In lauen Sommernächten, am heißen Strand oder auch während der unerfreulichen Regentage greifen viele Computerbesitzer zu einem guten Buch. Dem Atari ST- und STE-Anwender stellt sich dabei ein nahezu unüberschaubares Angebot. Deshalb haben wir für Sie eine Auswahl der empfehlenswertesten Publikationen zusammengestellt.
»Das Atari ST 1x1« stammt aus der Feder von Volker Ritzhaupt, einem der Mitgründer der Softwareschmiede Application Systems Heidelberg. Das 320 Seiten starke Buch hilft dem Anfänger - im Gegensatz zu vielen anderen sogenannten »Einsteigerbüchern« -wirklich bei den ersten Schritten in das faszinierende Hobby Computern mit dem Atari ST/STE. So erklärt der Autor alle Details des Desktops, und auch die Festplatte findet auf rund 25 Seiten die ihr gebührende Beachtung. Volker Ritzhaupt gibt Kauftips zu allen Arten von Software und schildert einleuchtend, warum man nur Originalprogramme benutzen sollte und wie deren oft hohe Preise Zustandekommen. Der Autor gibt in seinem Buch viele selbst für fortgeschrittene ST-Anwender praktische Tips. Er erläutert die Arbeit mit dem Atari ST in einem lockeren und doch verständlichen Ton. Vom gleichen Autor stammt auch »Das Script il Buch«, das leicht verständlich in die praktische Arbeit mit der gleichnamigen Textverarbeitung einführt. Eine Besprechung dieses Buches finden Sie in der TOS-Ausgabe 5/91.
Volker Ritzhaupt. »Das Atari ST 1x1«. 1990, Application Systems, Heidelberg, ISBN 3-9801834-3-2, 320 Seiten, Preis 49 Mark
Mit dem Programm »Calamus« setzte die Firma DMC einen mittlerweile auch von Profis anerkannten Standard im Desktop-Publishing-Bereich. Leider ist das normale Handbuch dieser DTP-Software nicht zum schnellen Nachschlagen geeignet. Dieses Manko behebt das Buch »Calamus Version 1.1 RefGuide«, erschienen im Wolfram Fachverlag. Der Autor Franz Rath schildert, angefangen von der Installation bis zur integrierten Dokumentenverwaltung, alle Feinheiten des Programms. Da die gesamte Struktur einer Calamus-Seite durch Rahmen festgelegt ist, erklärt der Autor besonders ausführlich deren richtige und grafisch ansprechende Anordnung. Aufgrund der Spiralbindung und des Querdrucks kann man in diesem Buch bequem wie in einem Karteikasten blättern.
Franz Rath, »Calamus Version 1.1 Ref Guide«, 1989, Wolframs Fachverlag, Attenkirchen, ISBN 3-925328-44-0, 400 Seiten, Preis 69 Mark
Da man einen Computer erst mit einem entsprechenden Drucker richtig nutzen kann, ist unser nächster Buchtip »Das große Atari ST Druckerbuch«. Das im Data Becker Verlag erschienene Buch von Thomas Jungbluth und Ralf Ockenfelds erklärt die Technik von Nadel-, Laser-, Typenrad-, Tintenstrahl- und Thermodruckern, erläutert die Anwendung von Schriftattributen genauso wie die Softwareinstallation eines Druckers. Die Autoren veranschaulichen auf knapp 100 Seiten alle möglichen Escape-Sequenzen. Außerdem geben sie ausführliche Hilfestellung bei den meisten Druckerproblemen. Im Buchdeckel finden Sie eine Diskette mit einigen nützlichen Druckerutilities, beispielsweise Accessories zur Druckereinstellung, ein Hardcopy- und ein Druckertestprogramm. Die GFA-Basic-Quelltexte der Programme sind im Buch abgedruckt.
