ICP-Verlag Redaktion TOS Kennwort: Podium Wendelsteinstr. 3 8011 Vaterstetten/Mchn.
Was den Atari-Markt bewegt, findet hier seinen Niederschlag. Unser Podium dient Ihnen als ein Medium in viele Richtungen: Atari, Soft- und Hardwarehersteller, Leser und natürlich der Redaktion.
Zum Editorial von Horst Brandl in der TOS 4/93 möchte ich auch einiges anmerken. Zweifellos schwanden mit Shiraz Shivji die Ideen bei Atari. In der Pionierzeit war einfach Pep im ganzen Auftreten.* Auf jeder Messe gab's Neuigkeiten. Der ganze Atari-Markt hat riesig Spaß gemacht, denn man fühlte sich nicht als Außenseiter mit dem falschen Computer, sondern als Insider mit dem richtigen Verständnis für das »Nicht-Konforme«.
Heute sieht es anders aus. Aber es hat sich einiges auch zum besseren gewendet. Mir sind vollmundige Ankündigungen, die nicht eingehalten werden, nicht so lieb, wie weniger Neuvorstellungen, die sich dann aber bewahrheiten, indem mein Händler sie wirklich im Laden stehen hat.
Natürlich ist das nicht das Verdienst von Shivji-Nachfolger Richard Miller, sondern ein Umdenken im Managment, aber der Schwenk zu mehr Realität sollte positiv bewertet werden.
Hartmut E., Köln
TOS: Das besagte Editorial stand in Ausgabe 3/93, nicht 4/93.
Auf der CeBIT war der Trend ganz deutlich Windows, und viel mehr noch Windows NT wird der ganz große Renner. Firmen, die bisher ihre eigenen Betriebssysteme proklamierten, beispielsweise Apple oder die Workstation-Hersteller, wie DEC, Sun und so weiter, sprechen ganz offen über Portierungen.
Nur bei Atari bekommt man auf solche Fragen Antworten wie: »Wir haben bald unser eigenes Multitasking-Betriebssystem namens MultiTOS. Es steht knapp vor der Fertigstellung.«
Ganz abgesehen davon, daß die Programmierung eines Betriebssystems nicht eine der leichtesten Übungen ist, sollte man sich bei Atari mal fragen, ob die Kunden an Multitasking interessiert sind oder der Möglichkeit, auf eine riesige Softwareplattform zugreifen zu können. Zweifellos ist das zweite das wichtigere.
MultiTOS gut und schön, aber wann wird es stabil laufen? Keiner Firma gelang es bisher, ein neues Betriebssystem so auf den Markt zu bringen, daß man als Kunde wirklich zufrieden sein konnte. Selbst solche Leute wie Microsoft, die wahrscheinlich ein paar mehr Leute an einer solchen Entwicklung sitzen haben, hatte ihre Einführungsschwierigkeiten.
Arno S., Düsseldorf
TOS: Wie auf der CeBIT zu erfahren war, plant Atari das Betriebssystem nicht unbedingt selbst weiter zu entwickeln, sondern mit wichtigen Softwarehäusern zu kooperieren. Eine Entscheidung, die wir begrüßen, sollte sie sich bewahrheiten.
Die ganze TOS habe ich durchgefilzt und keinen Aprilscherz gefunden? Ist er so gut versteckt oder stand keiner im Heft?
In den letzten Jahren habe ich mich über die teilweise versteckten oder gut aufbereiteten Scherze sehr amüsiert. Das man nicht immer einen solchen tollen Fragenkatalog bringen kann, wie im letzten Jahr (woher hattet Ihr das Bild von Shiraz' Sohn, der jetzt bei Commodore angestellt ist?) ist mir klar, aber gar kein Witz finde ich etwas dürftig.
Heinz M., Mainz
TOS: Keinen Scherz gefunden? Soll das ein verspäteter Aprilscherz sein? Unser Redakteur Armin Hierstätter meinte spontan darauf: »Die ganze TOS 4/93 war ein einziger Aprilscherz«.
Spaß beiseite: Wir haben in diesem Jahr keinen Scherz gebracht. Nicht weil uns keiner einfiel, sondern weil wir ihn einfach verpennt haben. Zu unserer Entschuldigung möchte ich anmerken, daß die Vorlaufzeiten von etwa 2 Monaten zu berücksichtigen sind.
Ich lese neben der TOS einige weitere Computerzeitschriften. Auch aus dem Nicht-Atari-Bereich, denn ich habe neben dem ST auch einen PC. Nachdem ich jetzt nach meinem Berufsausstieg viel Zeit habe, sind mir die Computer eine erfreuliche Abwechslung. Die TOS finde ich sprachlich sehr gut, ausgewogen in der Mischung (nach welchen Kriterien findet sich diese Mischung) und ansprechend gestaltet. Alles in allem bin ich sehr zufrieden damit. Auch den Vergleich mit den Kontrahenten aus der »anderen« Computerwelt brauchen Sie meines Erachtens nicht zu scheuen.
Aber alles gute kann man noch ein bißchen besser machen:
Was ich sehr begrüßen würde, ist ein Kurzzusammenfassung am Anfang eines längeren Artikels. Nicht immer geht aus dem ersten Teil eines Artikels immer deutlich hervor, welche Produkte oder Systemkomponenten abgedeckt werden. Anlehnen könnte man sich an den Kursübersichten, die ich eine gute Sache finde. Ein solche Kurzzusammenfassung spart Zeit.
Bei den Tests sollten Sie immer die verwendeten Systemkomponenten dazuschreiben. Da es inzwischen eine ganze Anzahl unterschiedlicher Modelle gibt, kann man nicht immer sicher sein, welches Modell verwendet wurde. Manchmal verwenden Sie große Bilder am Anfang eines langen Artikels. Natürlich sind solche Gestaltungselemente wichtig. Eine Zeitschrift lebt ja auch von der Aufmachung, aber mir persönlich sind Fakten lieber. Vielleicht kann man diese Frage ja an die anderen Leser weiterleiten und demokratisch entscheiden, ob mehr Fakten oder große Bilder.
Das waren meine kurzen Anmerkungen. Im großen und ganzen möchte ich resümieren: Weiter so!
Rolf S., Hamburg