Oxyd 1 - General Edition

Oxyd entwickelte sich auf dem ST zu einem wahren Kultspiel. Nun brachte der Dongleware Verlag die Oxyd 1 - General Edition heraus, die Farbe ins Spiel bringt.

Sie wissen es vielleicht nicht, aber in Ihrem Computer existiert eine faszinierende Welt, die mit seltsamsten Bausteinen und Gegenständen gefüllt ist. Unseligerweise aber droht alles Leben dort zu ersticken, da sich eines Nachts die Oxyd-Bausteine, die die Welt mit wichtigem Sauerstoff versorgen, allesamt geschlossen haben. Rettung gibt es nur, wenn Sie zusammen mit einem der kugeligen Weltbewohner, einer Glasmurmel, die gesamten 100 Landschaften durchwandern und die vermummten Oxyds durch Anstoßen wieder öffnen. Ausschlaggebend ist dabei, daß Sie stets zwei Oxyd-Steine der gleichen Farbe hintereinander öffnen. Andernfalls schließt sich der zuerst gewählte Baustein wieder.

Was wie eine simple Abart des bekannten Memory-Spielprinzips scheint, präsentiert sich als Geschicklichkeits- und Denkspiel gleichermaßen. Denn die äußerst sensible Glasmurmel ist nicht nur um zahlreiche Todesfällen wie Abgründe und Todessteine herum zu dirigieren, es sind in jeder Landschaft zudem knifflige Rätsel zu lösen, um an die ersehnten Oxyds heranzukommen. So finden sich zum Beispiel verschiebbare Steine, Schalter und Bomben, die sowohl nützlich als auch hinderlich bei der Lösung des Problems sein können. Besonders tückisch sind Spiegelsteine im Zusammenhang mit Lasern. Einige Objekte kann der Murmelbewohner aufnehmen, um sie an anderer Stelle richtig anzuwenden. So lassen sich zum Beispiel durch Dynamit entstandene Bodenmulden mit einer Schaufel wieder zuschütten und tiefe Schluchten müssen mit Fallschirmen überwunden werden. Erschwerend kommt hinzu, daß eine Oxyd-Landschaft größer als der sichtbare Bildbereich sein kann. Sind alle 100 Landschaften durchrollt, brauchen Sie Oxyd noch lange nicht ins Regal zu stellen, denn auf Wunsch dürfen Sie alles noch einmal unter dem Druck einer tickenden Uhr spielen. Überdies werden 100 knifflige Zweispieler-Welten geboten, die Sie via serieller Schnittstelle und einem weiteren ST/TT in trauter Zweisamkeit durchrollen können.

Die Hatz nach den Oxyd-Steinen findet in einer grafisch und akustisch angenehmen Umgebung statt.

Äußerste Geschicklichkeit und zünftiges Knobeln ist bei diesem Memory-Murmelwettrollen angesagt. Oxyd ist wieder einmal ein Spiel des Prädikats »suchtgefährlich«. Ohne daß man es bemerkt, sind schnell einige Stunden dahingespielt, stets auf der Suche nach den passenden Oxyd-Steinen. Dies liegt in erster Linie an den sehr abwechslungsreich gestalteten Landschaften, die stets mit neuen Überraschungen aufwarten. Das »Den Nächsten noch, dann höre ich auf«-Syndrom ist damit vorprogrammiert.

Wer nicht alleine rumkugeln möchte, der wird zudem an der Link-Option mit 100 speziellen Zweispieler-Landschaften seine wahre Freude haben. Bei Oxyd paßt einfach alles - fast alles.

Lästig erscheint lediglich der »Kopierschutz« des Programms. Nach der Philosphie des Programmierers darf Oxyd beliebig kopiert und weitergegeben werden. Will man jedoch alle Landschaften durchspielen, benötigt man das Handbuch zum Spiel, das man beim Hersteller erwerben kann. Dieses nämlich enthält auf über hundert Seiten Kolonnen von Codeworten, die man benötigt, um spezielle »magische Steine« aus dem Weg zu räumen. Sie sitzen ab der zehnten Landschaft gut verteilt an essentiellen Punkten. So muß man nicht, wie üblich nur einmal zum Handbuch greifen, sondern bei nahezu jedem Level. (uh)

Dongleware Verlag, Meinolf Schneider, Postfach 1163,6903 Neckagemünd

TOS-INFO

Name: Oxyd 1 - General Edition
Hersteller: Dongleware Verlag
Monitor-Typ: Farbe
Schwierigkeit: mittel
Spiele-Typ: Geschicklichkeits- und Knobelspiel
Ca.-Preis: Handbuch 60 Mark
Atari TT: ja

TOS-WERTUNG: 9
★★★★★★★★★☆

Top Ten Atari ST

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Platz Titel Vormonat 1 Formula 1 Grand Prix 5
2 Lemmings 2
3 Airbus A320 4
4 Silent Service II 8
5 Amberstar 7
6 Special Forces 9
7 Lotus Turbo Challenge II 6
8 Ultima VI 3
9 Their Finest Hour 10
10 Secret of Monkey Island 1


Michael Thomas
Aus: TOS 12 / 1992, Seite 115

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