Utilities Key Desktop, Winx, HP-Desk: Werkzeugkasten

Auch Mega ST-Computer, die mit einer zusätzlichen Grafikkarte ausgerüstet sind, können normalerweise nur vier Laufwerksfenster öffnen. Die Folge ist ein verwaister Desktop. Das Programm »Winx« erweitert die GEM-Routinen so, daß maximal 127 Fenster gleichzeitig offen sein dürfen. Dies ist natürlich nur durch einen relativ unsauberen Patch möglich. Da Winx direkt auf interne ROM-Adressen zugreift, arbeitet es nur mit der deutschen TOS-Version 1.04 richtig. Damit das Programm immer startet, kopieren Sie es in den Autoordner. Auf Tastendruck kann man die Installation auch abbrechen. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn ein Anwendungsprogramm wie beispielsweise TEX jedes Stück Speicher für sich beansprucht. Winx benötigt für 16 Fenster immerhin 11 KByte Speicher.

Winx ist nicht der einzige Weg, einen älteren Computer an den Komfort der neuen Atari-Computer anzugleichen. Extrem praktisch bei TT und Mega STE ist die Möglichkeit, den Desktop perTastaturzu steuern. Diese Fähigkeiten verleiht das Utility »Key-Desk«. Es funktioniert auf allen Rechnern, die noch mit einem TOS bis einschließlich Version 1.06 ausgestattet sind. Damit es keine Probleme mit Anwendungsprogrammen gibt, ist Key-Desk nur bei der Arbeit im Desktop aktiv.

Im Gegensatz zum TT-Betriebssystem erlaubt Key-Desk auch das Aktivieren eines Accessories per Tastatur. Diese Kombinationen sind alle fest eingestellt. Wir wünschen uns darum noch das Feature, dem Programm per INF-Datei die anwenderspezifischen Tastaturkürzel beizubringen.

Der Computer ist erst mit einem guten Drucker ein vollwertiges Arbeitsgerät. Der Hewlett Packard Deskjet 500 ist nicht nur wegen seines günstigen Preises ein dem ST adäquates Ausgabegerät. Viele professionelle Programme steuern den Deskjet 500 richtig an. Lediglich die Hardcopy-Funktion der Atari-Rechner verweigert die Zusammenarbeit mit diesem Drucker. Um dieses Problem zu meistern, verwenden Sie »HP-Desk«.

Das Programm erlaubt sowohl den Ausdruck einer normalen Hardcopy, die man durch die Tastenkombination Alt + Help aktiviert, als auch die Ausgabe eines einzelnen Fensters oder eines beliebigen rechteckigen Bildschirmteils. Auch Computeranwender, die keinen Deskjet besitzen, profitieren von dem Programm. Der Treiber schreibt nämlich auf Wunsch die Grafikdaten in eine IMG-Datei.

Die Programmdiskette enthält eine ausführliche Anleitung im Tempus Word-Format. Anwender, die diese Textverarbeitung nicht besitzen, weichen auf eine Textdatei im ASCII-Format aus oder erhalten eine gedruckte Anleitung für 5 Mark bei den Programmierern. Winx, Key-Desk und HP-Desk sind Public Domain beziehungsweise Freeware. Gefallen Ihnen die drei Programme, sollten Sie aber die Arbeit der Autoren mit einer angemessenen Vergütung honorieren. (uh)

Bezugsquellen: Winx: Martin Osieka, Erbacherstraße 2, 6100 Darmstadt Key Desktop: Ralf Stachs, Lad. Winterstein-Ring 18,6234 Hattersheim HP-Desk: Alman Development, z. H. Ilmari Krebs, Ob dem Viehweidle 3, 7400 Tübingen

TOS-INFO

Programme: Winx. Key Desktop, HP-Desk
Kategorie: Utilities
Status: Public Domain
Autoren: Martin Osieka, Ralf Stachs, Alman Development
Benötigt: Winx: TOS 1.04, Key Desktop: 10S 1.06 oder kleiner, HP-Desk: Monochrommonitor

Bild 1. Viele Desktop-Fenster wirken erst auf einem Großbildschirm richtig
Bild 2. HP-Desk ist ein modernes GEM-Programm

Gerhard Bauer
Aus: TOS 02 / 1992, Seite 125

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