Jaguar: Powerdrive Rally

Autorenn-Fans aufgepasst: Jetzt gibt es einen neuen Jaguar-Knüller im Oldie-Stil!

Wolltet Ihr schon immer einmal so richtig durch die Steppe knüppeln und Parkverbote ignorieren? Kein Problem, Power Drive Rally (kurz PDR) für den ATARI-Jaguar verspricht kurzweiliges Fahrvergnügen ohne Grenzen.

Eingangs absolviert man Testrennen, um sich an die recht ungewöhnliche Steuerung zu gewöhnen. PDR bietet insgesamt 38 unterschiedliche Rennstrecken mit den verschiedensten Geländeformen und Wetterbedingungen.

Vor Beginn hat man ein "bescheidenes" Startkapital von 28.000 Dollar, von denen ein Fahrzeug und später anfallende Reparaturen bezahlt werden müssen. Zur Wahl stehen anfangs ein Fiat Cinquecento Turbo und ein Mini Cooper 5. Später folgen Fahrzeuge wie Opel Astra 16V GTI, Renault Clio Turbo, Ford RS Cosworth und Toyota Celica CT4!

PDR bietet drei verschiedene Renn-Modi, die sich von Runde zu Runde ändern. So gib es z.B. den Spezial Modus, in dem man gegen die Zeit eine bestimmte Rennstrecke schaffen muss, den Rally-Cross-Modus, in dem man unter den übelsten Streckenbedingungen gegen den Computer antritt und letztendlich den Skill-Test-Modus, in dem man bestimmte Geschicklichkeitstests wie das Bremsen und Lenken übt. Wenn es dann endlich geübt ist und die Reifen quietschen dürfen, wird schnell klar, dass PDR das Zeug zum Suchtspiel hat.

Die Leute von Rage Software haben einen echten Knüller produziert. So sind Dinge wie Gegner anrempeln zwar selbstverständlich, doch andere nette Extras sorgen für den eigentlichen Spielspaß. So gibt es auf der Strecke diverse Nettigkeiten wie Zeitstopper, Reparatureinheiten und Booster. Einige Abkürzungen stehen auch bereit, sind jedoch wegen der Extras nicht immer die bessere Lösung. Wer schon geübter ist, kann auch Spezialmanöver wie Pendelkurven, Schleudern, Handbremsenkurven etc. einlegen. Dies gibt zwar keine Extra-Punkte, kann in einigen Fällen jedoch lebenswichtig für das Erreichen des Zeitlimits sein. Hügel, Laternen und Gruben stellen genauso ein Hindernis dar, wie z.T. verschneite Strecken, an denen der eigentlich Streckenverlauf nicht mehr richtig auszumachen sind. Da das Spielfeld relativ groß ist, haben sich die Entwickler die Beifahreroption einfallen lassen. So wird mittels Sprachausgabe vom Computer-Copiloten auf den zu verfolgenden Straßenverlauf hingewiesen. Nach erfolgreichem Beenden einer Runde darf man, vorausgesetzt man bekommt Preisgeld, Reparaturen an Licht, Bremsen, Motor etc. durchführen.

Fazit

PDR Rally hat mich stundenlang vor dem Bildschirm fesseln können. ATARIs versprochene Modulflut ist zwar bis heute nicht eingetreten, allerdings muss man zugeben, dass sich die letzten Spiele in Punkto Grafik und Spielbarkeit deutlich verbessert haben, so z.B. auch Rayman oder Pitfall. Die Steuerung und Grafik sind perfekt umgesetzt und lassen keinen Anlass zur Klage. Was PDR Rally zu einem Suchtspiel werden lässt, sind meiner Meinung nach die kleinen grafischen Gags. So hinterlässt ein Wagen auch dauerhafte Bremsspuren im Sand - beim Durchfahren eines Teiches spritzt Wasser auf usw. Auch gelegentlich auftauchende Stopphütchen lassen sich durch die Luft wirbeln. Die Musik von Power Drive Ralley ist allerdings eher Mittelmaß. PDR setzt mehr auf FX-Effekte, also Sprachausgabe usw. Ein netter Gag ist beispielsweise, dass man mit der Taste 3 auf dem Joypad hupen kann und dass bei allzu ruppigem Fahrverhalten auch ,mal die Scheinwerfer klirren. Übrigens kann man nach jeder erfolgreichen Runde den Spielstand speichern. Für mich zählt POR zu einem der besten Spiele für Jaguar, die es derzeit gibt. Es hat das gewisse Etwas, welches den Erfolg schon fast garantiert. Also, meine Empfehlung: In die Karre schwingen und kaufen... let's drive crazy!



Aus: Atari Inside 01 / 1996, Seite 65

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