Einsteigerbücher sollen Hilfestellung bieten und nicht von der oft komplizierten Materie abschrecken. Deshalb ist es unumgänglich, daß die Texte leicht verständlich sind. Aber auch die Aufmachung des Buches ist wichtig. Von Gerhard Franken und dem Grafiker Rolf Boyke stammt »Das riesige Buch zu PC & EDV«.
Schon die für ein Computerbuch recht ungewöhnlichen Maße von 24 x 35 cm lassen dieses Werk aus dem üblichen Rahmen fallen. Der Untertitel »Ein nicht ganz ernst gemeintes Einsteigerseminar« verrät ebenfalls die Absicht der Autoren, den Leser genauso zu unterhalten wie zu informieren. Trotz der lockeren Formulierungen und der manchmal sehr an den Haaren herbeigezogenen Vergleiche sind die vermittelten Informationen auf einem sehr hohen Niveau.
Schon der Titel des Buches läßt erahnen, daß es spezielle Atari-Eigenheiten unbeachtet läßt. Ungefähr die erste Hälfte der Publikation beschreibt allgemein Hard- und Software, also Sinn und Zweck der verschiedenen Komponenten und Programme. Hier fühlen sich auch Anwender eines ST oder TT noch recht wohl.
Die Übersicht über die verschiedenen Betriebssysteme läßt aber schon eine gewisse Engstirnigkeit erkennen. Als verbreitete Betriebssysteme führt Gerhard Franken unter anderem OS/2, CP/M und UNIX an. Dafür vermißten wir aber den Finder des Macintosh oder auch das bekannte TOS.
Ebenso erwähnt der daran anschließende Programmteil nur Word, Excel und dBase.
Dennoch ist dieses Buch auch Atarianern zu empfehlen. Die grundlegenden Informationen über Computer und Datenverarbeitung sind fundiert und trotzdem gut verständlich. Die witzigen Illustrationen von Rolf Boyke tragen dabei ausgezeichnet zur Unterhaltung der Leser bei. (Gerhard Bauer/uh)
Franken, Boyke, »Das riesige Buch zu PC & EDV«, 1992, BHV Verlag, Korschenbroich, ISBN 3-89360-005-1, 196 Seiten, 49 Mark
Ein TeX-System dient zum Setzen und Drucken eines Textes mit dem Computer. Damit der Anwender nicht für jedes Schriftstück bei Null anfangen muß, existiert das Makropaket »LaTeX« von Leslie Lamport. LaTeX wirkt gerade für Einsteiger in das Satzsystem sehr kompliziert. Darum gilt der didaktischen Gestaltung eines entsprechenden Einsteigerbuchs großes Augenmerk. Der Autor des Werks »LaTeX - Eine Einführung« hat durch seine berufliche Tätigkeit große Erfahrung im Vermitteln der entsprechenden Kenntnisse. Beim Studium des Buchs wird auch sehr schnell deutlich, daß Helmut Kopka nicht nur die Befehle des Makropakets beziehungsweise Satzcompilers aufzählt. Statt dessen gelingt es ihm, einen sehr komplizierten und trockenen Stoff so aufzubereiten, daß auch Anfänger mit den vorgesehenen Übungen rasche Lernerfolge verzeichnen.
Jedes Beispiel können Sie mit beiden für den Atari erhältlichen TeX-Systemen ausprobieren. Sowohl der Satzcompiler von Christoph Strunk als auch die Version von Stefan Lindner müßten alle Übungen klaglos verdauen. Aus Platzgründen kann Helmut Kopka nicht auf den Betrieb oder die Installation eines bestimmten TeX-Systems eingehen. Dies ist besonders zu bedauern, da zumindest die PD- oder Shareware-Versionen der Atari-Portierungen für absolute Anfänger nicht installierbar sind. Trotzdem stellt dieses Buch die Referenz für alle angehenden »Heim-Setzer« dar. Nicht nur aus Mangel an Konkurrenz empfehlen wir es allen, die eine exzellente Einführung in LaTeX wollen. Auch als Nachschlagewerk für Fortgeschrittene ist es aufgrund des hervorragenden Befehlsindex sehr gut geeignet. (Gerhard Bauer/uh)
Helmut Kopka, »LaTeX - Eine Einführung«, 1990, Addison-Wesley Verlag, Bonn/München, ISBN 3-89319-199-2, 340 Seiten, 68 Mark