Resource Master 3.1

Joachim Fornallaz betrachtete das Update zum Resource-Designer genauer und teilt uns seine Erfahrungen mit.

Auf der letztjährigen Atari-Messe in Hannover hat ASH eine neue Version ihres Resource-Designers vorgestellt, eines der jüngsten Produkte aus der ASH-Softwarepalette. Zwar bietet der ResourceMaster (kurz RSM) im Vergleich zur Version 3.0 keine größeren Neuerungen, doch eine Reihe sehr nützlicher Funktionen und Verbesserungen, die die Bearbeitung von Resourcen signifikant vereinfachen.

In diesem Artikel werden vor allem die Neuerungen der Version 3.1 besprochen. Sollten Sie mit dem Programm nicht sehr vertraut sein, so empfehlen wir Ihnen, den Testbericht in der Ausgabe 06/99 unserer Zeitschrift nachzulesen.

Multilayer - die zweite

Das in der Version 3.0 eingeführte Konzept von "mehrsprachigen" Ressourcen wurde in der neuen Version konsequent weiterentwickelt. Ließen sich vorher nur verschiedene Texte pro Layer abspeichern, so kann man nun für jeden Layer verschiedene Objektkoordinaten definieren. Da gewisse Ausdrücke in verschiedenen Sprachen selten gleich viele Buchstaben aufweisen, ist es manchmal durchaus erforderlich, z.B einen Button zu vergrößern oder zu verschieben.

Die verschiedenen Layer werden alle in einer "globalen" Resource-Datei gesichert. Um alle Layer als eigenständige Ressourcen abzuspeichern, musste man früher jeden Layer einzeln exportieren. Mit der neuen Version hat der Autor von RSM eine Funktion eingebaut, die alle Layer bei einem Speichervorgang in verschiedene Ordner ablegt. Damit spart man unheimlich viel Zeit und Mausklicks.

Zeichen und Pixel

Die Objektkoordinaten werden in den RSC-Dateien nicht einfach nur in Pixelwerten, sondern in Zeichen und Pixeln gespeichert. Die Umrechnung in reine Pixelkoordinaten erfolgt in der Regel nach dem Laden einer Resource-Datei. Dies hat den Vorteil, dass sich Dialoge an die Größe des Systemzeichensatzes "automatisch" anpassen. Doch dies geht nur, wenn ausschließlich Zeichenkoordinaten ohne Pixelanteil vorhanden sind. Damit alle Ressourcen trotzdem richtig angepasst werden können, bietet RSM nun das Moving-Verfahren an: Im oberen Byte des Objekt-Typs (ob_type) werden Bits so gesetzt, dass die Applikation selbst Objekte von "falschen" Positionen an den richtigen Ort verschieben kann, nachdem die Ressource geladen wurde. RSM stellt nun im Koordinaten-Dialog auch die Werte im RSC-Format, d.h. Zeichen- und Pixelwerte (siehe Bild 1), dar.

Weitere Neuerungen

Ressourcen können als "Pattern", d.h. als Vorlage geladen werden. Solche Dateien werden beim Laden in "noname.rsc" umbenannt und müssen unter einem neuen Namen gespeichert werden. Ferner kann man eine Default-Ressource definieren, die als Vorlage dient, wenn man eine neue Ressource anlegen will.

Die automatische Objektgrößenprüfung ist nun abschaltbar. Bisher konnten Objekte, die einen Text beinhalten, nicht beliebig schmal sein, sondern die Minimalbreite solcher Objekte wurde aufgrund der Zeichenanzahl automatisch von RSM gesetzt. Diese Automatik lässt sich nun auf Wunsch deaktivieren.

Erfüllte Wünsche

Die im letzten Testbericht von RSM erwähnten Mängel oder Fehler hat der Programmautor zur Freude des Anwenders fast alle behoben: Die Importfunktion des Icon-Editors für Bilder im X-IMG-Format wertet nun endlich die Farbpalette des Bildes aus und passt die Farben wenn nötig an die aktuelle Systempalette an.

RSM kann Dank dem Export-Modul "rsm2cs", das auch auf der Homepage des Autors frei erhältlich ist, Ressourcen als C-Source exportieren. Dieses Modul lässt sich wahlweise durch das Editieren einer Konfigurationsdatei oder mit einem Einstellungsdialog komfortabel an eigene Bedürfnisse anpassen (siehe Bild 3).

Ausserdem kann man jetzt mit RSM die Typen aller Objekte beliebig umändern: G_IMAGE-Objekte lassen sich z.B. nun endlich in Icons umwandeln -und auch umgekehrt (siehe Bild 4).

Schließlich wurde das Exportmodul für Definitionsdateien überarbeitet: C-Headers werden zum Beispiel beim Sichern von Ressourcen nur dann neu geschrieben, wenn sich der Inhalt der Datei geändert hat. Dies spart unter Umständen beim Kompilieren eines Programms ziemlich viel Zeit.

Fazit

Die in der Version 3.0 eingeführten Technologien wurden in der neusten Version vervollständigt und verbessert, zudem sind viele neue nützliche Funktionen hinzugekommen, so dass wir Ihnen dieses Update nur empfehlen können.

Preise: 69
Update von Version 3.0: 29 DM

Kontakt: Application Systems Heidelberg, http://www.ash-software.de/
http://www.Diedering.de/


Joachim Fornallaz
Aus: ST-Computer 02 / 2000, Seite 36

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