Die Ausrüstung zur DFÜ-Expedition ist komplett. Starten wir unsere erste Entdeckungsreise durch die Mailboxen.
Der erste Schritt ist der Anschluß des Modems. Also Telefon raus, Modem rein, Computer an, serielles Kabel dazwischen und das DFÜ-Programm geladen. Einfach draufloswählen geht natürlich auch nicht, denn zuerst will das Modem richtig konfiguriert sein. Also stolperte ich durch diverse Menüs, bis die passenden Einstellungen gefunden waren. 2400 Baud mußten es sein, mehr verkraftet das Modem nicht. Eine geringere Geschwindigkeit unterstützt das Gerät zwar auch, aber wir wollen ja nichts verschenken.
Nächster Punkt: Die Kommunikationsparameter. Hier gilt es die Anzahl der Datenbits, die Parität und die Stopbits zu bestimmen. Damit hat es folgendes auf sich: Die Anzahl der Datenbits variiert zwischen 7 oder 8. Bei 7 Bits werden nur ASCII-Zeichen bis 127 übertragen. Das reicht für Texte ohne Umlaute, aber nicht für Grafiken oder Programmcode. Bei 8 Bits transferieren Sie alle Zeichen. Die Parität schwankt zwischen None (keine), Even (gerade) und Odd (ungerade). Sie bestimmt, ob der Computer nach jedem übertragenen Zeichen ein gerades oder ungerades Prüfbit senden soll - oder gar keins. Für den Anwender ist die Parität uninteressant. Kommt aber keine Verbindung zustande, liegt es vielleicht an einer falschen Einstellung dieser Parameter. Stopbits schließlich werden nach jedem Zeichen gesendet, und zwar entweder eins oder zwei. Alle drei Parameter sind in einem Kürzel zusammengefaßt, 7E1 steht also für 7 Datenbits, Parität even (=gerade) und 1 Stopbit. 8N1 bedeutet dementsprechend 8 Datenbits, keine Parität und 1 Stopbit. Das ist auch die übliche Einstellung, mit der sich fast alle Mailboxen erreichen lassen. Die letzte Einstellung ist das sog. Handshaking, zu deutsch »Händeschütteln«. Da der Computer die Daten gewöhnlich schneller zum Modem gibt, als dieses sendet, muß das Modem dem Computer mitteilen, ob es schon wieder zum Empfang weiterer Daten bereit ist. Dies geschieht mit Hilfe eines der beiden Standards »RTS/CTS« oder »XON/XOFF« -allzu bedeutend ist dieser Parameter jedoch nicht.
Jetzt wird's ernst: Ich suchte in »Rufus« das Nummernverzeichnis und wählte eine örtliche Mailbox an. Dann ein Klick auf »Wählen«, und siehe da: Laut knackend erwachte das Modem, das bisher eher träge vor sich hin geleuchtet hatte, zum Leben und wählte unter hektischem Blinken diverser Leuchtanzeigen die befohlene Nummer. Nach etwa 15 Sekunden kehrte Ruhe ein. Ich wartete gespannt, wäs passiert, und es passierte - gar nichts. Zunächst jedenfalls. Dann, nach ein paar Sekunden, erschien die Meldung »BUSY« auf dem Monitor, was soviel bedeutet wie »Besetzt«.
Der Blick zur Uhr klärte mich über den Grund auf: Kurz nach 21 Uhr war es inzwischen, Rushhour in allen Mailboxen. Ab 18 Uhr, wenn im Fernsprechnetz ermäßigte Gebühren gelten, nimmt der Andrang auf die Boxen rapide zu. Seinen Höhepunkt erreicht er erfahrungsgemäß etwa gegen 22 Uhr und nimmt dann ab Mitternacht wieder deutlich ab. Wer in diesen Stoßzeiten mit seiner Lieblingsbox kommunizieren will, braucht viel Geduld. Aus diesem Grund bieten fast alle DFÜ-Programme eine automatische Wahlwiederholung, die das Modem solange in Atem hält, bis eine Verbindung hergestellt ist. Dabei bleibt natürlich die ganze Zeit Ihre Telefonleitung belegt, ebenso während der eigentlichen Übertragung. Regelmäßig Datenreisende sollten sich deshalb mit dem Gedanken an einen zweiten Telefonanschluß anfreunden. Als Doppelanschluß kostet dies 13 Mark zusätzlich im Monat. Ansonsten brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn sich plötzlich alle Welt beschwert, wie schlecht Sie immer zu erreichen seien.
