Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht irgend ein Label einen Fahrsimulator ins Rennen schickt. Diesmal ist Ubi Soft mit »Jupiters Masterdrive« am Drücker. Auf dem Jupiter und neun seiner Nachbarn findet ein interplanetarischer Grand Prix statte Bevor die Konkurrenten an der Startlinie drängeln, bietet ein geschäftstüchtiger Außerirdischer diverse Extras feil: Neben Treibstofftanks, Turbo-Boostern und stärkeren Motoren sind auch Schußwaffen im Angebot. Zur Auflockerung folgt nach jedem erfolgreichen Durchgang eine Bonusrunde, in der man Extras unter Zeitdruck einsammelt. Ein kleiner Radarschirm zeigt jeweils an, wo der nächste Gegenstand zu suchen ist. Dabei ruckein Sprites und Hintergrundgrafiken um die Wette. Die Grafiken entzücken nicht unbedingt, überhaupt präsentiert sich die Szenerie recht postapokalyptisch: trist, farblos, mit vielen glatten Flächen - Jupiter eben. In Sachen Sound und Musik herrscht ebenfalls schockierende Trostlosigkeit. Kläglich piepst und quietscht der Computer vor sich hin, bis man entnervt zum Lautstärkeregler greift. Konsequenterweise erweist sich auch das Gameplay als eine einzige Mangelerscheinung: Jedes Rennen verläuft nach dem Prinzip »Feuer-knopf-gedrückt-halten-und-nur-nicht-Einschlafen«. Daran ändern die zunehmend verwinkelten Kurse und Gags wie Ölflecken und Beschleunigungsfelder genauso wenig wie die überlangen Bonusrunden. Jupiters Masterdrive ist ein ziemlich amateurhaftes Werk.
(Carsten Borgmeier/hu)
Jupiter's Masterdrive
Hersteller: Ubi Soft
Preis: 89.95 DM
Note: 2 von 6
Wie sieht Infogrames unsere sportliche Zukunft? Kickboxer Jean Claude van Damme ist schon längst in Rente, dafür treten die »Metal Masters«, meterhohe Roboter, in Sportarenen gegeneinander an. Ausgerüstet mit Lasern und Raketen prügeln sie so lange aufeinander ein, bis einen von ihnen der Kurzschluß ereilt. Auf Solospieler warten gleich zehn verschiedene Gegner. Nach jedem zweiten Kampf in der Arena gibt's zur Kurzweil eine Bonusrunde mit anderer Hintergrundgrafik.
Zwei Möglichkeiten gibt es, den Gegner zu malträtieren: mit rohen Hieben oder Distanzwaffen wie Raketen und Laserkanonen, die sich nach jeder Runde aufrüsten lassen. Will man dem feindlichen Blechgesellen näher auf die Pelle rücken, leisten zehn Prügeltechniken durchschlagende Dienste. Von der harten Rechten bis zum hinterhältigen Hieb auf den Sicherungskasten ist alles erlaubt, was den Stahl zum Bersten bringt.
Wie so viele Actionspiele aus Frankreich glänzt auch Metal Masters mehr durch Aufmachung als durch Spielbarkeit. Allein das animierte Intro mit digitalisierten Rockklängen und Sprachausgabe füllt bereits die erste Diskette. Auch im Spiel selbst wollten die Programmierer auf Effekthascherei nicht verzichten: Da fliegen kaputte Bauteile klirrend durch die Gegend, reißen Raketen Löcher ins Chassis... Das biedere Spielprinzip steht hierzu in krassem Gegensatz: Häufig hat man das Gefühl, alle Aktionen in Zeitlupe zu erleben, so träge reagieren die Kämpfer. Nur die Vielfalt der Ausbaumöglichkeiten rettet.Metal Masters vor dem Sturz in den Keller. (hu)
cb
Metal Masters
Hersteller: Infogrames
Preis: ca. 80 DM
Note: 3 von 6