Editorial - Konstruktiv - Destruktiv: Die Kritik der TOS

Täglich erreichen uns viele Nachrichten von Ihnen, unseren Lesern - vielen Dank dafür. Jeden Tag nehme ich mir die Zeit diese Briefe zu lesen, oft selbst und individuell zu beantworten oder an den zuständigen Redakteur weiterzuleiten.

Immer wieder erreicht uns auch Kritik über unsere Kritik. Wieder liegt ein Brief vor mir, unter anderen: „Als Zeitschrift für Atari-Computer dürfen Sie doch Atari nicht dauernd kritisieren". Dürfen wir nicht? Warum dürfen wir das nicht? Wir sind nur einem verpflichtet - unseren Lesern. Weiter lese ich: „Wenn eine wichtige Computerzeitschrift immer über einen Hersteller herzieht, schadet das dem Hersteller und damit dem Atari-Markt". Na gut, sollen wir schreiben, Atari hat im Marketingbereich gute Strategie bewiesen, der Falcon ist in ausreichender Stückzahl lieferbar, die Innovationsbereitschaft ist ungebrochen...

Nein, das kann niemand von uns wirklich erwarten. Er würde von „seiner" Computerzeitschrift sehr ent­ täuscht sein. Wer nicht kritisiert, kann keine Änderung erwarten. Jack Tramiel saß bei der letzten Pressekonferenz auf der CeBIT einige Stunden neben mir und hat sich dieser komprimierten Kritik gestellt, einiges davon kommentiert und manches widerlegt.

Unsere Kritik soll eines bewirken: Atari einen anderen, weiteren Blickwinkel aufzuzeigen und 99 so Positives für beide Seiten - Atari und deren Kunden und damit für unsere Leser - zu bewirken.


Horst Brandl
Aus: TOS 04 / 1993, Seite 3

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