Noch größer als die Vielfalt der Anwendungen ist die Zahl der unterschiedlichen Dateiformate, mit denen der geplagte Anwender jeden Tag umgeht. Wer sich nicht nur auf ein Programm festlegt, sondern seine Arbeit demokratisch teilt, braucht deshalb entweder gute Nerven oder ein leistungsstarkes Konvertierprogramm.
»Convert« und »MetaMap« sind zwei Kandidaten, die sich als Bildwandler für (fast) jeden Zweck empfehlen. Zunächst zu MetaMap. Schon der Name sagt in verkürzter Form, was das Programm macht: Es wandelt Vektorgrafiken (Metafiles) in Bitmap-Grafiken. Um Vektorzeichnungen in ganz speziellen Details zu verändern, bedarf es einer Konvertierung der Formeln in genaue Pixelangaben, eben in eine Bitmap-Grafik, auch Pixelgrafik genannt. Hier ist jeder im Bild gesetzte Punkt einzeln gespeichert und läßt sich entsprechend verändern. MetaMap liest jetzt ein Metafile, wandelt die mathematischen Formeln in Pixelgrafiken und speichert sie als »*.IMG«-Datei.
Das Programm erlaubt dabei noch einige sinnvolle Manipulationen an der Grafik. Da die Vektorgrafik in der Größe frei wählbar ist und im Metafile noch Füllmuster und Fonts unterschieden werden, bestimmen Sie bei der Konvertierung zunächst die endgültige Größe der Bitmap, legen fest, ob Füllmuster erhalten bleiben und geben den Pfad für die zu verwendenden Fonts an. Wichtig ist, daß echte GEM-Fonts zum Einsatz kommen. Stehen keine passenden Zeichensätze zur Verfügung, müssen Sie mit dem Systemfont vorlieb nehmen oder die Textausgabe unterdrücken. Nach der Konvertierung speichern Sie entweder die gesamte Grafik oder bestimmen ein Rechteck als aktiven Bereich.
Der letzte wichtige Punkt betrifft die Linienstärke. Bei Grafiken, die über vier Bildschirmseiten hinausgehen, legen Sie zusätzlich eine minimale Linienstärke fest. Ein kleiner Kritikpunkt: Bisher wertet MetaMap noch keine Rasteranweisungen im Metafile aus. Dennoch ist das Programm für 50 Mark als sehr günstig zu bezeichnen. Der zweite Kandidat nennt sich »Convert« und ist ein fast universeller Bildwandler. Knapp 80 Bildformate in Schwarzweiß wandelt das Programm wahlweise in Stad-, Screen- oder Degas-Sequenzen. Außerdem speichert es im Signum-Format sowie als *.IMG-und *.TIF-Datei. Auch in Convert sind eine Reihe von Manipulationen vorgesehen, so das Drehen um 90 Grad nach links oder rechts, Verkleinern mit und ohne Erhalt der Grauwerte, Invertieren oder teilweises Löschen.
Als hilfreich bei der Konvertierung erweist sich der »Rechner«, der die zu erwartende Größe der konvertierten Zeichnung anzeigt. Dabei geht das Programm vom aktuell eingestellten Ausschnitt aus. Die Bedienung des Programms ist über ein Pop-Up-Menü komfortabel gestaltet. Die Liste der erkannten Grafikformate vom Amiga über PC und Mac bis zu praktisch allem, was der ST bietet, macht das Programm zu einer Empfehlung für alle, die sich bisher über unkompatible Bildformate ärgerten. Der Preis von 95 Mark ist sehr günstig. In Verbindung mit MetaMap wäre noch ein Kombipreis für beide Programme schön. Allerdings sind beide Programme auch alleine sehr wertvoll.
Info: Andreas Pirner Software, Bundesallee 56, 1000 Berlin 31
Hersteller: APi-Soft
Name: Convert bzw. MetaMap
Preis: 95 Mark bzw. 50 Mark