Elektronische Bildverarbeitung Teil 7

Wie steuern wir unsere EBV-Arbeiten? Primär natürlich über die vielen einstellbaren Arbeitsparameter, die fast alle in je 256 Abstufungen, zumindest aber in 100 Prozentstufen definierbar sind. Auch wenn Sie es sich schwer vorstellen können: In einem modernen EBV-Programm können Sie sich wirklich jede einzelne von 16.777.216 Farben definitiv aussuchen, weil Sie die Grundkomponenten ROT, GRÜN und BLAU in je 256 Abstufungen festlegen und miteinander vermischen können, was 256 * 256 * 256 = 16,7 Millionen Farbvarianten ergibt!

Sie können Deckkraft bzw. Transparenz in 100 Dichtestufen einstellen, die Bildgröße in 1-Pixel-Stufen in beiden Richtungen vorwählen bis zur neuntel Größe Ihres Arbeitsspeichers (Speicher durch drei wegen zusätzlicher UNDO- und Maskenpuffer, bei TrueColor nochmals dividiert durch drei!). Jedes Zeichen-, Mal- und Retuschierwerkzeug, sogar den ‘Radierer’, den ‘Wischfinger’ (Schwamm) und den ‘Restaurierer' (UNDO-Stift) können Sie außer in 256 Größen auch noch in 100 Intensitäten für sich arbeiten lassen. Für die raffinierten Filterfunktionen können Sie 100 verschiedene Intensitätsstufen auswählen und die Filter auch noch mehrmals übers Bild laufen lassen (was keineswegs denselben Effekt hat, wie weniger oft mit höherer Intensität. Warum wohl? Auflösung das nächste Mal). Und Sie können sich genaue, wiederholbare Arbeitsnotizen machen.

Und sekundär? Na, lieber Umsteiger, wie war das mit dem ‘Abwedeln unterm Vergrößerer'? Wieviele Probebilder samt ihrer zeitfressenden Entwicklung waren nötig, bis ein Helligkeitsverlauf ausgetestet war, der dann so ‘Pi mal Daumen1 nie zweimal dasselbe Ergebnis lieferte. Und was wurde geneigt und gebogen, wenn ein Verlauf von scharf nach unscharf für die nachträgliche Bildgestaltung nötig wurde.

Solche Dinge erledigen heute die digitalen ‘Verlaufmasken' vollautomatisch. Wie wir schon oben gesehen haben, dienen moderne 8-Bit-Masken zwar nach wie vor zur örtlichen Eingrenzung der anzuwendenden Bildbearbeitungsverfahren, können aber dabei gleichzeitig sehr komfortable Dosierungsaufgaben übernehmen. Egal, ob verlaufend oder gestuft, eine Halbtonmaske bestimmt nicht nur, wo etwas verändert wird, sondern gleichzeitig, wie stark. Dafür wollen wir uns einige Beispiele ansehen.

Stimmungswechsel

Wir haben die Aufgabe, auf einem Foto einen normal ausgeleuchteten Wohnraum (Bild 28) mit einer abendlich-heimeligen Lichtstimmung zu versehen. Also müssen wir das Interieurbild abdunkeln und von der Deckenlampe einen Lichtschein ausgehen lassen. Licht breitet sich rund um eine Lichtquelle herum aus und wird höchstens von den Konturen eines Lampenschirms beschnitten. Und es nimmt mit der Entfernung von der Quelle kontinuierlich ab. Da bietet sich natürlich die radiale Verlaufsfunktion an, die z.B. CHAGALL ab der C-Version besitzt.

Im Maskenmodus zeichnen wir die beiden seitlichen Lichtbegrenzungslinien, umfahren dabei auch die Lampe selbst und lassen die ganze Fläche außen herum mit der Maskenfarbe füllen. Frei bleiben also die Lampe und ein kegelförmiger Bereich, der später dem Lichtschein entspricht (Bild 29). Diese Maske speichern wir ab.

Bilder 28 und 31: Ohne neuen Fototermin läßt sich der taghell ausgeleuchtete Wohnraum nachträglich Bild 29: Der Lichtkegel wird ausmaskiert, per EBV in ein gemütliches Abendslicht tauchen.

