Die Kombination aus magnetischer Aufzeichnung und optischer Kopffuh-rung ermöglicht das Speichern von fast 20 MByte auf einem Medium, das einer normalen Diskette tauschend ähnlich sieht. Wir unterzogen eines der ersten Flopticals in Deutschland einem ausführlichen Test.
Unser Testgerät erhielten wir von Hard & Soft Herberg. Im unscheinbaren Gehäuse eines externen Diskettenlaufwerks steckt ein Laufwerk vom Typ »1325« des bei uns noch weitgehend unbekannten Herstellers Insite.
Wie ein Floptical arbeitet, entnehmen Sie bitte dem Artikel »Speicherriesen und Laserdisketten« in TOS 5/92. An dieser Stelle möchten wir nur die speziellen Eigenheiten dieses Floptical-Standards beschreiben. Das Laufwerk speichert die angesprochenen 19,8 MByte nicht auf einer normalen Diskette. Es benötigt stattdessen spezielle hardsektorierte Medien. Dies bedeutet, die Formatierung muß bereits beim Herstellungsprozeß erfolgen.
Äußerlich unterscheidet sich das Medium nur durch eine spezielle Erkennungskerbe von einer normalen DD-Floppy. Drücken Sie den Blechschieber zur Seite, erkennen Sie eine braune, transparente Folie. Auf dieser befinden sich 753 Tracks mit jeweils 27 Sektoren.
Die Geschwindigkeit des Floptical überrascht sogar verwöhnte Tester. Aus Kapazitätsgründen konnten wir unseren Geschwindigkeitstest nur mit der halben Datenmenge durchführen. Wir kopierten 5860240 Bytes in 390 Dateien beziehungsweise 41 Ordnern von einer 9,9-MByte-Partition auf eine andere. An einem TT 030/8 benötigte das Laufwerk dazu 9 Minuten und 10 Sekunden.
Das Floptical findet über eine SCSI-Buchse Anschluß an den Computer. Unsere gesamten Tests führten wir an einem TT durch. Laut Hersteller arbeitet das Insite-Laufwerk auch an neueren ICD-Adaptern. Ob dies auch für andere ACSI-SCSI-Konverter gilt, konnten wir leider nicht überprüfen.
Der getestete Prototyp steckte noch in einem relativ ungeeigneten Gehäuse. Aufgrund der hohen Wärmeentwicklung der optischen Abtastung stieg in einem mehrstündigen Test die Gehäusetemperatur stark an. Der Hersteller versprach uns aber, dies nochmals zu überprüfen und das Floptical gegebenenfalls in ein Festplattengehäuse mit Lüfter einzubauen.
Leider mußten wir feststellen, daß das Laufwerk erheblich lauter ist als ein vergleichbares Diskettenlaufwerk. Dies ist wohl auf die größere bewegte Masse des Schreib/Lesekopfes und der optischen Abtastung zurückzuführen. Gänzlich unerwartet, aber hochwillkommen ist, daß das Insite-Laufwerk auch normale Disketten verarbeitet. Es liest und beschreibt normale DD- und HD-Disketten genauso wie die Extra-Density-Medien einer Next-Workstation. Besitzen Sie eine sehr stabil arbeitende Festplatte, könnten Sie also das eingebaute Diskettenlaufwerk gegen das Floptical tauschen.
Das Insite-Laufwerk ist mit 1098 Mark (inklusive einem Medium) sogar eine sehr gute Alternative zu Wechselplatten. Die etwas geringere Geschwindigkeit macht dieses Laufwerk wett durch den sehr viel niedrigeren Preis für ein Medium. Ein Datenträger kostet nämlich relativ bescheidene 59 Mark. Außerdem ist ein 3,5-Zoll-Medium viel einfacher zu transportieren und unempfindlicher als ein Medium der Wechsel platte. Das Floptical überzeugte uns so sehr, daß wir dem Insite-Laufwerk einen ebenso großen Markterfolg wie den SyQuests Zutrauen, (uh)
Bezugsquelle Hard & Soft Herberg. Obere Münster Straße 33-35, 4620 Castrop-Rauxel
Name: Floptical-Laufwerk
Preis: 1098 Mark, Medium 59 Mark
Hersteller: Hard & Soft Herberg