Der Ruf nach der »guten alten Zeit« wird unter den Keyboardern immer lauter. Moderne Synthesizer mit ihren komplexen Klang-Erzeugungen stellen hohe Anforderungen an die Sound-Programmierung und entziehen sich aufgrund der vielen Parameter dem schnellen, kontrollierten Zugriff. Früher war alles anders, Schlichtheit und nur ein paar Regier und Schalter waren angesagt. Die ob ihrer Begeisterung für digitale Knöpfchendrückerei so lautstark gescholtenen Designer großer Synthi-Produzenten haben sich also etwas ausgedacht: Vorwärts in die Vergangenheit, heißt die Devise auch bei Roland, denn der JD80Ö trägt wieder Schieberegler, und zwar gleich in rauhen Mengen. Doch ist es damit getan, das Bedienpanel mit einer Unzahl von Reglern und Schaltern zuzupflastern? Ist dann nicht im entscheidenden Augenblick die Konfusion größer als die Intuition? Eine flexible Belegung weniger Bedienelemente oder Einschränkungen in der Parameterzahl sind zwar denkbar, finden aber sicher genauso wenig Akzeptanz. Warten wir also erst einmal ab, ob die Kritiker des eingeengten Zugriffs im Digital-Design nicht schon bald ihre Stimmen gegen die Unüberschaubarkeit des Regler-Dschungels im Analog-Design erheben.
Ihr Kai Schwirzke
Eine Info aus der japanischen Keyboard-Szene lüftet das Geheimnis um einen neuen Expander von Kawai. Der Neue heißt XS1 und ist ein Expander mit 16 Bit PCM-Waves und 127 Samples. Das Instrument hat 96 Single- und 16 Multi-Sounds sowie 4 Drum-Sections. Es arbeitet 10-stimmig im Multi-Mode mit 4 Parts plus einem Drum-Part. Die Klänge stecken in 64 Preset- und 32-User-Soundplätzen. Der XS1 hat eine MIDI-Dump-Funktion, aber keine Card-Option, bietet Stereo-Ausgänge und wiegt leichte 935 Gramm. Der Preis liegt voraussichtlich bei 1000 Mark.
Korg ruht sich nicht auf seiner Wavestation aus. Das neue Teil heißt W01FD und ist ein 32stimmiger Synthesizer mit 200 Programs und 200 Combis. Mit zusätzlicher RAM-Karte hat man 800 Sounds zur Verfügung. Das neue Schlagwort der Klangsynthese heißt dabei »Non linear Synthese«. Die verfügbaren Effekte entsprechen denen der Wavestation.
Auch das Display orientiert sich an dieser Vorlage. Außerdem hat das W01FD einen eingebauten 16-Spur-Sequenzer mit Platz für 7000 Events. Bei Verwendung der Floppy erhöht sich die Kapazität auf 48.000 Noten. Für die externe Kommunikation gibt es PCM-Karten und einen Video-Anschluß.
Die sinnvolle Integration des Computers in den musikalischen Unterricht ist das Ziel eines bundesweiten Pilotprojekts unter der Leitung der Musikschule Plön und der Hamburger Firma C-LAB. Die im Laufe eines Seminars von den beteiligten Schulen erarbeiteten Konzeptvorschläge müssen sich nun zunächst ein halbes Jahr im Schulalltag bewähren. Software-Grundlage für die Arbeit ist die Education-Serie von C-Lab, bestehend aus den Programmen »Notator Alpha«, »Aura« und »Midia«.
Bei der notwendigen Geräteausstattung helfen die Firmen Atari, Roland und Seikosha mit Computern, Synthesizern und Druckern und unterstützen so dieses bundesweite Pilotprojekt.
Polyframe 1.1 enthält ab sofort als neuen festen Bestandteil PM-UNI, das Universalmodul. PM-UNI erlaubt die Konstruktion eigener Module vom Bankmanager bis zum umfassenden Editor. Außerdem wurde die Reihe der fertigen Module um ein Modul für die Korg Wavestation ergänzt. Letzter Punkt ist der neue Combi-Key, der neben dem Polyframe-Key einen weiteren Steckplatz enthält. Das bedeutet Multitasking unter Softlink ohne extra RaM-Port-Erweiterung. Registrierte Anwender von Polyframe erhalten Combi-Key bei C-Lab im Tausch gegen den alten Key für 50 DM.