Doch zurück zu meiner ersten Modem-Wählverbindung. Nach einer Viertelstunde war es endlich soweit, die Meldung »BUSY« verschwand. Was nun folgte, ist wohl am ehesten mit einem markerschütternden Kreischen in den obersten Frequenzbereichen zu beschreiben. Er tönt zwar schrecklich, ist aber die Grundvoraussetzung für jede Übertragung: der sogenannte »Carrier«. Mit diesem akustischen Signal stellt ein Modem fest, ob am anderen Ende der Leitung ebenfalls eine DFÜ-Vorrichtung hängt. Der Carrier bleibt während der ganzen Übertragung vorhanden. Fällt er aus, bricht das Modem die Verbindung mit der Meldung »Carrier Lost« ab.
Es tat sich etwas auf dem Monitor: Zunächst erschienen einige Zeilen Zeichensalat - etwas, das bei jedem Übertragungsbeginn (und auch am Ende) Vorkommen kann und kein Grund zur Besorgnis ist. Dann meldete sich tatsächlich die Mailbox mit der erhofften Mitteilung »Willkommen bei der MMA-Mailbox«. Es klappte also, und zur Bestätigung erschienen noch einmal die von mir eingestellten Parameter 2400-8N1.
Nach einigen einleitenden Worten fragte die Box nach meinem Usernamen. Regelmäßige Benutzer tragen sich entweder mit ihrem richtigen Namen oder mit einem Fantasienamen wie »Rambo« o. ä. in die Benutzerliste ein und bestimmen auch ein individuelles Paßwort. Sind die Angaben vom Betreiber der Mailbox (genannt Sysop = System Operator) kontrolliert, erhalten die eingetragenen Benutzer mehr Freiheiten. Z. B. dürfen sie sich länger in der Box aufhalten, mehr Programme laden oder spielen. Bei manchen Boxen ist diese Eintragung kostenlos, andere Sysops verlangen jedoch eine Mitgliedsgebühr. Das ist entweder ein monatlicher oder jährlicher Beitrag (meist etwa 10 bzw. 50 Mark) oder sie richtet sich nach der in der Box verbrachten Zeit (Online-Zeit). Das weit verbreitete »MausNet« wiederum lebt von freiwilligen Spenden. Dieser Zusammenschluß von Mailboxen quer durch das Bundesgebiet ist für Atari-Anwender besonders interessant, denn hier finden sie alles an Informationen und Programmen rund um den Dreizack und auch andere Computertypen. Pseudonyme sind in den Maus-Boxen allerdings nicht zugelassen.
Aber zurück zum Einstieg (auch »Log-In« genannt). Wer sich nur unverbindlich in einer Box umschauen will, tippt als Usernamen »Gast« oder englisch »Guest« und das gleiche bei der Frage nach dem Paßwort. Damit stehen Ihnen zwar nicht alle Befehle der Box zur Verfügung, aber Sie gewinnen einen guten Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Systems. Nach dem Einloggen sind Sie erst einmal mit dem Hauptmenü der Box konfrontiert. Dieses könnte z. B. so aussehen wie in Bild 3. Drücken Sie eine der angebotenen Tasten (bei manchen Systemen ist die Bestätigung mit Return nötig), gelangen Sie in eines der Untermenüs, wo weitere Befehle zur Auswahl stehen.
Ein Wort noch zur Darstellung: Die Box gibt ihre Meldungen zeilenweise an Sie aus, ohne dabei jedoch die besonderen Möglichkeiten der Textdarstellung (fette oder inverse Schrift) zu nutzen. Dies ist nämlich in einer normalen ASCII-Übertragung nicht vorgesehen. Um etwas mehr Leben auf Ihren Monitor zu bringen, bieten deshalb die meisten Boxen und DFÜ-Programme sogenannte Terminal-Emulationen an. Mit diesen sind Sie in der Lage, auch anspruchsvollere Darstellungen (wie z. B. Bilder) zu realisieren -vorausgesetzt, Ihre Box macht mit. Zwei Terminal-Emulationen sind heute Standard: »VT-52« (benannt nach einem gleichnamigen DEC-Gerät) und »VT-100«. Bietet Ihre Box eine der beiden Emulationen an, sollten Sie sie auf alle Fälle nutzen. Rufus unterstützt beide (Menü »Terminal«). Stimmt allerdings Ihre eingestellte Emulation mit der Ihrer Mailbox nicht überein, erscheint auf dem Monitor nur Zeichensalat. Probieren Sie in diesem Fall einfach solange, bis alles paßt.