Tanz der Masken

Jetzt brauchen wir ein zweites leeres Bildfenster, das in der Größe exakt dem Farbbild entspricht. Wir könnten es über ‘Neues Fenster öffnen’ unter Eingabe der XY-Dimension und der Fenstersorte anlegen. aber es geht viel bequemer: Wir klicken auf ‘Maskenmodus’, woraufhin das Programm wieder eine neue Maske über unser Farbbild legt. Zu sehen ist dabei nichts, da es sich ja um eine leere Maske handelt. Ein Klick auf die Maskenfunktion ‘Maske in neues Bild’ öffnet ein neues Fenster in den exakten Maßen des Farbbildes. Da es für die Darstellung einer Halbtonmaske dient (von der wir nach wie vor nichts sehen, da leer), handelt es sich um ein Schwarzweißhalbtonbild (CHAGALL unterscheidet bekanntlich drei Fenstertypen: für Farbe, SW-Halbton und Monochrom, deren Formate es auch ineinander konvertieren kann).

Auf dieses leere HT-Bildfenster laden wir die oben abgespeicherte Kegelmaske (Bild 30 links). Wir sagen bewußt ‘auf', denn sie ‘liegt’ als Begrenzungsmaske sozusagen ‘dem Bild auf' und bildet nicht den Bildinhalt. Jetzt aktivieren wir die Funktion ‘VERLÄUFE’, wählen dort ‘RADIAL- und Maske beachten’ und definieren den Start als SCHWARZ, das Ende als WEISS Wir setzen den Mittelpunkt der anzulegenden Radialverlaufmaske etwas unter die Stelle, wo sich im Farbbild die Lampe befindet, und ziehen einen Kreis (oder wahlweise eine Ellipse) auf, soweit wir uns die Ausbreitung des Lichtkegels wünschen. Ein Klick, und schon sehen wir ein wunderschönes Kreisscheibensegment, das von oben nach unten von Tiefschwarz nach Weiß in kreisförmiger Abstufung ausläuft. Ein Negativ der Lichtausbreitung sozusagen. Wir entfernen die Kegelmaske (‘Maske löschen’) und weichen mit großem 'SCHWAMM 100%’ die harten Ränder des radial verlaufenden ‘Lichtkegels' nach allen Seiten kräftig auf, mit Ausnahme der eigentlichen Lampenkontur (Bild 30 rechts).

Bild 30: Die Lichtkegelmaske begrenzte den radialen Grauverlauf auf das Gebiet der Lichtausbreitung.

Anklicken von ‘Bild in Maske’ bringt dieses Halbtonbild wieder in den Status einer Halbton-MASKE und zwar unserem Zielklick folgend in die Maskenebene des Farbbildes vom Wohnraum. Jetzt bemühen wir die LUT-Funktion (R+G+B einschalten!), senken die Helligkeit des Bildes um die Maske herum per Schieberegler auf 20%, klicken ‘Ausführen’ an und voilà: Unser Lesezimmer ist in urgemütliches abendliches Licht getaucht (Bild 31).

Interessant ist an dieser Arbeitsbeschreibung, daß man in CHAGALL Masken in eigene Fenster übernehmen kann (direkt vom maskierten Bild aus oder durch Laden der vorher abgespeicherten Maskendatei), um dann diese als SW-Halbtonbild ausgelagerte Maske zur weiteren Ausarbeitung wiederum mit Masken zu versehen. Welch ungeahnte Kombinationsmöglichkeiten! Ein Mausklick genügt, um sie schließlich wieder zurück auf das eigentlich zu bearbeitende Bild zu befördern.

Übrigens: Sollten Sie beim Arbeiten im TrueColor-Modus nur eine halbe Maske abgebildet vorfinden, so haben Sie einfach vergessen, die Maskendarstellung von ‘kein Raster’ auf eines der zahlreichen Rasterangebote umzuschalten (da sie dann nicht gerastert wird, wird sie erst ab einem bestimmten Schwellenwert abgebildet). So appetitlich wie ihre Halbtondarstellung sieht so eine gerasterte Maske allerdings nicht aus, sie bringt gerade mal so eben die Information rüber, wo sie liegt und wie sie ausdünnt. Dadurch sind Arbeiten an nicht voll deckenden Masken, bei denen man den gleichzeitigen Blick auf das darunterliegende Stammbild braucht, etwas schwer zu handhaben. Vernünftigerweise hat man inzwischen bei Trade iT beschlossen, künftighin Masken auch ungerastert in echten Halbtonwerten darstellen lassen zu können.