T. Jungbluth/R. Ockenfelds, »Das große Atari ST-Drucker-buch«, 1989, Data Becker, Düsseldorf, ISBN 3-89011-362-1, 572 Seiten, Preis 59 Mark
Das inzwischen fast schon legendäre »Scheibenkleister II - Massenspeicher am ST« wurde von Claus Brod und Anton Stepper verfaßt, zwei alten Hasen der ST-Szene. Das 880 Seiten starke Buch beschreibt unter anderem die Technik von Diskettenlaufwerken, Festplatten und des CD-ROM-Laufwerks. Außerdem wird die Programmierung von eigenen Festplattentreibern und Ramdisks sehr genau und ausführlich erklärt. Auch dem Buch Scheibenkleister II ist eine Diskette beigelegt. Auf ihr finden Sie 1,2 MByte Software - vom kleinen Utility, das den Diskettenverify abschaltet, über das Formatierprogramm »Hyperformat«, das Disketten mit bis zu 920 KByte Speicherkapazität formatiert, bis hin zu einem genialen, AHDI-kompatiblen Festplattentreiber. Scheibenkleister II kostet zwar 89 Mark, der Preis ist allerdings schon durch die mitgelieferten Programme mehr als gerechtfertigt.
C. Brod/A. Stepper, »Scheibenkleister II - Massenspeicher am ST«, 1990, Maxon Computer, Eschborn, ISBN 3-927065-00-5, 872 Seiten. Preis 89 Mark
Mit der Programmiersprache C beschäftigt sich das »C-Gesamtwerk« von Helmut Harold und Werner Unger. Das C-Gesamtwerk ist sowohl als Nachschlagewerk als auch als Lehrbuch geeignet. Die Autoren gestalteten das Buch didaktisch gut, aber auch rasches Nachschlagen ist anhand des umfangreichen Stichwortverzeichnisses möglich. Das im Tewi-Verlag erschienene Buch beschäftigt sich zwar nicht speziell mit der Programmierung des Atari ST. Da sich die Programmbeispiele aber an den von Kerningham und Ritchie gegründeten C-Standard halten, ist das nicht weiter schlimm. Die Beispiellistings laufen mit den professionellen C-Compilern von Borland (Turbo C), Mark Williams und Lattice genauso wie mit den Pub-lic-Domain-Compilern GNU-CC und Sozobon.
H. Herold/W. Hunger, »C-Gesamtwerk«, 1988, Tewi-Verlag, München, ISBN 3-89362-015-X, 618 Seiten. Preis 79 Mark
Auf fast 1000 Seiten ist mittlerweile das »Atari ST Profibuch« aus dem Sybex-Verlag angewachsen. Die Autoren Jankowski, Reschke und Rabich behandeln in ihrem Buch sowohl das Betriebssystem als auch die Hardware der verschiedenen ST-Modelle. Allein die Erläuterungen der verschiedenen BIOS-, XBIOS-, AES-, VDI- und GEMDOS-Funktionen verschlingen knapp 600 Seiten. Zum Studium des Betriebssystemteils sollten Sie allerdings zumindest etwas Wissen über die Programmierung in Assembler oder der Hochsprache C mitbringen. Der Hardwareteil des Buches schildert die Feinheiten des Ataris, ist aber teilweise im Hinblick auf die Programmierung des Systems konzipiert. Unter Programmierern zählt das »Profibuch« übrigens schon seit längerem als das Standardwerk schlechthin.
H.-D. Jankowski/J. Reschke/D. Rabin, »Atari ST Profibuch«, 1989, Sybex-Verlag, Düsseldorf, ISBN 3-88745-563-0, 988 Seiten, Preis 69 Mark
Ebenfalls aus dem Hüthig-Verlag kommt das Buch »Vom Anfänger zum GEM-Profi - Perfekte Programmierung auf Atari ST und IBM-PC« von den Brüdern Dieter und Jürgen Geiß. Das Buch schildert die Details der verschiedenen GEM-Systeme in einer leicht verständlichen Weise. Rund 50 Seiten entfallen auf die bedienungsfreundliche Gestaltung von Benutzeroberflächen. Weiter schildern die Autoren die Entwicklung von GEM-Programmen, die voll kompatibel zu allen GEM-Versionen der Firma Digital Research sind. Das heißt, Programme, die Sie nach den in diesem Buch beschriebenen Regeln zum Gebrauch auf einem ST entwickeln, laufen ohne jede Veränderung auch auf GEM-Systemen für PCs. Da das Betriebssystem des Atari-Computers in der Hochsprache C programmiert ist, sind sämtliche abgedruckten Beispiele in dieser Sprache verfaßt. Jeder Atari-Programmierer sollte dieses Buch stets griffbereit haben, da hier erstmals allgemeingültige Programmierrichtlinien vereinbart werden.