Hauptbestandteil jeder Box sind die sogenannten Bretter oder Boards. Sie sind mit einer Pinwand vergleichbar, an das jeder seine Mitteilungen hängt. Das Themenangebot ist vielfältig: Vom Flohmarkt über Problembesprechungen bis zu Meinungsäußerungen über politische Ereignisse oder das aktuelle Fernsehprogramm ist alles vorhanden. Oft entwickeln sich in diesen Brettern regelrechte Diskussionen. Viele Bretter sind nach Themen geordnet, um den Überblick zu erleichtern. Häufige Brettnamen sind etwa Atari, DFÜ, Gesucht & Gefunden o. ä. Wichtigstes Brett für Sie ist erstmal die Bedienungsanleitung der Box. Sie macht Sie mit dem Umgang mit dem System vertraut und sollte als erstes gelesen werden. In den Mäusen erreichen Sie die Anleitung vom Hauptmenü aus mit I B.
Wollen Sie selbst eine Mitteilung (auch Mail genannt) absetzen, legen Sie fest, ob diese allen Benutzern, nur einer bestimmten Gruppe oder gar nur für eine einzelne Person zugänglich sein soll. Die nötige Verwaltung übernimmt die Mailbox. Ist umgekehrt für Sie eine Nachricht vorhanden, erhalten Sie direkt beim Log-In eine entsprechende Mitteilung. Sie können - müssen aber nicht - die Mail dann beantworten.
Ein weiteres wichtiges Angebot in der Mailbox sind Programme. Meist handelt es sich dabei um PD- oder selbstentwickelte Software, die allen Usern zur Verfügung stehen soll. In größeren Boxen finden sich oft einige 100 MByte Programme im Angebot. Mit Hilfe des Modems holen Sie die gewünschten Daten in Ihren eigenen Computer (Downloaden, im Volksmund auch Saugen genannt). Dieses Downloaden ist meist kostenlos, jedoch sind die Kapazitäten oft begrenzt - schließlich wollen andere User ja auch mal. Im Gegenzug dürfen natürlich auch Sie Programme in eine Box bringen. Der Fachterminus dafür lautet »Upload«. Ihr Sysop freut sich über jede neue Datei.
Bild 1. Modems sind sicher gegen Störeinflüsse
Zum Empfangen von Daten muß Ihre DFÜ-Software entsprechend ausgelegt sein - kein Problem, das ist heute jedes DFÜ-Programm. Verschickt eine Mailbox ein Programm, tut sie das nicht einfach so sorglos wie bei normalen Text, sondern bedient sich dabei eines Übertragungsprotokolls. Dieses stellt sicher, daß keine Übermittlungsfehler auftreten und Ihr Programm nur noch als Müll ankommt. Dutzende von Standards gibt es in diesem Bereich, vier davon haben sich als die wichtigsten herauskristallisiert. Für die Übertragung von Texten reicht das »ASCII«-Protokoll. Es bietet jedoch kaum Sicherheit bei der Übertragung. Besser geeignet ist das »X-Modem«-Protokoll, mit dem sich
auch Programme und Bilderdaten verschicken lassen. Beim diesem Protokoll werden die Daten zu 1024 Byte großen Blöcken zusammengefaßt, mit einer Prüfsumme versehen und dann verschickt. Kommen beim Empfänger aufgrund schlechter Leitung die Daten fehlerhaft an, stellt die DFÜ-Software dies mit Hilfe der nicht mehr passenden Prüfsumme fest und wiederholt den Transfer des entsprechenden Blocks. Der Nachfolger von X-Modem heißt »Y-Modem«. Er bietet ein verbessertes Prüfsummensystem und damit geringere Fehlerträchtigkeit. Am besten sind sie aber mit der dritten Generation dieses Protokolls bedient, dem »Z-Modem« (von der Namensgebung her wird es interessant, wenn einmal dessen Nachfolger herauskommt). Besonders bei schlechten Leitungen zeichnet sich Z-Modem durch seine Fehlersicherheit aus und erhöht dadurch die effektive Übertragungsgeschwindigkeit. Ebenfalls praktisch: Bei Z-Modem müssen Sie keinen Pfadnamen eingeben, wenn Sie das empfangene Programm speichern wollen - das Protokoll erkennt diesen automatisch. Leider unterstützen bisher nur wenige DFÜ-Programme das Z-Modem-Protokoll, hauptsächlich deshalb, weil es relativ neu ist.
