Thronfolger: 24-Nadel-Drucker NEC P20

Der NEC P20 druckt nicht nur sehr sauber, sondern auch äußerst leise

Bei seiner Markteinführung galt der NEC P2200 als der erste speziell für Heimanwender konzipierte 24-Nadel-Drucker. Sein Nachfolger, der P2+, verlor auf diesem Markt immer mehr an Bedeutung. Kann der P20, das modernste NEC-Modell, neue Akzente setzen?

Der auffälligste Unterschied zu seinen Vorgängern ist das Fehlen der bisher obligatorischen Frontklappe, durch die man äußerst schnell und einfach Einzelblätter einführen konnte. Sie ist einer nicht weniger praktischen Einzelblattzuführung auf der Oberseite des Druckers gewichen.

Der 898 Mark teure P20 verfügt serienmäßig über einen Schub-und Zugtraktor. Die gute Endlospapierführung - mit einer hervorragenden Abreiß- und Papierparkfunktion - wird nur noch vom vollautomatischen Einzelblatteinzug übertroffen, der ca. 300 Mark extra kostet. Dieser arbeitete ohne Störung mit jeder in einem Büro üblichen Papierstärke. Auch mehrere Durchschläge sind durch die von außen einstellbare Anschlagstärke kein Problem.

Bezahlt man 1098 Mark, bekommt man den P20 als DIN A3-Drucker - er heißt dann P30. Für einen bis Redaktionsschluß noch nicht bekannten Aufpreis ist der Drucker sogar mit einer seriellen Schnittstelle ausgestattet.

Ist die gut passende Abdeckhaube offen, fällt der Blick auf die zweite Neuheit: Die bisher nur mit einem dünnen Gummiband kaschierte Aluleiste ist endlich einer richtigen Druckwalze gewichen. Neben den umfassenden Geräuschdämpfungsmaßnahmen trägt auch die Gummiwalze dazu bei, daß man sich während des Drückens mit normaler Lautstärke unterhalten kann. Wer es noch leiser will, veranlaßt den Drucker per Steuerbefehl, extra leise zu drucken; leider dauert der Ausdruck in dieser Betriebsart sehr viel länger.

Der NEC P20 druckt serienmäßig die LQ-Schriften »Courier« und »Prestige Elite«, die Proportionalschriften »Bold«, »Helvetica« und »Times« sowie die zwei Draft-Schriften »Quick Gothic« und »Draft Gothic«. Wenn Sie in Kauf nehmen, daß sich der Druckerspeicher auf 0,5 KByte (ungefähr sieben Druckzeilen) verringert, können Sie 128 selbstdefinierte Zeichen als Download-Font verwenden. Verzichten Sie auf diese Möglichkeit, ist der verfügbare Druckerspeicher 8 KByte groß.

Mit Textprogrammen, die im Grafikmodus ausdrucken, wie zum Beispiel »Script« oder »Signum«, arbeitet der Drucker sehr gut zusammen, lediglich bei größeren Grafiken fallen unterschiedlich dunkle Streifen auf.

Uns lag zum Test nur das englische Handbuch vor. Leider ist dieses sehr unübersichtlich aufgebaut. In die Läden gelangt der P20 laut NEC Deutschland allerdings mit einem deutschen Manual.

Der NEC P20 ist mehr als ein Nachfolger der alten P2200 und P2+. Vielmehr ist zu erwarten, daß er durch seine Qualitäten, insbesondere dem äußerst sauberen Druckbild, zum neuen Standard im semiprofessionellen und im Heimbereich wird. (uh)

WERTUNG

Name: P20
Preis: 898 Mark
Hersteller: NEC

Stärken: NEC P6- und Epson-kompatibel □ sehr sauberes Druckbild □ günstiger Preis □ gute Einzelblattzufuhr

Schwächen: Etwas langsamer Ausdruck

Fazit: Durch seinen günstigen Preis ist der P2G das ideale Gerät für jeden, der einen wirklichen Allround-Drucker braucht.

Test: NECP20 NEC P6+
Endlos Draft: 114 sec. 84 sec.
Endlos NLQ: 232 sec. 186 sec.
Einzelblatt Draft 118 sec. 128 sec.
Einzelblatt NLQ: 311 sec. 228 sec.
Grafik: 102 see. 52 sec.

Gerhard Bauer
Aus: TOS 02 / 1991, Seite 34

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