D. und J. Geiß, »Vom Anfänger zum GEM-Profi«. 1990, Huthig-Verlag, Heidelberg. ISBN 9-//Hb-1/92-9, 548 Seiten, Preis 79 Mark
Das vom Hüthig-Verlag publizierte Buch »Omikron Basic: Befehle, Bibliotheken, Utilities« von Christiane und Jürgen Kehrel ist eine willkommene Alternative zum serienmäßig mit Omikron Basic ausgelieferten Handbuch. Auf 200 Seiten erklären die Autoren alle Befehle dieser Programmiersprache jeweils anhand eines Syntaxdiagramms und eines Beispiels. Sie schildern detailliert die Einbindung der Betriebssystem- und GEM-Aufrufe, erklären die Fehlermeldungen des Basics und die Bedienung des Compilers. Leider blieb für die Beschreibung der Bibliotheken und der Hilfsprogramme nur wenig Platz. Besonders hervorzuheben ist die übersichtliche Gestaltung des Buches - wir meinen, es sollte auf keinem Schreibtisch fehlen.
C. und J. Kehrel, »Omikron Basic: Befehle, Bibliotheken, Utilities«, 1989, Hüthig-Verlag, Heidelberg, ISBN 3-7785-1662-0, 590 Seiten, Preis ca. 70 Mark
Das Buch »Aktenzeichen Computer« aus dem IWT-Verlag beschreibt Ihnen die möglichen Folgen, wenn Sie verbotenerweise Spiele oder andere Programme kopieren. Die Autoren Jürgen Fausten und Helmut Rompel schildern aber nicht nur Vergehen wie Raubkopieren, sondern alle Bereiche der Computerkriminalität wie beispielsweise Ausspionieren von Daten, den Betrug an Geldautomaten der Banken und auch dem Programmieren von Viren und ähnlichen Killerprogrammen. Weitere Kapitel erläutern, wie Sie sich als Anwender vor solchen Verbrechen schützen können und welche Möglichkeiten die Polizei zur Verfolgung der Straftäter hat. Eine Aufstellung der wichtigsten Straftatbestände im Bereich elektronischer Datenverarbeitung und Computer runden diese gelungene Veröffentlichung ab.
J. Fausten/H. Rompel, »Aktenzeichen Computer«, 1990, IWT-Verlag, Vaterstetten bei München, ISBN 3-88322-251-8, 218 Seiten, Preis 58 Mark
Friedrich und Sebastian Belzner geben in ihrem Buch »Kreative Grafik auf dem Atari ST« gute Beispiele und Anregungen für anspruchsvolle Grafikprogrammierung unter GFA-Basic. Das Buch beschreibt aber nicht das Malen und Zeichnen mit einem in GFA-Basic entwickelten Programm, sondern die Programmierung von eigenen Algorithmen, die Ihnen das eigentliche Zeichnen abnehmen. GFA-Basic ist aufgrund des riesigen Umfangs an Grafikbefehlen dazu prädestiniert, interessante und ansprechende Bilder zu entwerfen. Im letzten Kapitel des Buches finden Sie eine Anleitung zum Mehrfarbendruck ohne Farbdrucker.
