Poison, Anti-Virus-Programm: Anti-Viren Spritze

Immer wieder hört man von Anwendern den Rat, jeden Abend eine Flasche Antibiotika in den Atari zu gießen, um so gegen jegliche Gefahr von Viren gerüstet zu sein. Viel wirkungsvoller sind aber Virenkillerprogramme. Der Kandidat von Delta Labs heißt »Poison« und läuft als Programm oder Accessory auf allen ST, STE und TT. Als besonderes Feature bietet der nützliche Helfer eine »Online«-Überprüfung des Bootsektors. Liegt also eine infizierte Diskette im Laufwerk, erscheint in der Menüzeile eine entsprechende Meldung und der Lesevorgang bricht sofort ab, egal in welchem Programm man sich gerade befindet. Nützlich ist die komfortable Tastatursteuerung mit unterstrichenen Kennbuchstaben zum Aufruf mit Alternate.

Das Programm erkennt Bootblockviren, die neue Generation von Tarnkappenviren, die gefürchteten Linkviren sowie Vektorverbieger. Unverständlicherweise sagt das Handbuch jedoch nicht, um welche Viren es sich dabei im einzelnen handelt. Erfreulich schnell ist der Linkvirentest. Hat Poison einen Linkvirus entdeckt, löscht man die Datei oder deaktiviert sie.

Am sichersten ist immer noch eine gute Vorsorge. Dazu bietet das Programm zahlreiche Prophylaxe-Funktionen. So läßt sich ein Schutzprogramm auf den Bootsektor schreiben, das bei jedem Booten eine Meldung ausgiebt. Auf Knopfdruck versieht man einzelne Festplattenpartitionen oder Dateien mit einem Schreibschutz. Finden Sie einen Bootblock, der nicht identifizierbar ist, so läßt sich dieser als Datei speichern und mit einem Editor genauer untersuchen bzw. mit einem Disassembler weiterbearbeiten. Vorbildlich kündigt sich der Update-Service an: Man soll die Virus-Datei einfach an Delta Labs schicken und erhält umgehend ein Update, das den Virus erkennt. (Dietmar Spehr/wk)

Delta Labs Software c/o Bernhard Artz, Rembrandtstr 1, 5600 Wuppertal 11

TOS-INFO

Name: Poison
Preis: 100 Mark
Hersteller: Delta Labs Software



Aus: TOS 06 / 1992, Seite 38

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