Steinbergs »Cubase Audio« für den Falcon 030: Die Komplettlösung

»Liefern Sie die Maschine einfach aus, den Rest machen wir dann schon!«, sprach Manfred Rürup, Geschäftsführer von Steinberg, zu dem Atari-Oberen Dr. Hans Riedl, als dieser ihn nach seiner Meinung zum Falken fragte. Und in der Tat, der neueste Streich der Hamburger scheint geeignet, den sich nur zögerlich aufschwingenden Vogel zum Herren der MIDI-Lüfte avancieren zu lassen. Denn das, was da auf der Pressekonferenz der neugierigen Fachwelt mit nur einem einzigen Falken 030 geboten wurde, versetzte selbst hartnäckige Skeptiker in Staunen.

Achtspur-Harddisk-Recording ohne zusätzliche Hardware, gepaart mit dem hohen Bedienungskomfort der beliebten Cubase-Sequenzer, so heißt das Rezept für die Falcon 030-Version von Cubase-Audio. Lediglich eine schnelle SCSI-Platte benötigt das Programm, um die Audio-Daten »termingerecht« an den DSP zu verschicken.

Die acht Audiokanäle lassen sich dabei frei als »normale« Audiospuren oder als Sample-Player konfigurieren. So nehmen Sie beispielsweise auf den Spuren 1-3 Gesang, Gitarre und Saxophon auf und nutzen die restlichen fünf Spuren als Drum-Maschine. Die Drum-Samples hierfür könnten Sie z.B. direkt aus einer anderen Audio-Spur herauskopieren und dann sofort als eigenes »Instrument« verwenden. Die Rechenleistung des DSP im Falken ist so gewaltig, daß die Steinberg-Programmierer zusätzlich auch noch ein »Effektgerät« spendierten, das alle gängigen Effekte von Hall bis Equalizer beherrscht. Selbstverständlich läßt sich die Steuerung dieses Prozessors (z.B. kontinuierliches Ändern der Hallzeit) in Real-Time in Cubase aufnehmen.

Wer später einmal auf das etwas professionellere HD-Recording System CBX-D5 (wird natürlich auch vom Falcon unterstützt) von Yamaha umsteigen möchte, braucht nicht den Verlust seiner alten Audio-Daten zu fürchten, das Audio-File-Format der Falcon-Version ist kompatibel zum CBX-D5. Cubase Audio für den Falcon soll noch im zweiten Quartal dieses Jahres ausgeliefert werden. (Kai Schwirzke/wk)


Kai Schwirzke
Aus: TOS 05 / 1993, Seite 39

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