F. und S. Belzner, »Kreative Grafik auf dem Atari ST«, 1990, Markt & Technik Verlag, Haar, ISBN 3-89090-291-X, 339 Seiten, Preis 79 Mark
»Murphys Computergesetze« von Joachim Graf sind für jeden Anwender, der schon Erfahrung mit der Tücke des Objekts Computer sammeln konnte, ein unentbehrlicher Ratgeber und Aufmunterer. Das Mini-Buch schlägt eine Brücke von Murphys Gesetz (»Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen«) zu etwa 400 auf den Computer übertragenen Ableitungen wie zum Beispiel: »Hohe Auflösung bedeutet, daß ein Kreis auf dem Bildschirm aussieht, wie Stonehenge von oben - nur verschmiert. Mittlere Auflösung bedeutet, daß ein Kreis auf dem Bildschirm aussieht wie Stonehenge von oben - nur unscharf. Niedrige Auflösung bedeutet, daß ein Kreis auf dem Bildschirm aussieht wie Stonehenge von oben - nur klotziger.« Das Buch ist auch als Geschenk zu empfehlen und nicht nur für Computerfans geeignet.
Joachim Graf. »Murphys Computergesetze«, 1990, Markt & Technik Verlag, Haar, ISBN 3-89090-949-3,153 Seiten, Preis 9,90 Mark
Mit dem Motorola 68000-Prozessor des Atari ST beschäftigen sich die beiden Bücher »Die M68000-Familie, Band 1 und 2«. Der erste Band behandelt die Grundlagen und Architektur dieser CPU. Die Autoren Werner Hilf und Anton Nausch beschreiben darin unter anderem Aufbau und Funktion der verschiedenen Register und erklären die Wirkung und Handhabung von Exceptions und Interrupts. Der größte Teil des ersten Bandes behandelt den Befehlssatz der M68000-CPU.
Der zweite Band mit dem Untertitel »Anwendung und 68000er-Bausteine« erläutert die praxisnahe Programmierung. Die Autoren erklären sowohl mathematische Problemlösungen als auch Sortier- und Suchprogramme. Das Werk beschreibt weiter die rund um den M68000 existierenden Peripheriebausteine.
W. Hilf/A. Nausch, »Die M68000-Familie - Band 1 und 2«, 1990, Tewi-Verlag, München, ISBN 3-89362-080-X bzw. 3-89362-081-8, 576 und 437 Seiten, Preis je 79 Mark
Mit »Keyboards, MIDI, Homerecording« beschäftigt sich das gleichnamige Werk von Peter Georges und Alex Merck. Das vom GC-Verlag herausgegebene Buch führt den interessierten Leser in die Welt der elektronischen Musikinstrumente ein. Die Autoren stellen dieMIDI-Möglichkeiten der gängigen Computersysteme vor, wobei der Atari ST erwartungsgemäß am besten abschneidet, da für ihn das größte Angebot an leistungsfähiger MIDI-Software existiert. Das nächste Kapitel behandelt die aktuellen Synthesizer und gibt Tips für die Kaufentscheidung. Die Autoren vermitteln einen umfassenden Einblick in die zur Zeit erhältliche MIDI-Software. Praktische Ratschläge helfen beim Aufbau und der Ausstattung eines Heimstudios. Wer sich näher mit dem Thema MIDI und Musik beschäftigen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.
P. Gorges/A. Merck, »Keyboards, MID, Homerecording«, 1990, GC Carstensen Verlag, München, ISBN 3-9802026-3-1, 439 Seiten, Preis 48 Mark
Aus dem Sybex-Verlag kommt »Das Atari ST/STE Spielebuch«. Die Autoren Rainer Babiel und Patrick Woytal geben Tips und Tricks, Hilfestellungen und komplette Lösungswege zu zahlreichen bekannten Spielen wie beispielsweise »Indiana Jones und der letzte Kreuzzug«, etlichen Sierra-Publikationen wie »Space Quest III« und »Leisure Suit Larry III«, aber auch Simulationen, Action-, Strategie-und Rollenspielen. Aufgrund der Aktualität der besprochenen Spiele können wir dieses Buch jedem Spiele-Fan nur empfehlen. (tb)
R. Babiel/P Woytal, »Das Atari ST/STE Spielebuch«, 1990, Sybex-Verlag, Düsseldorf, ISBN 3-88745-843-5,268 Seiten, Preis 29,80 Mark