Pixart: Viele bunte Tupfer

Als pixelorientiertes Farbzeichen Programm preist die junge Entwicklerfirma »Crazy Bits« ihren Zögling »Pixart« an. Noch nicht ganz vollendet erreichte uns die Demoversion des Berliner Zeichenkünstlers. Auflösungsunabhängig programmiert und voll in GEM eingebunden, läuft Pixart auf allen TOS-Computern und Grafikkarten bei einem Speicherbedarf von einem MByte RAM. Die Farbdarstellung unterstützt bei entsprechender Hardwareausstattung bis zu 16,7 Millionen Farben. Allerdings hatte unser Demo noch einige Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der »Mega Vision 300« Grafikkarte.

Schon beim ersten Wühlen im Programm zeigt sich, daß der Berliner Pixelkünstler nicht nur in einem praktischen, sondern äußerst flexiblen Kittel steckt. Eine Iconleiste für die vier Arbeitsebenen und die Werkzeugbox gehört wie die Grafikbearbeitung im Arbeitsfenster schon zum GEM-Standard.

Als sehr anpassungsfreudig zeigt sich die freie Wahl der Tastaturbelegung für Funktionsaufrufe oder das konfigurierbare Pop-Up-Fenster. Letzteres enthält nochmals eine Ansammlung aller Funktionen und ermöglicht ein zügiges Arbeiten.

Meisterhafte Detailbearbeitung in Fenstern, für Pixart kein Problem

Neben gängigen Zeichenfunktion finden Sie ein paar frische Ideen, wie beispielsweise vier verschiedene Arbeitsmodi für das Aufziehen und Positionieren von Grafikfiguren. Leider scrollt der Fensterinhalt beim Zeichnen der Figuren nicht automatisch weiter. Ein besonderes Lob geht an die Programmierer für die Lupenfunktion. In einem eigenen Fenster stellt Pixart den betreffenden Ausschnitt in vier verschieden Zoomstufen dar. Erfreulicherweise haben Sie dabei Zugriff auf alle Zeichenfunktionen inklusive Füllen oder Sprühen. Darüber hinaus reicht die Darstellung des Originalbildes vom Fullscreen-Modus bis zur verkleinerten Seitenübersicht.

Ebenfalls gut gelungen ist die Kombination von Stiftform und geometrischen Figuren. Sie versehen z.B. einen Kreis mit einem mehrere Pixel breiten Rand. Unter GEM ist das sonst nicht so einfach zu realisieren. Leider sind aktuelle Einstellungen wie Füllmuster oder Zeichenfarbe nicht auf Anhieb ersichtlich.

Ein paar zusätzliche Kniffe schüttelt der Pixelmeister mit den Blockoperationen aus dem Ärmel. Im eigenen Fenster lassen sich die Ausschnitte mit sehr guter Qualität skalieren und stufenlos drehen. Hinzu kommt die Blockprojektion auf verschiedene (Netz)objekte. Schade, daß hier das GEM-Klemmbrett keine Unterstützung findet. Der Einsatz von Signum!2-Fonts rundet das Bild der Gestaltungsmöglichkeiten ab.

Ein Manko bildet die fehlende Farbkonvertierung. Zumindest bis zu einer Auflösung von 256 Farben stellt Pixart nur Bilder gleicher oder niedrigerer Farbanzahl dar. Ein Umrechnen von Farbe in Schwarzweiß ist demnach nicht möglich. Überdies ist die Handhabung der Farbpaletten und -einstellung etwas unglücklich gewählt.

Neben der Maus als Eingabegerät sind Schnittstellen für Scanner und Videodigitizer vorgesehen. Bei den Grafiktabletts unterstützt Pixart als eine der ersten Anwendungen die drucksensitiven Digitizer der Firma Wacom (vgl. Test in TOS 2/93). Insgesamt einen sehr guten Eindruck vermittelnd, verspricht das Programm ein flexibles und handliches Werkzeug zu werden, wenn es sich auch in der Demoversion vor dem Ausdruck drückte. Schauen wir doch mal wieder rein, wenn die endgültige Version fertig ist.

(A. Wischerhoff/wk)

Vertrieb: Omikron Software, Sponheime Str. 12b, 7530 Pforzheim

TOS-INFO

Name: Pixart
Preis: 298 Mark
Hersteller: Crazy Bits



Aus: TOS 03 / 1993, Seite 19

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