Supreme Faxmodem 9624 und ST Fax II: Jederzeit Fax-bereit

Bisher ließen sich mit einem ST Faxe lediglich versenden. TKR verspricht, mit dem Phonic Faxmodem 9624 aus dem Hause Supreme und dem Programm »ST Fax ll€€ den ST in ein vollwertiges Faxgerät zu verwandeln.

Das Supreme Fax-Modem 9624 arbeitet sehr zuverlässig

In Ausgabe 12/90 testeten wir das Programm »ST Fax« mit einem Best 2448 LF-Modem. Damals zogen wir das Fazit, daß dieses Programm ein herkömmliches Faxgerät nicht ersetzt, da es keine Faxe empfangen kann. Nun bietet TKR mit dem Supreme Faxmodem 9624 und ST Fax II die Lösung dieses Problems. Zum Test stand uns das Modem und eine Beta-Testversion von ST Fax II mit der Receive-Software zur Verfügung. Das Modem präsentiert sich in einem robusten grauen Stahlblechgehäuse. An der Rückseite finden der Ein-/Ausschalter, die serielle RS-232C-Schnittstelle und die Buchsen zum Anschluß an das Telefon und zur Stromversorgung Platz. An der Frontseite fällt neben den üblichen acht LEDs, die den Betriebszustand anzeigen, eine 9. LED auf. »FR« steht für Fax Ready und signalisiert, daß sich das Modem gerade im Fax-Modus befindet.

Das Supreme Fax-Modem wird mit Netzteil, einem 56seitigen englischen Handbuch und einem Kabel zum Anschluß an das Telefonnetz geliefert. Im Fax-Modus erreicht es Übertragungsraten von bis zu 9600 Baud. Auch läßt sich das Gerät als »normales« 2400 Baud-Modem einsetzen. Zur Steuerung stehen neben den Standard-Hayes-Kommandos spezielle AT-Befehle für die Fax-Funktionen bereit.

Das Supreme Faxmodem 9624 erweist sich in beiden Betriebsarten als sehr zuverlässig. Verbindungen baut es selbst bei schlechten Leitungen korrekt auf, so daß dieses Gerät auch für Anwender interessant ist, die vorerst »nur« DFÜ mit ihm betreiben wollen. Kommt später der Wunsch auf, doch die Fax-Fähigkeiten nutzen zu wollen, ist wenigstens das richtige Modem vorhanden und TKR bietet ST Fax II auch alleine an.

Soviel zur Hardware. Nach dem ersten Start von ST Fax II stellt man bereits an den Buttons test, daß sich das Programm weiterentwickelt hat. Neu sind die Buttons »List« und »View«. Mit List speichern Sie eine Liste der Elemente, aus denen Ihr Fax besteht. Bei Bedarf läßt sich diese auch wieder laden. View erlaubt das Betrachten von IMG-Bildern und Fax-Dateien. Klickt man in das View-Fenster, erscheint eine Dialogbox, in der man die Seite um 180 Grad drehen, auf dem Drucker ausgeben oder in einer IMG-Datei speichern kann. Übrigens lassen sich alle Druckausgaben auch in eine Datei umleiten.

Nach wie vor passen Sie das Programm Ihren Bedürfnissen mit der Datei »FAX.INF« an. Da FAX.INF sehr gut dokumentiert ist, bedeutet dieser Arbeitsschritt kein Problem. Die nötigen Fax-Nummern speichert das Programm mit der kompletten Anschrift in einer eigenen ASCII-Datei, die sich mit jedem Editor bearbeiten läßt. Neu ist, daß sich bei der Wahl eingegebene Nummern und Anschriften in das Telefonbuch übernehmen lassen.

Ein Kritikpunkt an ST Fax war, daß es nur die hohe ST-Auflösung unterstützte. Nun läuft das Programm auch in der mittleren Auflösung. Eine wichtige Erleichterung beim Umgang mit ST Fax II ist die neue Funktion »Multiple-Adress-Fax« mit der Serien-Faxe keine Probleme bereiten. Ebenfalls kommt es der Benutzerfreundlichkeit entgegen, daß nun alle Buttons über die Tastatur erreichbar sind.

Doch die wichtigste Neuerung verbirgt sich hinter dem Accessory STFAXRCV.ACC. Dieses ist für den Fax-Empfang zuständig. Es überwacht ständig das Modem auf an-kommende Anrufe. Im Bedarfsfall hebt es das Telefon automatisch ab und speichert das ankommende Fax. Diese Methode funktioniert allerdings nur, wenn Sie mit GEM-Programmen arbeiten, die den Aufruf von Accessories zulassen. Hier muß man aber die Schuld fairerweise beim Betriebssystem suchen, das ja bekanntlich nicht multitaskingfähig ist.

Das entgegengenommene Fax läßt sich dann in ST Fax mit der Funktion View betrachten und auch über den Drucker zu Papier bringen. Die hier beschriebene Methode funktionierte in der Praxis sehr gut. Anwender, die nur einen Telefonanschluß besitzen, gehen etwas anders beim Fax-Empfang vor: Als erstes benennt man das STFAX-RCV.ACC in STFAXRCV.PRG um. Kommt nun ein Anruf, hebt man den Hörer ab. Handelt es sich um ein sendendes Fax-Gerät, startet man STFAXRCV, das dann den Rest erledigt.

Obwohl wir unsere Tests mit einer Betatestversion durchführten, hinterließ das Programm einen durchdachten und relativ sicheren Eindruck. TKR berechnet für Modem und Programm 598 Mark. Die Software »ST FAX II« ist wie bereits erwähntauch einzeln für 118 Mark erhältlich.

TKR GmbH & Co. KG. Projensdorfer Str. 14, 2300 Kiel 1

WERTUNG

Name: Supreme Fax-Modem und ST Fax II
Preis: 598 Mark
Hersteller: Supreme, Tim Mehrvarz

Stärken: Senden und Empfangen von Faxen mit 9600 Baud □ Funktionsumfang von ST Fax II erheblich erhöht

Schwächen: Stand nur als Beta-Testversion zur Verfügung

Fazit: Wenn die Verkaufs-Version hält, was die Beta-Version verspricht, eine brauchbare Alternative zu einem herkömmlichen Faxgerät.


Ulrich Hofner
Aus: TOS 03 / 1991, Seite 32

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite