Grafikkonverter »GEM-View 2.0«: Babylon der Bildformate

GEM-View 2 0 kennt 22 Grafikformate und erlaubt auch nachträglich Bildverfremdungen

Schon auf dem ST gibt es fast ein Dutzend gängiger Grafik-Formate. Andere Systeme zeigen sich ähnlich erfindungsreich. Das Bilder-Tool »GEM-View 2.0« löst das Grafik-Wirrwarr und überschreitet dabei auch System-Grenzen. Das Programm verarbeitet Bilder unterschiedlicher Grafikformate und stellt sie auf allen Atari ST/ET in jeder Auflösung und auf jeder Bildschirmgröße dar.

Was einst als Freeware zum Anschauen von Grafiken begann, läßt bei »GEM-View« in der Version 2.0 fast Understatement vermuten, denn seine Funktionen gehen weit über die schlichte Darstellung von Grafiken hinaus. GEM-View lädt derzeit Grafiken 22 verschiedener Formate von der niedrigsten ST-Auflösung bis zur 32-Bit-True-Colour-Grafik. Es versteht alle wichtigen Grafik-Standards aus der UNIX-, MS-DOS-, Macintosh- und Amiga-Welt. Auch vor professionellen Formaten, wie dem der »Joint Photographie Expert Group«, schreckt GEM-View nicht zurück. Flexibilität ist dabei GEM-Views Markenzeichen. So läßt sich das knapp 300 KByte umfassende Programm als Applikation starten oder als Accessory installieren. Jede geladene Grafik paßt das komplett in GEM eingebundene Programm an die aktuelle Hardware-Umgebung an. Farbbilder rechnet GEM-View auf Schwarzweiß-Bildschirmen nach dem Floyd-Steinberg-Algorithmus in Grauraster um (dithern). Auf Farbbildschirmen rechnet es die Farbpalette einer Grafik auf die verfügbare Farbauflösung herunter (color-dither).

GEM-View ist in der Lage, jedes Bild während des Ladevorgangs zu verändern. Es erlaubt das stufenlose Zoomen und Aufhellen, die Korrektur des Kontrastes ganzer Bilder oder das Ausschneiden eines Bildteils sowie die Überlagerung mehrerer Grafiken. Auf Wunsch korrigiert GEM-View dabei ebenfalls auflösungsbedingte Verzerrungen einer Grafik.

Als »Zentrale« des Grafik-Tools dient das GEM-View-Fenster, das sich nach dem Start des Programms öffnet. Hier protokolliert GEM-View alle Aktionen, von hier aus erreichen Sie über Icons alle weiteren Untermenüs. Das »Load«-Icon veranlaßt GEM-View zum Laden der von Ihnen gewünschten Datei. Jede Grafik stellt es in einem eigenen Fenster dar, von denen es bis zu 40 Stück gleichzeitig verwaltet.

Jedes Fenster verfügt über eine eigene Menüleiste mit bildspezifischen Einstellungen wie Zoomen in fünf Stufen, Fullscreen-Darstellung oder die Bildumwandlung. Das Icon der »Preset-Options« erlaubt unter anderem die Wahl zwischen verschiedenen Dithering-Verfahren. Für das Color-Dithering lassen sich die einzelnen Farbanteile per Kurvenverlauf komfortabel grafisch bestimmen. Ähnlich bequem sind Teilbereiche einer Grafik per Maus auszuschneiden. Der gezogene Rahmen scrollt mit, falls die Grafik größer als das Fenster ist. GEM-View läßt sich wahlweise per Tastatur oder Maus bedienen. Mausfans müssen aber gelegentlich und überflüssigerweise auf die Tastatur zurückgreifen. GEM-View unterstützt die Gemini-Oberfläche und den File-Manager »Selectric«. Laden und Speichern des TIFF-Formates ist für die nächste Version vorgesehen. Zum Programm gehört ein etwa 40seitiges Handbuch auf Diskette. Die Shareware-Gebühr beträgt 30 Mark ohne und 40 Mark mit Update-Service.(wk)

Dieter Fiebelkorn, Grüner Vteg 29a, 4370 Marl 1

# Grafikformate in GEM-View 2.0 **Lesen:**

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Aus: TOS 02 / 1993, Seite 105

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