Den bewährten monochromen Monitor SM 124 baute Atari seit 1985 praktisch unverändert. Seit Ende letzten Jahres gibt es den neuen SM 144. Die wichtigste Neuerung ist die um fünf Zentimeter größere Bildschirmdiagonale.
Der neue Monitor ist natürlich sehr viel größer als der alte SM 124. Positiv fällt auf, daß der mitgelieferte Standfuß genau auf die linke Gehäusehälfte eines Mega SIE paßt. Der SM 144 braucht dann aber nach hinten so viel Platz, daß es auf kleinen Schreibtischen eng werden kann. Der Monitor deckt so die Luftschlitze an der Oberseite eines Mega SIE ab. So kühlt der Luftstrom zwar die Festplatte, das dadurch entstehende Geräusch erhitzt aber das Gemüt des Anwenders.
Das Gerät arbeitet natürlich mit jedem ST- oder STE-Modell. Der Anschluß an einen TT ist nicht möglich. Dies ist schade, denn eigentlich erwarteten wir ein Gerät, das auch über einen VGA-Anschluß verfügt. Prinzipiell unterscheidet sich der SM 144 nämlich nicht von einem VGA-Monitor mit Graustufendarstellung. Der Atari nutzt ihn jedoch nur in der monochromen Betriebsart. Auch die Gerüchte, der neue Monitor könnte in einem speziellen Modus die niedrige und mittlere ST-Auflösung darstellen, treffen nicht zu. Man ist also wieder auf Erweiterungen wie den Multisync-Kit der Firma iks angewiesen. Wir konnten aber noch nicht in Erfahrung bringen, ob es eine Version des Bausatzes für den SM 144 geben wird. Im Gegensatz zum Farbmonitor SC 1435 ist das Monochromgerät nicht für den Stereo-Betrieb vorgesehen. Obwohl er ja durch den Standfuß für den Einsatz am Mega STE prädestiniert ist, überträgt er nur den an der Monitor-Buchse anliegenden Mono-Sound. Die Lautstärke des an der linken Seite eingebauten Lautsprechers stellen Sie an der Vorderseite des Monitors ein. An den gut bezeichneten Drehknöpfen regelt man auch den Kontrast und die Helligkeit des Bildes. Daneben liegt der gut erreichbare Einschalter. An der Rückseite des Geräts findet man die Regler für die horizontale und vertikale Bildgröße und -läge. Damit stellen Sie den Monitor leicht optimal ein.
Leider kann man nicht die volle Größe der Bildröhre nutzen, da am Rand die Verzerrungen extrem zunehmen. Gut eingestellt hatte unser Testmodell eine nutzbare Bildschirmdiagonale von 28 cm. Zum Vergleich: bei einem optimal justierten SM 124 beträgt dieses Maß 24 cm. Dieser Zuwachs erscheint nicht einmal so wesentlich. Im Betrieb fällt die Arbeit leichter, da die größere Dastellung die Augen weniger beansprucht. Die Wiedergabe in der Mitte der Bildröhre steht dem SM 124 kaum nach. Am Rande des Monitors läßt er jedoch einiges zu wünschen übrig. Die einzelnen Pixel sind dort fast nicht mehr zu unterscheiden. In diesem Punkt ist man jedoch vom SM 124 sehr verwöhnt - im längeren Betrieb störte uns die schwache Darstellung am Rand komischerweise kaum. Die Bildröhre ist für unseren Geschmack gut entspiegelt. Reflexionen von Tageslicht, das durch ein Fenster einfällt, sind kaum wahrzunehmen. Anwender, die längere Zeit am Bildschirm arbeiten, stören sich daran, daß entgegen Ataris Zusagen dieser Monitor wieder nicht strahlungsarm ist. Insgesamt stellt der SM 144 einen guten Nachfolger für den bewährten 12-Zoll-Monitor dar. Nach 7 Jahren Zeit zur Entwicklung eines neuen Monitors hätten wir uns aber ein noch besseres Bild und die Möglichkeit zum Anschluß des TT gewünscht. Das Umsteigen auf den neuen sollte man sich vorher genau überlegen, aber bei der Neuanschaffung eines Atari-Computers können Sie ihn beruhigt mitkaufen. (uh)
TOS-INFO |
Name: SM 144 |