Postscript für Eilige: EPL-7500 von Epson

Postscript-Drucker gelten oft als langsam. Daß dies kein Naturgesetz ist, beweist ein neuer Drucker von Epson. Wie er sich im Alltag bewährt, lesen Sie in unserem Testbericht.

Postscript hat sich in den letzten Jahren zum de facto-Standard für die Ansteuerung hochwertiger Ausgabeberäte entwickelt, vom Laserdrucker bis zum Satzbelichter. Auch für den Atari ST mehrt sich die Zahl der Programme, die Postscript-Geräte bedienen, von der Textverarbeitung bis zum DTP-System. Um hochqualitative Probeausdrucke oder auch Kleinauflagen herzustellen, für die sich eine Belichtung nicht lohnt, braucht man einen PostScript-fähigen Laserdrucker. Ein neuer Vertreter dieser Klasse ist der Epson EPL-7500.

AuffälIigstes Merkmal des Neulings ist seine Geschwindigkeit. Dank eines RISC-Prozessors von Weitek läßt er die Mehrzahl seiner Konkurrenten weit hinter sich. Aber auch die Druckqualität läßt nichts zu wünschen übrig: Die Kanten sind scharf und schwarze Flächen wirklich schwarz. Für eine zusätzliche Verbesserung der Qualität der 35 eingebauten, skalierbaren Schriften sorgt der Adobe Type-Manager (ATM), der Kurven den letzten Schliff verleiht. Es handelt sich übrigens um ein echtes Postscript-System von Adobe, nicht um eine der diversen Nachbauten, so daß die Kompatibilität mit anderen Geräten gesichert ist.

Das Druckwerk schafft nominell sechs Seiten pro Minute, aber diese Größe hat bei Laserdruckern nur theoretischen Wert, da diese ihre Maximalgeschwindigkeit nur beim Drucken identischer Kopien erreichen. In der Praxis ist der EPL-7500 den Konkurrenten mit acht Seiten/Minute deutlich überlegen, besonders wenn aufwendige Grafiken zu drucken sind.

Toner und Belichtertrommel bilden eine mit einem Handgriff zu wechselnde Einheit, die für cirka 6000 Seiten reicht. Der Papierschacht faßt 250 Blatt, ein zweiter Schacht für noch einmal 250 Blatt ist als Zubehör erhältlich. Der Drucker verarbeitet alle gängigen europäischen und amerikanischen Papiergrößen. Die Einstellung sämtlicher Parameter erfolgt über ein Tastenfeld mit LCD-Anzeige, die auch Fehlermeldungen im Klartext bringt. Die Bedienung ist dadurch sehr einfach.

Die Grundausstattung des Laserdruckers enthält 2 MByte Arbeitsspeicher, der sich bis auf 6 MByte ausbauen läßt. Drei Schnittstellen sind Standard: parallel (Centronics), seriell (RS232C/RS422) sowie ein AppleTalk-Anschluß, der für Besitzer eines Atari TT interessant wird, sobald es für den LAN-Port des TT entsprechende Software gibt.

Neben Postscript ist eine Emulation des HP LaserJet II vorhanden. Dadurch kann man auch mit nicht Postscript-fähigen Programmen drucken oder ein Programmlisting produzieren. Im Laserjet-Modus ist der Zugriff auf die skalierbaren Schriften vorgesehen - keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

Der EPL-7500 hat sich in der Praxis bewährt. Er ist zwar kein besonders billiger Postscript-Drucker, hat dafür aber einiges an Leistung zu bieten. Wer viel druckt und hohe Qualität braucht, sollte diesen Drucker auf jeden Fall in die engere Wahl ziehen. (wk)

WERTUNG

Name: EPL-7500
Preis: 6798 Mark
Hersteller: Epson

Stärken: Sehr schnell □ hohe Druckqualität □ original Postscript von Adobe □ leichte Bedienung

Schwächen: Relativ laut □ Ein-/ Ausschalter ungünstig angebracht

Fazit: Eine gute Wahl für den professionellen Einsatz


Konrad Hinsen
Aus: TOS 07 / 1991, Seite 18

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