Nr. | Kürzel | Name | Nummer |
---|---|---|---|
1 | MS | MAUS Münster | 0251-77261 |
2 | AC | MAUS Aachen | 241-154949 |
3 | HB | MAUS Bremen | 0421-86675 |
4 | BN | MAUS Bonn | 0228-254020 |
5 | M | MAUS München | 089-654708 |
6 | SL | MAUS Schleswig | 04603-1203 |
7 | WÜ | MAUS Würzburg | 0931-18993 |
8 | WN | MAUS Winterbach/Stuttgart | 0718144195 |
9 | WAF | MAUS Drensteinfurt | [nicht öffentlich] |
10 | S | MAUS Stuttgart | [nicht öffentlich] |
11 | K2 | MAUS Köln-Porz | 02203-12400 |
12 | STA | MAUS Pöcking/Starnberg | 08157-7626 |
13 | R | MAUS Regensburg | 0941-999128 |
14 | HH | MAUS Hamburg | 040-5381657 |
15 | SUB | MAUS artcomO | [nicht direkt anwählbar] |
16 | M2 | MAUS München 2 | 089-8143547 |
17 | DO | MAUS Dortmund | 0231-174674 |
18 | K | MAUS Köln-Kalk | 0221-8703864 |
19 | MS2 | MAUS Münster 2 | [nicht öffentlich] |
20 | HB2 | MAUS Bremen 2 | 0421-646871 |
21 | M3 | MAUS München 3 | 089-659769 |
22 | 0D | MAUS Bad Oldesloe | 04531-81614 |
23 | B2 | MAUS Berlin 2 | 030-6939932 |
24 | M4 | MAUS München 4 | [nicht öffentlich] |
25 | SU | MAUS Königswinter | 02244-7751 |
Um mit dem DFÜ-Programm »Rufus« ein Programm zu empfangen, gehen Sie folgendermaßen vor: Wählen Sie im Menü »Protokoll« die geeignete Übertragungsart. Danach suchen Sie sich in der Box den Menüpunkt, der für die Datenübertragung zuständig ist - oft heißt er »Programm senden« oder »Download«- und wählen Sie die gewünschte Datei aus. Wählen Sie danach in Rufus »Datei empfangen« und geben Sie ggf. den Programmnamen samt Pfad ein. Der Rest geschieht dann automatisch. Das Senden von Programmen funktioniert entsprechend andersherum.
Befindet sich das Programm nach geglückter Übertragung auf Ihrer Festplatte, werden Sie häufig feststellen, daß es sich nicht ohne weiters starten läßt. Die meisten Dateien in Mailboxen sind nämlich »gepackt«, d.h. in ihrer Länge reduziert. Das spart beim Übertragen Zeit und damit Telefon kosten. Zum Benutzen der Programme müssen Sie diese erst wieder entpacken.
Bild 2. Akustikkoppler brauchen keine Postzulassung
Auch bei den Packern gibt es verschiedene Standards. Welcher bei Ihrem Programm verwendet wurde, sehen Sie an der Endung des gepackten Files. Die häufigste ist ».ARC«. Diesen Packer fanden Sie auf der TOS-Diskette 9/90. Ebenfalls sehr beliebt ist ».LZH«; außerdem gibt es noch ».ZOO« und ».ZIP«. Alle drei Packer sind auf dieser TOS-Diskette enthalten. Um eine Datei damit zu entpacken, starten Sie den jeweiligen Packer (etwa LZH.TTP) und geben ein » x Dateiname «. Danach werden die in dieser Datei enthaltenen Files entpackt und einzeln auf Ihren Massenspeicher geschrieben. Geht es um Grafiken, dürfen Sie übrigens auch auf den reichen Vorrat an MS-DOS-Bildern zurückgreifen. Dort tauscht man die Bilder in einem speziellen Format aus, dem GIF (Graphics Interchange Format). Einen Konverter, der diese Bilder in Spectrum 512-Dateien umwandelt und damit auch auf dem ST in Farbe sichtbar macht, finden Sie auf dieser TOS-Diskette. In die andere Richtung funktioniert die Konvertierung leider nicht. Texte sind meist im ASCII-Format gespeichert und lassen sich problemlos in Ihre Textverarbeitung laden. Nur bei den Programmen anderer Betriebssysteme sieht es schwieriger aus. Hier hilft nur ein entsprechender Emulator - oder gleich ein weiterer Computer.
