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Assembler für Einsteiger

Optisch aufbereitet: vereinfachte CPU für die ersten Schritte in Assembler

Daß die virtuose Beherrschung von »68000-Assembler« nicht unbedingt einigen wenigen Assembler-Profis Vorbehalten bleiben muß, verspricht ein neuartiger Lehrgang in 68000-Assembler von CCD in Eltville.

Die Einführung in die Grundlagen der Assembler-Programmierung des Motorola 68000-Prozessors weicht vom Schema vergleichbarer Bücher ab. Hier steht nicht das dokumentierte Beispielprogramm im Vordergrund des 800seitigen Lehrbuches, sondern der einzelne Befehl mit seinen diversen Adressierungsarten.

Das wichtigste Hilfsmittel für die ersten Schritte in die Assembler-Welt des 68000-Prozessors stellt ein mitgeliefertes Programm dar. Es simuliert auf dem ST-Bildschirm das Innenleben eines 68000-Mikroprozessors mit drei Daten- und drei Adreß-Registern sowie den Status-Flags. Zusätzlich wird eine Leiste mit 22 Speicherstellen dargestellt, die auch als Prozessor-Stack benutzt werden. In diesem Prozessor-Simulator laufen kleine Assembler-Programme mit einer Länge bis zu 120 Zeilen schrittweise ab, die einzelnen Befehle können so detailliert verfolgt werden. Die Fähigkeiten des Simulators sind auf die Bedürfnisse eines Anfängers zugeschnitten. So sind zum Beispiel keine Aufrufe von Betriebssystem-Routinen über »Traps« erlaubt, was beim Erlernen der elementaren Assembler-Programmierung auch nur von geringem Nutzen wäre. Ein integrierter Texteditor erleichtert die Modifikation der Programmtexte.

Weitere Teile des Kursbuches erläutern ausführlich die Programmierung von GEM-Funktionen in Assembler. Man kann die dort verzeichneten Programmtexte allerdings nicht mehr mit dem Simulator bearbeiten. Der 68000-Kurs kostet einschließlich Simulatorprogramm 98 Mark. (W. Fastenrath/T. Ahmia)

Info zu Tempus 2.0 und dem Assembler-Lehrgang bei: CCD, Burgstraße 9, 6228 Eltville

Quantum Paint — das letzte Wort?

Attraktivere Grafik durch mehr Farben: Quantum Paint

Ein neuer Trend setzt sich bei Malprogrammen durch: Der ST soll mehr als 16 Farben gleichzeitig anzeigen. Neben dem Antic-Grafikpaket Spectrum 512, das maximal 512 Farben zur selben Zeit auf den Bildschirm bringt, bietet die englische Firma Eidersoft mit dem Programm Quantum Paint nun das erste Mal- und Animationsprogramm für den ST an, das bis zu 4096 Farben gleichzeitig darstellt.

Quantum Paint arbeitet in allen Auflösungen des STs. Je höher die Auflösung, desto weniger Farben lassen sich darstellen. In der niedrigen Auflösung wird wahlweise mit 16, 128, 512 oder 4096 Farben gearbeitet, die mittlere Auflösung läßt mit Quantum Paint maximal 32 unterschiedliche Farben zu. Mit der Anzahl der Farben wächst die für eine Grafik erforderliche Rechenzeit des Motorola 68000-Prozessors. Während 128 dargestellte Farben aus einer Palette von 512 laut Eidersoft nur 5 Prozent der Leistung in Anspruch nehmen, erfordert der 512- und 4096-Farben-Modus fast die gesamte Rechenzeit der CPU. In diesem Modus kann sich der ST praktisch nur um die Grafikdarstellung kümmern. Die 128-Farben-Darstellung wird deshalb als »Kompatibilitätsmodus« bezeichnet, da der ST hier weitere Aufgaben wie das Spielen eines Musikstückes, Laufwerkszugriffe und Sprite-Bewegungen bewältigt. In diesem Modus stehen acht Farbpaletten mit jeweils 16 Farben zur Verfügung. Die Farben einzelner Paletten lassen sich beliebig mischen, auf Wunsch erzeugt der ST bei der Auswahl zweier der 512 Farben auch eine Reihe von Zwischentönen.