Bilder 32 und 33: Ohne einen realistischen Bodenschatten ist unser Auge nicht davon zu überzeugen, daß der PKW wirklich auf der Eisfläche steht.

Schattenspiele

Wir hatten oben beim Sofa-Umzug versprochen, nochmals auf perfekte Schattenretusche einzugehen. In einer grafischen Realisierung würde man zur ‘Sprühdose’ greifen und einen weich auslaufenden Schatten sprayen. Doch was ist ein Schatten in einem Foto? Lediglich örtlich abgedunkelter Bildinhalt, da hilft kein Hinsprühen oder Hinmalen. Wer jetzt an den Abdunkelstift denkt, soll’s ruhig mal versuchen. Dieses Werkzeug tut wohl seine Pflicht, doch das Ergebnis wirkt grauenhaft. Zum einen liefert es eine häßlich grobe Pixel-Körnung, weil es bei mehrfacher Anwendung die jeweils dunkleren Pixel schneller abdunkelt als die hellen. Zweitens würden wir uns die Zähne daran ausbeißen, einen gleichmäßigen glaubwürdigen Schatteneffekt zu erzeugen. Je mehr Homogenisierungsversuche wir unternehmen, um so fleckiger wird das Ergebnis.

Wie absolut naturgetreu arbeitet dagegen das Verfahren mit der LUT-Steuerung! Wir kehren das oben beschriebene Abendzimmer-Verfahren einfach um, setzen eine negative Verlaufmaske auf den geplanten Schattenbereich und dunkeln diesen Bereich per LUT-Regler kräftig ab. Gibt’s da noch viel zu erläutern?

Die Fragen kommen, wenn wir die Maske für den Schattenverlauf anlegen wollen. Stellen Sie sich vor, eine Gesellschaft bestellt bei Ihnen ein Risikofoto wie Bild 32, so nach dem Motto „Hoffentlich ... - versichert“ - und niemand leiht Ihnen sein Auto (das Eis ist ja auch zu dünn). Also tricksen Sie per EBV: Eisfläche (hinterm Haus im Garten) und Auto (reichlich vor dem Haus) sind rasch zusammenmontiert, doch für den überzeugenden Bodenkontakt fehlt, wie immer, ein realistischer Schatten (Bild 33).

Um eine geeignete Schattenmaske anzulegen, nehmen wir die Freischneidemaske vom Auto, invertieren sie und übertragen sie mit Hilfe der Blockkopierfunktion oder einfacher im oben beschriebenen Stempelverfahren auf die Maskenebene unseres montierten Eis-Auto-Bildes. Dort justieren wir sie wieder genau deckend auf das Auto (dem Vernehmen nach sollen die CHAGALL-Programmierer daran arbeiten, daß künftig ein übertragenes Objekt seine Maske gleich mitzunehmen in der Lage ist). Mit Bezier-Pfadlinien zeichnen wir nun die Begrenzungslinie für den Schatten (Bild 34 oben) und füllen das ganze Maskenfeld außen herum mit der Maskenfarbe. Die Maske läßt also nur noch den Bereich frei, der abgeschattet werden soll (Bild 34 unten). Bitte abspeichern!

Bild 34: Bereits einmal erstellte Masken als Ausgangsmaterial für die nächsten Arbeitsschritte zu verwenden, vermeidet viel Doppelarbeit. Hier beginnt der Aufbau der Verlaufmaske für den Bodenschatten.

Verlauftypen

Jetzt brauchen wir einen schönen Grauverlauf in dem freien Feld, tief unter dem Auto ganz weiß, nach vom sanft nach schwarz auslaufend. Checken wir mal die angebotenen Verlauffunktionen (Bild 35): Radialer Verlauf (A) und Dreiecksverlauf (B) scheiden natürlich aus, ‘Linearer Verlauf - nicht begrenzt’ (C) ebenfalls, denn der läßt sich zwar frei in jeder Richtung einstellen (einfach zwischen zwei Mausklicks eine Linie in der gewünschten Verlaufrichtung aufziehen), verläuft aber imm-mer über das ganze Bild, auch wenn wir per Maske nur einen Ausschnitt wirksam werden lassen (C). Die Funktion ‘Linearer Verlauf - begrenzt’ ist ebenfalls ungeeignet, da diese beim Aktivieren zwar vielversprechend einen Rahmen aufzieht, den Verlauf aber grundsätzlich von der Startecke zur Endecke diagonal anlegt (D). All dies gilt übrigens gleichermaßen für Halbton (-Masken)verläufe wie für Farbverläufe.

Bleibt uns noch der ‘Verlauf - nicht begrenzt’, aber in einem Rahmen. Auch hier legt man durch Ziehen einer Linie die Verlaufrichtung fest, die Ausbreitung orientiert sich aber an der Rahmendimension. Unser Gradient soll senkrecht zur Langseite der Maske verlaufen, also würden wir unsere Terminierungslinie senkrecht ziehen, und ‘Klick’, unser negativer Schattenverlauf stände zu Verfügung.

Bild 35: Das ist das Grundangebot an Verlauftypen. Zur radialen Form gehört noch der ellipsoide Verlauf. Mit etwas Raffinesse lassen sich aber weitere sehr flexible Verlaufsformen herauskitzeln.

Warum ‘würde’? Weil wir erst einmal in ein separates Halbtonfenster umziehen müssen. Unser Verlauf entsteht nämlich zwangsläufig, dem Rahmen folgend, streng horizontal, muß deshalb noch auf die Schräglage des Autoschattens gedreht werden. Im Telegrammstil: Im Extrafenster Rahmen aufziehen, Länge: 10% länger als Autoschatten, Breite: nur 75% der Autoschattenbreite. Verlauf Weiß -> Schwarz generieren (Bild 36 I). Dann Blockrahmen auf der Weißseite um 1/3 verbreitern, um mehr Weiß (entspricht später mehr ganz dunkler Schatten) zur Verfügung zu haben (Bild 36 II).

Jetzt drehen wir den horizontalen Verlauf auf die Schräglage des Autoschattens. Die CHAGALL-Funktion ‘DREHEN’ enthält einen automatischen Winkelmesser, der ganz schlicht ‘Definieren’ heißt. Nach Anklicken zieht man im Montagebild von einer maßgeblichen Objektkante aus eine horizontale Linie. Ein weiterer Klick öffnet eine Winkelschere, deren zweiten Schenkel man mit der Bezugskante zur Deckung bringt. Jetzt kann man in der Funktionsbox nicht nur den gemessenen Winkel auf 1/100° genau (!) ablesen, sondern die automatische Drehung des aktiven Blocks um exakt diesen Betrag veranlassen (Bild 36 III). Einfach genial.

Bild 36: So entsteht die Maske für den Bodenschatten zum Auto auf dem Eis.

Diesen nun schräg liegenden Verlauf müssen wir jetzt mit der vorbereiteten Eis-Auto-Maske kombinieren. Dazu holen wir uns besagte Maske (Bild 34) in ein eigenes Halbtonfenster (‘Maske in neues Bild’). Sie ist also jetzt vorübergehend keine Maske mehr, sondern ein Bild. Die gleiche Maske laden wir aber noch einmal in die Maskenebene dieses Bildes (u.a. dafürhat-ten wir sie oben abgespeichert). Wenn wir jetzt den schrägen Verlauf als Block unter ‘Maske beim Einfügen beachten’ paßgenau einkopieren, erscheint er natürlich nur im freien Bereich, aller Überstand wird abgeschnitten. Mit dem ‘SCHWAMM’ werden wir noch einige harte Konturen an den beiden Enden aufweichen (Bild 36 IV), dann können wir diese Kombination wieder als Maske in die Maskenebene des Eis-Auto-Bildes befördern (Bild in Maske).

Alles andere geht jetzt sehr schnell. Wir holen uns die LUT-Box, schalten R+G+B ein (wenn wir BLAU weglassen, bekommen wir einen blaustichigen Schatten, der oft sehr natürlich wirkt), senken die Helligkeit per Schieberegler auf 10 - 20%, klicken ‘Ausführen’ an - und schon steht unser Auto bodenständig auf dem Eis (Bild 32), (ob’s denn hält?).