Kommen wir nach soviel Datenaustausch wieder zur menschlichen Kommunikation. Die meisten Boxen bieten die Gelegenheit, sich per Tastatur direkt mit dem Sysop zu unterhalten (chatten) - vorausgesetzt natürlich, er ist da und hat Lust. Der Sysop hilft bei Problemen mit der Box. Auf diese Weise können Sie außerdem Ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge loswerden. Noch interessanter ist die Unterhaltung mit mehreren Leuten gleichzeitig. Das funktioniert allerdings nur bei Mailboxen, die mehrere Anschlüsse haben. »Multi-User« nennt sich das Ganze dann, und die Kommunikation mit mehreren Benutzern ist eine »Konferenz«. Meist gibt es hier den üblichen DFÜ-Smalltalk, doch auch ernsthafte Diskussionen finden gelegentlich statt. Konferenzen sind eine gute Gelegenheit, erfahrene DFÜ-Hasen kennenzulernen - Neulinge sollten sich nicht davor scheuen, mit ihnen zu chatten. Mailbox-Nummern lassen sich auf diese Weise natürlich auch austauschen.
Befinden sich mehrere Benutzer in einer Multi-User-Box, können sie oft miteinander spielen. Beliebt sind neben Dauerbrennern wie Schach und Spielautomaten vor allem Adventures, in denen jeder Mitspieler eine »Rolle« übernimmt.
Haben Sie genug vom Spielen und wollen aus der Box aussteigen, sollten Sie dies nicht einfach durch Ausschalten des Modems tun - das könnte nämlich die Boxsoftware durcheinander bringen. Der »Log-Off« hat deshalb immer offiziell über das dazu eingerichtete Box-Menü zu erfolgen.
Kommando | Parameter x | Auswirkung |
---|---|---|
ATZ | Modem | Reset |
ATF | Werkseinstellung laden | |
AT\ S | Einstellungen anzeigen | |
ATSx? | 0-27 | S-Register lesen |
ATSx=y | 0-27 | Wert y in S-Register x schreiben |
AT&W | Einstellungen speichern | |
ATAx | 0-1 | Answermodus aus/an |
ATMx | 0-3 | Lautsprecher aus/an |
ATLx | 0-3 | Lautsprecher laut/leise |
ATDx | Tel.-Nummer | Wähle Nummer |
ATHx | 0-1 | Hörer auflegen/abnehmen |
A/ | Wiederhole letztes Kommando | |
+ + + | Escape |
Nur selten unterstützt Ihr DFÜ-Programm alle Funktionen eines Modems. Das ist aber kein Nachteil: Außer über die Befehle des Terminalprogramms läßt sich das Modem meist auch direkt programmieren. Dazu verwenden fast alle Geräte den sog. »Hayes-Standards«. Um das Modem in den Online-Modus zu schalten, in dem es in der Lage ist, Direktbefehle zu empfangen, tippen Sie einfach dreimal hintereinander das Pluszeichen auf Ihrer Tastatur. Die Hayes-Kommandos übermitteln Sie dem Modem durch das Kürzel »AT«, gefolgt von der entsprechenden Befehls-Zeichenkette. Eine Ausnahme macht hier nur der Befehl »AÖ«, der ohne vorangestelltes »AT« benutzt wird. Er wiederholt das letzte ausgeführte Hayes-Kommando. Die wichtigsten Hayes-Codes finden Sie in der Tabelle. Von Modell zu Modell unterschiedlich ist lediglich die (De-)Aktivierung des MNP5-Modus.
Zwei Monate arbeite ich inzwischen mit DFÜ, und die Prophezeiungen meiner Freunde haben sich erfüllt: Die monatliche Telefonrechnung hat sich mehr als verdoppelt. Inzwischen weiß ich, warum der DFÜ-Virus so gefährlich ist: Die Kommunikation mit anderen Computern, das Chatten und der Programmaustausch bergen erhöhte Suchtgefahr. (wk)