Nein, dies ist kein Bericht über eine neue Computer-Möbel-Fachmesse, sondern ein kleiner Überblick über allerlei sinnvolles und fragwürdiges Zubehör rund um den Computer-Arbeitsplatz.
Da stehen Sie nun stolz in Ihrem Arbeitszimmer, haben Ihren funkelnagelneuen Computer und Drucker aus den Kartons befreit und möchten am liebsten sofort loslegen. Aber wohin bloß mit dem guten Stück? Zwar läßt sich mit einigem Geschick ein freies Plätzchen auf dem Schreibtisch einrichten, doch bleibt dann noch eine passende Heimstatt für den 24-Nadel-Drucker zu finden, die aus naheliegenden Gründen nicht allzu weit vom Computerarbeitsplatz entfernt liegen sollte. Bei näherer Überlegung erweist sich auch der Maus-Aktionsradius von 10x10 cm als wenig praxistauglich. Da Sie ein Mensch von schnellen Entschlüssen sind, legen Sie sich deshalb einen speziellen Computerschreibtisch für die häusliche Arbeit zu. Doch Vorsicht, nicht alles, was den wohlklingenden Namen »Computertisch« trägt, ist auch als solcher zu gebrauchen. Besonders die verlockend günstigen Angebote der Großhandelsketten und Möbelhäuser blenden häufig mit einer Fülle von Austattungsmerkmalen, bieten aber oft nicht die ausreichende Standfestigkeit. Zudem erweisen sich die dort gerne und reichlich eingebauten Fächer und Schiebeböden größtenteils als praxisuntauglich, da sie entweder viel zu wenig Platz bieten oder aber ungünstig positioniert sind. Zwar ist es recht praktisch, Rechner oder Tastatur mit einem Schiebeboden in den Tiefen des Tischs verschwinden zu lassen, doch bedenken Sie, daß Sie genügend Arbeitsfläche für die Maus benötigen, die bei den Schiebebodenkonstruktionen selten bereitsteht.
Wesentlich praxistauglicher sind die guten alten »Schreibmaschinentische«, die Sie einfach neben Ihren normalen Schreibtisch stellen. Sie bieten in der Regel ausreichend Platz für Computer, Maus und Monitor und gestatten zudem noch die Unterbringung einiger Diskettenboxen. Achten Sie jedoch in jedem Fall auf ausreichende Stabilität (auch hier gibt es einige wackelige Vertreter) und Höhe. Einige Stunden Textverarbeitung an einem zu niedrigen Arbeitsplatz sind nicht gerade übermäßig gesundheitsfördernd. So gehört auch nicht Ihr Küchenstuhl vor den Computerarbeitsplatz, sondern ein vernünftiger Schreibtischstuhl. Ihr Rücken und Ihre Krankenkasse werden es Ihnen danken! Sparen Sie hier nicht am falschen Ende. Gute Arbeitsmöbel sind nicht für fünfzig Mark zu bekommen. Allerdings lohnt sich die Investition, denn Sie verbringen eine Menge Zeit in diesen Möbeln.
Den Drucker postieren Sie auf einem kleinen Hocker oder, die noblere Lösung, auf einem extra Druckerwagen unter dem Schreibmaschinentisch. Für Leute mit endlosem Papierverbrauch empfiehlt sich ein Druckerständer, der einen Vorrat an unbedrucktem Papier platzsparend unter dem Drucker aufnimmt. Wer seinen Drucker lieber direkt neben den Computer stellen möchte oder generell an Platzmangel leidet, schafft mit einem Monitorschwenkarm zusätzlichen Freiraum auf seiner Arbeitsfläche. Mit Hilfe dieser nützlichen, allerdings nicht ganz billigen (200 bis 600 Mark) Erfindung verbannen Sie Ihren Monitor auf ein frei über den Schreibtisch schwenkbares Tableau. Lediglich der Schraubfuß des Schwenkarms benötigt dann noch wenige Zentimeter des wertvollen Arbeitsplatzes. Achten Sie aber unbedingt darauf, daß solche Schwenkarme sehr gut befestigt sind. Wackelige Lösungen wegen unzweckmäßiger Schreibtischkanten sorgen schnell für einen sauberen Monitor-»Absturz« - und der wird teuer. Das Problem mit dem zu kurzen Monitorkabel löst eine entsprechende Verlängerung aus dem Fachhandel.
Haben Sie häufiger Manuskripte oder Texte abzutippen, lohnt sich die Anschaffung eines sogenannten »Konzepthalters«, einem ebenfalls an einem Schwenkarm befestigten Klemmbrett. Diese Konzepthalter schrauben Sie entweder an die Schreibtischplatte, oder wählen, falls dies nicht möglich ist, ein Modell mit festem Standfuß. Preis: je nach Ausführung ab ca. 30 Mark.
Sehr empfehlenswert ist die Anschaffung einer speziell beschichteten »Mausmatte« für etwa 10 Mark. Auf dieser Unterlage gleitet unser grauer Freund mühelos hin und her. Ein weiterer Vorteil dieser Rollkugel-Perser: die Mausmechanik verschmutzt deutlich weniger. Wenig für die Lagerung auf freier Flur geeignet sind auch Massenspeicher jeglicher Art. Trotz ihrer schützenden Plastik-Rüstung und des soliden Metallschiebers sind 3,5-Zoll-Disketten besser in einer Diskettenbox aufgehoben als unter freiem Himmel. Auch dabei sollten Sie nicht allzu sehr auf die Mark schielen. Zwar sind Diskettenboxen bereits für ca. 20 Mark zu haben, doch bringt spätestens die Aufstellung zweier, mit Klappdeckeln versehener Kästen selbst den geräumigsten Schreibtisch zum Bersten. Bewährt haben sich hingegen die ca. 45 Mark teuren Boxen der Firma Posso (100-150 Disketten), die mit ihrem stapelbaren Schubladenkonzept eine optimale Platzausnutzung gestatten. Zum Abschluß noch ein paar Anregungen zum Sparen. Für das Hobby-Büro benötigt man nicht unbedingt die Qualität und Belastbarkeit professionellen Büro-Materials. Kaufen Sie also nicht bei einem teuren Büromöbel-Ausstatter, aber informieren Sie sich dort einmal, welche Lösungen die Profis verwenden. Mit diesen Anregungen finden Sie auch in anderen Geschäften preiswertere Lösungen. Bestellen Sie sich auch einmal Versandkataloge für Büromaterialien. Dort finden Sie beispielsweise zahlreiche Anregungen für Ablagesysteme, die vielleicht gerade Ihr persönliches Ablageproblem lösen. Normalerweise bestellen nur Firmen bei solchen Versandhäusern, aber auch für den Privatmann findet sich immer mal wieder ein günstiges Schnäppchen. Auf jeden Fall gibt es etwas zu schmunzeln, wenn man beim Studium solcher Kataloge auf Angebote wie »beheizbare Fußbänkchen für die Sekretärin« oder ähnliches stößt. (wk)