Erfolgreiche Programmentwicklung verlangt neben der Kenntnis des Computers und einer Sprache die Beachtung grundlegender Richtlinien.
Ein gutes Konzept - Schwarz auf Weiß, das eigene Vorstellungen zum Programm sowie dessen späteren Verwendungszweck deutlich gegliedert enthält, bietet eine solide Grundlage für den weiteren Verlauf.
In einem Ablaufdiagramm legen Sie sich eine grobe Struktur des Programms zurecht. Den Überblick gibt Ihnen ein Flußdiagramm, das von seinem Aufbau her schon einem Programm entspricht.
Zeitkritische oder Hardware-orientierte Routinen entwickeln Sie besser in Assembler und binden diese in Ihr Hauptprogramm ein. Für viele Anwendungen eignet sich aber auch Basic, das für kurze Entwicklungszeiten bekannt ist. Ebenfalls universell, aber schwieriger in der Handhabung ist C.
Jedes Programm muß verschiedene, zumeist vom Computer-Hersteller vorgegebene Regeln beachten. Das im Fachjargon genannte »saubere Programmieren« zeichnet sich vor allem durch Kompatibilität der Programme innerhalb verschiedener Systeme (Atari ST/STE/TT) aus [1].
Einige Compilersprachen wie C oder Modula bieten die Möglichkeit, Programme in einzelne Module zu teilen. Außerdem verlangen diese Sprachen - dazu gehört auch Pascal - viel Disziplin vom Programmierer.
Vermeiden Sie Sprünge mit GOTO. Dieser Befehl führt zu undurchsichtigen Programmen und läßt sich zudem fast immer vermeiden.
Gerade bei größeren Projekten ist eine exakte Dokumentation des Quelltextes unerläßlich. Es empfiehlt sich eine genaue Aufschlüsselung über die Funktion und Merkmale der verschiedenen Programmteile.
Regelmäßige Backups sind von großer Bedeutung. Was den Hobby-Programmierer Nerven kostet, schlägt bei einer kostspieligen Produktion massiv zu Buche.
Denken Sie stets an den Anwender, der später mit dem fertigen Produkt arbeiten soll. Benutzeroberflächen erhöhen Komfort und Übersichtlichkeit - sollen aber nicht in Spielerei ausarten [2].
Zum krönenden Abschluß ist es an der Zeit, Ihr Programm zum Beispiel mit effizienteren Algorithmen oder neu erdachten Funktionen auszustatten. Die letzten Schliffe in puncto Optik, Bedienerkomfort oder Programmtechnik sind das bekannte Tüpfelchen auf dem i.
Bevor Sie Ihre Entwicklung nun in die Welt entlassen, ist ein ausgedehnter Praxistest zu empfehlen, den am besten mehrere Personen durchführen. Sie informieren Sie über Fehler und geben Ihnen Anregungen betreffend Funktionsumfang und Bedienung.
Weiterführende Literatur:
[1] Jankowski, Reschke, Rabich, »Atari ST Profibuch« (7. Auflage), 1987 Sybex Verlag, ISBN 3-88745-563-0
[2] D. und J. Geiß, »Vom Anfänger zum GEM-Profi«, 1990 Hüthig Buch Verlag, ISBN 3-7785-1792-9