Flexible Verläufe

Bilder 37 und 38: Mit den hier beschriebenen Techniken lassen sich nahezu beliebige Verlaufgeometrien erzielen. Und nicht zu vergessen: Das funktioniert natürlich alles auch in Farbe.

Hier noch ein Rezept, wie man mühelos breite Verlaufmasken herstellen kann, die nicht geradlinig verlaufen sollen, sondern einer bestimmten Kontur folgen müssen. Mit der Funktion ‘Verlauf linear - begrenzt’ ziehen wir einen 4 Pixel breiten Verlauf von Schwarz nach Weiß in einer Länge, die der gewünschten Verlaufbandbreite entspricht (Bild 37 links oben). Dieses schmale Element umgeben wir mit einer großflächigen Maske (Bild 37 rechts oben). Holen wir uns diesen Streifen mit dem großflächigen Tuschestift unter ‘Maske aktiv’ in den Werkzeugspeicher ([ALT]+Mausklick), so können wir damit malen. Auch an einem Linealpfad kann dieses Werkzeug entlanglaufen. Wenn wir unseren Übernahmeklick z.B. am weißen Ende der Grauskala setzen und den Pfad an den Rand eines zu ‘verschattenden’ Objektes legen, bekommen wir blitzschnell eine sehr flexible Schatten-Negativmaske (Bild 37 unten). Die zunächst entstehenden Versatzsprünge egalisieren wir gründlich mit großflächigem ‘SCHWAMM 100%’.

Dieses Verfahren ist natürlich nur eine Anwendung der allgemeinen Möglichkeit, auf diesem Wege eigene Werkzeugformen bedarfsgemäß anzulegen. Für das obige Beispiel könnte es oft auch genügen, die programmeigenen Schrägformen des Tuschestiftes zu benutzen, nur muß der Leitpfad dann so gelegt werden, daß er der Mitte der Malbreite entspricht. Der ‘Mutterverlauf’ kann dann ohne Maskierung aus einem Diagonalverlauf übernommen werden (Bild 38).

Weil Licht- und Schattengestaltung sehr wichtige Elemente der digitalen fotografischen Bildbearbeitung darstellen, haben wir die Verfahren sehr gründlich behandelt. Darüber hinaus bilden das Verständnis und die Aneignung der hier beschriebenen Techniken die Grundlage für viele weitere, gut automatisierte Bildbearbeitungsrezepte, so daß vor allem der EBV-Einsteiger rasch in die Lage versetzt wird, mit minimiertem Zeitaufwand kurzfristig gute Ergebnisse zu erzielen und das Gelesene ideenreich weiter zu variieren. In Anbetracht der unendlich großen Zahl von Möglichkeiten, in denen die vielen Features moderner EBV-Software kombiniert werden können, müssen wir sagen, daß wir bisher nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt haben.

Maus-Tranquilizer

Zum Schluß noch ein Praxistip für alle EBVler, denen ihre Maus nie so recht gehorchen will: Unterdrücken Sie Ihre autoritären Ruckelzuckungen und spendieren Sie ihr als HighTech-Mousepad lieber eine Glasscheibe, z.B. ein Wechselrahmenglas mit der Antireflexschicht(!) nach oben (reinigen Sie aber vorher unbedingt nicht nur die Gummistahlkugel, sondern vor allem auch innen die Übertragungsrollen, an denen ein Forensier leicht Ihre Frühstückszusammensetzung der letzten drei Monate nachweisen könnte). Sie werden staunen, wie präzise man tatsächlich mit diesem klassischen Datenhandgriff zeichnen kann (vorausgesetzt, Sie haben den grafikfeindlichen Mausbeschleuniger abgeschaltet, der Ihre subtilen Bewegungen immer 2:1 hochsetzt. Auch ist eine Maus mit altmodisch niedriger(!) Auflösung grundsätzlich der genauere Überträger). Glasscheibe regelmäßig vom Handfett befreien.

Literatur:

Jörg Zettel: Farbwahrnehmung und Farbmodelle, ST-Computer 7/8 1992, S.99-104


Detlef Gensel
Aus: ST-Computer 05 / 1994, Seite 102

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite