Auf Literatursuche: »Review«, die wissenschaftliche Literaturdatenbank

Bild. Eingabemaske für die bibliografischen Daten in »Review«

Wer wissenschaftlich arbeitet, hat viel mit Büchern und Aufsätzen zu tun. Das Archivieren und Dokumentieren dieser Fachliteratur ist eine ungeliebte aber gleichwohl unverzichtbare Arbeit.

Wer dafür nicht selbst eine Datenbank entwerfen möchte, dem bietet sich mit der speziellen Literatur-Datenbank »Review« aus dem Heim-Verlag eine fertige Lösung. Review ist nicht zum Verwalten der privaten Karl-May-Sammlung gedacht, sondern richtet sich vorwiegend an Institute, Entwicklungs-, Forschungs- und Dokumentationsabteilungen, Doktoranden, Diplomanden, Projektleiter, Ärzte, Juristen und Studenten.

Das Programm arbeitet als relationale Datenbank auf allen ST, STE und TT. Die Menge der archivierten Titel hängt einzig von der Größe des verfügbaren RAM-Speichers ab. Bei 4 MByte lassen sich etwa 10.000 Datensätze verwalten. Professoren der Hochschulen Köln und Düsseldorf haben das Programm mitentwickelt und getestet, Review kommt also aus der Praxis für die Praxis.

Als Vorarbeit gilt es zunächst, 32 verschiedene Themen in einen Katalog einzugeben. Beschäftigen Sie sich mit Physik, geben Sie dort also beispielsweise Optik, Mechanik, Wärme, Elektrizität etc. ein. Die Felder sind auf 26 Zeichen Eingabelänge begrenzt. Später ordnen Sie dann einzelne Zitate den Oberthemen zu. Dabei sind auch Mehrfachzuordnungen erlaubt. Danach geben Sie Ihre Literaturzitate ein. Review stellt dazu drei verschiedene, vorgefertigte Eingabemasken zur Verfügung. In die erste kommt der bibliografische Nachweis mit Titel, Autor, Jahr, Sprache, Thema etc. Hier zeigt sich, daß Naturwissenschaftler das Programm entwickelt haben: Das Titel-Feld mag für Biologen groß genug sein. Ellenlange Titel, wie sie zum Beispiel bei Historikern Vorkommen, passen nur gekürzt in die 250 Zeichen. Leider lassen sich verschiedene Aufsätze in einem Buch nicht zusammenfassen. Für jeden einzelnen Aufsatz müssen Sie einen neuen Datensatz anlegen; ein starkes Manko vor allem für die Geisteswissenschaftler.

Komfortabel gestaltet sich die Bedienung über Pop-Up-Menüs. Klicken Sie beispielsweise auf den »Typ«-Button, erscheint eine Menüliste mit Zitattypen, wie »Artikel, Buch, Handbuch, Dissertation, Tagungsband«. Mit der Maus treffen Sie dann Ihre Wahl. Hier lassen sich auch eigene Einträge hinzufügen. Vor dem Verlassen einer jeden Maske tritt eine Vollständigkeitsprüfung in Aktion, die sofort meldet, was man vergessen hat. Die On-Line-Duplikatprüfung schlägt zudem Alarm, falls ein Datensatz doppelt vorhanden ist. Schließlich gilt es noch, eine Zusammenfassung des Buches oder Aufsatzes einzugeben oder als ASCII-Datei einzulesen. Schon nach 9 mal 55 Zeichen ist dabei allerdings Schluß. Das Programm bietet eine sehr schnelle »Such«-Funktion, die sich auch zur Auswahl von Datensätzen nach vielen Kriterien einsetzen läßt. Alle Ausgabe- und Import/Export-Formate lassen sich beliebig gestalten. Für die Publikationslisten sind die Formate einiger Verlage bereits gespeichert.

Review kommt mit einem gut gemachten, 100-seitigen Handbuch und ist für Naturwissenschaftler zur Literaturverwaltung sehr gut geeignet. Für Geisteswissenschaftler sind zur Zeit aber noch einige Einschränkungen und Unbequemlichkeiten vorhanden.

(Dietmar Spehr/wk)

TOS-INFO

Name: Review
Preis: 148 Mark
Hersteller: Heim-Verlag


Dietmar Spehr
Aus: TOS 02 / 1992, Seite 34

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