Vor dem Zeichnen wird jeder der acht Paletten ein horizontaler Bildschirmabschnitt zugewiesen. Die Größe dieses Abschnittes wird jeweils mit einem Schieberegler eingestellt. Zeichnet man anschließend mit einer bestimmten Farbe eine vertikale Linie, so wechselt die Zeichenfarbe dem jeweiligen Bildschirmabschnitt entsprechend ihren Ton.

Im 512-Farben-Modus ist der Anwender nicht an diese festgelegten Paletten gebunden. Zwischen 32 und 40 Farben können in jeder Zeile verwendet werden. Mit Schiebereglern wählt der Anwender einen der 512 Farbtöne aus. Die 4096-Farben-Darstellung ist eine Variation dieses Modus, allerdings halbiert sich hier die Bildfrequenz (Interlaced-Verfahren). Quantum Paint verfügt außerdem über eine Animationsfunktion, die Einzelbilder im komprimierten Delta-Format speichert. Dieses Verfahren speichert nur die Unterschiede von einem Animationsbild zum nächsten.

Ein erster Vergleich zum direkten Konkurrenten Spectrum 512 macht Quantum Paints langsame Arbeitsgeschwindigkeit deutlich. Während Spectrum 512 auch während des Zeichnens alle Farben darstellt, berechnet Quantum Paint nur in Zeichenpausen das tatsächliche Bild; in der Malphase stellt

Quantum Paint im 512-Farben-Modus nie mehr als 16 Farben gleichzeitig dar. Der Funktionsumfang geht nicht weit über das Zeichnen von Linien, Kreisen und Rechtecken hinaus. Die Copy- und Fill-Funktionen gehören bereits zum oberen Ende der Werkzeugpalette. Anti-Aliasing wird zwar in der Anleitung beschrieben, ist jedoch nicht im Programm implementiert. Die Farbauswahl im 512-Farben-Modus ist unpräzise und umständlich, da sie nur mit Schiebereglern funktioniert. Leider stürzt das Programm in diesem Modus gelegentlich ab.

Die deutsche Version von Quantum Paint wird zur CeBIT vorgestellt. Ein deutscher Vertrieb stand zum Redaktionsschluß noch nicht fest, nur der voraussichtliche Preis war von Eidersoft zu erfahren: Quantum Paint soll 79 Mark kosten. (Tarik Ahmia)

Supercharger zur CeBIT

Der für Oktober 1987 angekündigte MS-DOS-Emulator Supercharger der Beta AG aus Frankfurt wird auf der CeBIT zum ersten Mal öffentlich präsentiert. Die fünfmonatige Verspätung des XT-Hardware-Emulators hängt nach Auskunft der Beta AG mit dem Kernstück des Superchargers, dem mit über 3000 logischen Funktionen ausgestatteten Gate-Array, zusammen. Nach erfolglosen Verhandlungen mit Fujitsu, NEC und dem französischen Chiphersteller ES2 wird der Custom-Chip nun bei Siemens produziert. Die eigentliche Fertigung des Emulators erfolgt in Japan.

Nach Angaben der Beta AG erreicht der Supercharger die doppelte Geschwindigkeit eines PC/XTs. Supercharger verfügt über eine CGA-Grafikkarte und 1 MByte RAM, die sich auch als RAM-Disk für den ST nutzen lassen. Alle XT-Steckkarten sind durch eine Erweiterungsbox mit Steckplätzen an den Supercharger anschließbar. Auch das BIOS (Basic Input Output System) des Superchargers ist eine Eigenentwicklung der Beta AG. Der Supercharger wird von der ABD Electronic GmbH in Stuttgart für 698 Mark angeboten. (Tarik Ahmia)

