt. Außer dem nur unwesentlich langsameren Plattenzugriff, der durch die Komprimierung der Daten beim schreiben verursacht wird, merkt man eigentlich nicht viel von hdpSTACK 2.04. Beim Lesen werden die komprimierten Daten gelesen und wieder entpackt. Der Vorteil ist jedoch: Die Festplatte kann bis zu doppelt soviele Daten speichern. Voraussetzungen: hdPSTACK 2.04 läuft sehr gut mit ACSI-, SCSI und IDE-Bus-Platten. Leider werden solche mit Bus-Arbitration und die c't-Lösung nicht unterstützt. Zusätzlich möchte ich noch unbedingt darauf verweisen, dass ein TOS 1.04 sinnvoll ist. Ältere TOS-Versionen sollte man weder mit Festplatte noch mit hdpSTACK verwenden. Abhilfe schafft in diesem Fall: Steckkarten mit TOS 2.06, IDE Schnittstelle etc. ...

Neue Features

Es läuft nun venünftig mit MiNT/Minix XFS 0.60 PL11. Dazu wurde hdpsTAcK intensiv weiterentwickelt und die Minix Sourcen vom Autor des Mmix XFS geändert. Zusätzlich gab es noch optische und interne Verbesserungen. Schließlich wurde noch HPilot, ein zuverlässiger und komfortabler Festplattentreiber implementiert. Zu guter Letzt ist noch BIG-DOS (von Rainer Seitel), ein verbessertes und stabiles Filesystem für TOS & MiNT, Bestandteil des hdpsTACK Pakets.

hdpSTACK und Packer

Wichtig ist es mir, noch daraufhinzuweisen dass gepackte Dateien nur (!) auf unkonprimierten Partitionen liegen sollten. Der Performance zuliebe und weil es einfach sinnlos ist, bereits gepackte Daten noch einmal packen zu wollen.

Hintergrund-DMA & Cache

hdpSTACK unterstützt unter MagiC 3/4 Hintergrund-DMA-Transfer Das bedeutet dass der Prozessor weiterarbeiten kann, während die Festplatte am ACSI oder SCSI-Bus Daten in den Speicher oder vom Speicher auf die Platte kopiert. Festplattenzugriffe blockieren somit nicht mehr den kompletten Computer Einzige Ausnahme: IDE-Festplatten.

Das Minix XFS von S. Henson wurde nun speziell für hdpSTACK modifiziert. Wobei die Veränderung nur benötigt wird, falls man Minix-Partitionen auf hdpSTACK-Laufwerken installieren möchte, deren logische Sektorgröße größer als 1024 Byes ist. Dann würde Mmix XFS in der bisherigen ungepatchten Version direkt auf die Platte zugreifen und damit würden die Daten auf dem hdpSTACK-Laufwerk zerstört. Aus diesem Grunde wurde in hdpSTACK eine neue Sektorlesefunktion implementiert die nun das angepaßte Minix XFS nutzt und statt adWrite benutzt wird.

Wichtig ist dass der Defragmentierer für Minix XFS noch angepaßt werden muss und z. Zt. noch nicht (!) verwendet werden darf! Auf einer komprimierten Partition können Sie unter MINT auch ein Minix-Filesystem im Zusammenghang mit dem Minix-Filesystemtreiber von S. Henson installieren Dabei ist zu beachten, dass das Laufwerk zuerst initialisiert werden muß. Erst dann kann das Minix-Filesystem installiert werden. Bei der Standardversion des Minix-Filesystem ist die Größe der komprimierten Partition auf 64 MB beschrankt, da bei größeren Partitionen das Minix-Filesystem die komprimierten Partitionen überschreibt da es physikalisch auf die Platte zugreift.

Fazit

hdPSTACK 2.O4 ist ein empfehlenswertes Produkt zur Onlinekomprimierung von Partitionen. Bestandteil des Lieferumfanges ist nun auch HDPilot (Festplattentool), BIG-DOS (GEMDOS-Patch für TOS & MiNT von Rainer Seitel) und ein angepaßtes Minix XFS 0.60 PL11 Positiv zu vermerken ist, dass es sich in der Testphase (10 Wochen) als sehr stabil und zuverlässig erwiesen hat.


Filipe P. Martins
Aus: Atari Inside 04 / 1996, Seite 42

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