ABD Electronik, Tel. 07 11/71 0037

Sharp-Pocket am ST

Yellow-Computing verhilft den Sharp-Pocket-Computern zu guten Verbindungen zum Atari ST. Transfile Plus ist eine kombinierte Software und Hardwarelösung, die den Datenaustausch zwischen den japanischen Taschencomputern und dem ST erlaubt. Nach der Verbindung der beiden Computer über die Kassetten- und Druckerschnittstelle läßt sich der ST als preiswerter Massenspeicher und komfortabler Editor für den Sharp verwenden. Der Drucker kann problemlos am ST weiterbetrieben werden, da das Transfile-Interface automatisch zwischen Datenübertragung und Druckbetrieb umschaltet. Programme, Speicherinhalte und Variablenfelder müssen nicht mehr auf der winzigen Sharp-Tastatur bearbeitet werden, der ST erweist sich für diese Arbeit als sinnvolle Alternative, da die Daten hier auch schnell und preiswert auf Diskette gespeichert werden. Zum Lieferumfang gehört neben einem Sharp-Disassembler auch ein Konverter, der Sharp-Basic-Programme in Omikron-Basic umwandelt. Transfile Plus kostet komplett 99 Mark. (Tarik Ahmia)

Yellow Computing, Herzog & Kicscr, Im Weingarten 21, 7101 Hardthausen 3

Basic 3.0 und Farbkonverter von GFA

Neben zwei Farbkonverter-Utilities und einem Floppyspeeder für je 59 Mark wird GFA Systemtechnik aus Düsseldorf in naher Zukunft ihre Produktpalette um ein Raytradng-Grafikprogramm und die Version 3.0 des GFA-Basics erweitern.

Wie aus gut informierten Kreisen verlautet, steht das vollständig überarbeitete Basic kurz vor seiner Vollendung. Der Befehlsumfang der neuen Version hat sich gegenüber dem Vorgänger mehr als verdoppelt. Die Geschwindigkeitssteigerung liegt im Vergleich zur 2.0-Version bei einigen Funktionen bis zum Faktor 70 höher. Zu den neuen Befehlen gehören beispielsweise über 70 Kommandos, mit denen sich alle GEM-Funktionen als Basic-Befehl aufrufen lassen. Neu hinzugekommen sind »Select-Case«-Unterscheidungen oder auch eine Art »Makro-Draw«-Funktion, die mit definierbaren Mustern zeichnet. Den Komfort erhöhen ein verbesserter Editor mit Zeilennummernanzeige, integrierter Uhr und einer automatischen Befehlsanpassung älterer Basicdialekte. Ein »Next«-Befehl wird so beispielsweise in das für die 3.0-Version gültige »Endfor«-Kommando umgewandelt. Prozeduren erscheinen nur noch mit ihrer Anfangs- und Endzeile auf dem Bildschirm. Durch Tastendruck läßt sich jede Prozedur dann »aufblättern«. GFA-Basic 3.0 soll auch in einer Amiga-Version angeboten werden. Beide Programme unterstützen den Motorola 68020-Prozessor und werden wahrscheinlich 198 Mark kosten. Kurz danach erscheint der GFA-Assembler mit Debugger, Linker und Editor für 149 Mark. Der GFA-Compiler 3.0 wird im Herbst erwartet.

Nicht alle Programme laufen mit den GFA-Konvertern

Der Farbkonverter stellt Programme der niedrigen und mittleren Auflösung auf dem Schwarzweiß-Monitor dar. Bei voller Bildschirmgröße zeigt der ST dabei etwa sechs neue Bilder pro Sekunde an. Durch die Verkleinerung der Anzeigefläche läßt sich fast die normale Videogeschwindigkeit erreichen. Der langsame Bildaufbau tritt bei dem Monochrom-Konverter weniger stark auf. Programme, die nur in der hohen Auflösung arbeiten, laufen mit dem Monochromkonverter entsprechend auf einem Farbmonitor.

Die Kompatibilität der Konverter versagt bisher bei Programmen, die über Interrupts auf den Bildschirmspeicher zugreifen. Da dies auf die meisten Spiele zutrifft, ist die Zahl der verwendbaren Spiele begrenzt.

Die Autoren von GFA-Artist entwickeln zur Zeit ein Raytracingprogramm für den ST, dessen Trace-Routinen ausschließlich in Maschinensprache programmiert wurden. Das Grafikprogramm kann maximal 512 Farben gleichzeitig darstellen. Pro Zeile lassen sich bis zu 48 verschiedene Farben verwenden.

Der Raytracer verfügt zusätzlich über ein Animationsprogramm und soll im Juni für 198 Mark erhältlich sein. (Tarik Ahmia)

Tempo für den Atari ST

Die PAK-68 K bringt den ST auf Touren. Eine 68020-CPU in Verbindung mit dem Fließkommaprozessor 68881 verspricht hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten. Da das Betriebssystem des Atari ST den Befehlssatz beider Prozessoren nicht ohne weiteres verwaltet, gehören zum Lieferumfang der Karte sechs EPROMs. Diese enthalten ein modifiziertes Betriebssystem, mit dem sich die Leistungsfähigkeit der neuen Prozessoren erst nutzen läßt.

Die Zusatzkarte, die Elektronik aufnimmt, läßt sich in die Fassung des 68000-Prozessors auf der Basisplatine des ST einstecken. Laut Hersteller soll die Platine zusammen mit dem neuen Betriebssystem eine erhebliche Steigerung der Geschwindigkeit erbringen und zirka 90 Prozent der bestehenden Software einwandfrei verarbeiten. (Bernhard Reimann)

CSD Elektronik, Vahrenwalder Straße 7, 3000 Hannover 1

Hobbytronic in Dortmund

Die diesjährige Hobbytronic präsentierte sich ganz im Zeichen der Computerwelt. Zahlreiche Anbieter warteten mit preisbrechenden Angeboten auf und übertrafen dabei die bisherigen Tiefstpreise für EDV-Artikel um einiges. Besonders der Atari ST und Commodore Amiga erfreuten sich großer Beliebtheit.

Zubehör für diese Computer kann der Anwender so günstig wie noch nie erwerben. Gute Ständer für den SM 124 kosten rund 14 Mark, Diskettenboxen als Schranksystem 20 Mark. Speichererweiterungen für den ST sind schon für 150 Mark zu haben und HF-Modulatoren zum Fernseheranschluß für 30 Mark. Auch die Preise für Multisynchronmonitore sinken erheblich. So erhält der Kunde den Mitsubishi-Multisynchronmonitor EUM-1471 für nur 1198 Mark.

Wer ein Zusatzlaufwerk erwerben will, kann ebenfalls einiges sparen. 3y2-ZoIl-Stationen für 160 Mark laden so manchen Unentschlossenen zu einem schnellen Kauf ein. Festplatten der 3,5-Zoll-Gilde scheinen für 300 Mark bis 500 Mark über jeden Zweifel erhaben zu sein.

Auch der Software- und Buchmarkt erfreut sich wachsender Beliebtheit. So präsentierte Karstadt auf einem großen Stand, der immer umlagert wurde, die reichhaltige Produktpalette von Markt & Technik.

Die Hobbytronic, der Markt für den Hobbyanwender und Elektronik-Bastler, orientiert sich immer mehr in Richtung Computertechnologie. Dabei scheint sich auch bei den Bastlern ein wachsendes Interesse an der Computertechnik durchzusetzen, was in den kommenden Monaten und Jahren für weitere Überraschungen und interessante Projekte im Computerbereich sorgen wird. Die Hobbytronic ist jedoch nach wie vor der Treffpunkt für die Elektroniker und wird sich mit Sicherheit zu keiner reinen Computermesse entwickeln. Sie bleibt das Einkaufszentrum und der Kommunikationspool für jeden Elektroniker. (Bernhard Reimann)



Aus: ST-Magazin 04 / 1988, Seite 15

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