Bei 24-Nadel-Druckern fallen die Preise. Wir untersuchen, ob die Leistungen dieser günstigen 24-Nadler mit den zum Teil erheblich teureren Mitbewerbern gleich ziehen oder ob man Abstriche in Kauf nehmen muß.
Ganze 798 Mark verlangt Citizen für den neuen 24-Nadel-Drucker 124D. Citizen will mit diesem Gerät an die Erfolge des legendären 120D anknüpfen, der seinerzeit als Preisbrecher im 9-Nadel-Lager galt. Ähnlich sieht es beim Fujitsu DL 1100 aus: Ein 24-Nadler, der DIN-A3-Papier verarbeitet, war bisher nicht für 1175 Mark zu bekommen.
Doch nehmen wir als erstes den 124D genauer unter die Lupe. Dieses Gerät ist wegen seines günstigen Preises besonders für Ein- und Aufsteiger von Interesse. Zum Lieferumfang gehören neben dem Drucker ein Stromkabel und ein Handbuch. Da unser Testgerät der Vorserie entstammte, war das Handbuch in Englisch gehalten. Den Geräten, die in Deutschland in den Handel kommen, liegt es deutschsprachig bei.
Das 220-seitige Manual erklärt den Zusammenbau, den Betrieb des 124D und die Lösung auftretender Probleme auf den ersten 30 Seiten. Den größten Teil widmet Citizen der Programmierung des Druckers. Basic-Listings erklären die Druckerkommandos. Anhang, Glossar, ein Indexregister und eine aus dem Handbuch heraustrennbare Schnellreferenz runden die Dokumentation ab.
Der 124D verfügt über drei residente Emulationen: Epson LQ, IBM Proprinter und NEC 360 x 360 dpi. Damit ist sichergestellt, daß ihn die meisten Programme korrekt ansprechen, da Treiber für diese weitverbreiteten Drucker zum Lieferumfang gehören. An Schriftarten bietet der 124D »Courier Draft«, »Times Roman LQ« und »Courier LQ«. Sollten diese drei Fonts nicht genügen, so lassen sich in den Druckerspeicher 256 selbstdefinierte Zeichen laden. Die Schriften stellt der Anwender bequem über ein Bedienfeld rechts vorne am Drucker ein. Vier LEDs zeigen den aktuellen Betriebszustand des 124D an.
Drucken Sie zwischendurch ein Einzelblatt, so fahren Sie das Endlospapier per Knopfdruck in eine Parkposition. Ein Papierwechsel ist wie bei den teureren Geräten überflüssig. Nach getaner Arbeit genügt ein weiterer Knopfdruck, und der Drucker zieht das Endlospapier wieder ein.
Weniger überzeugte die Tatsache, daß Citizen beim 124D nicht auf DIP-Schalter verzichtete. Die beiden »Mäuseklaviere« befinden sich leicht zugänglich unter einer Abdeckung links hinten am Gerät.
An Erweiterungen und Zubehör bietet Citizen neben dem bereits erwähnten automatischen Einzelblatteinzug eine Speichererweiterung von 8 auf 32 KByte, eine serielle Schnittstelle und einen platzsparenden Druckerschrank an. Da keine zusätzlichen Schriften und Emulationen zur Verfügung stehen, ist der Leistungsumfang dieses Geräts später nicht zu ändern. Der Käufer sollte sich genau überlegen, ob die Leistungsdaten den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen genügen. Der 124D ist auf Grund dieser Tatsache besonders für Privatanwender das richtige Gerät, die günstig zu einem vollwertigen 24-Nadel-Drucker kommen wollen.
Wenden wir uns nun dem Fujitsu DL 1100 zu. Nicht nur der höhere Preis, sondern auch die Tatsache, daß dieses Gerät auch Papier im Format DIN-A3 verarbeitet, weist darauf hin, daß Fujitsu mit diesem Drucker besonders professionelle Anwender und den gehobenen Heimbereich ins Visier nimmt.
Als erstes fällt beim DLL 1100 die ungewöhnliche Bauform auf. Das Gerät ist wesentlich höher als tief. Dies hat zur Folge, daß der DL 1100 mit einer geringen Standfläche auf dem Schreibtisch auskommt. Wegen dieser Bauform ist der Druckkopf schräg unter der Walze angebracht. Dies verringert laut Fujitsu die Geräuschemission des DL 1100 erheblich. Doch legt das Gerät erst einmal los, so hört man auch hier sofort, daß es sich um einen Nadeldrucker handelt.
Nach wie vor arbeiten Laserdrucker wesentlich leiser.
Fujitsu liefert mit dem Drucker eine Farbbandkassette, eine Papierführungsplatte, die sich als manueller Einzelblatteinzug verwenden läßt, ein Stromkabel und ein Handbuch. Das Manual ist irvein etwa 155seitiges Drucker- und ein zirka 220seitiges Programmierhandbuch unterteilt. Anhand dieser umfangreichen und sinnvoll untergliederten Dokumentation sollten auftretende Probleme schnell zu beseitigen sein. Gelingt dies wider Erwarten nicht, so stellt Fujitsu ein Hotline-Telefon bereit, an dem Ihnen Fujitsu-Techniker mit Rat zur Seite stehen.
Neben der Fujitsu-eigenen DPL24C Plus-Befehlssprache emuliert der DL 1100 auch einen IBM Proprinter und den Epson LQ. Auf Emulationskarten sind außerdem noch eine weitere Fujitsu-, eine Diabolo- und diverse DEC-Emulationen erhältlich. Fest eingebaut in den DL 1100 sind die acht Schriften »Courier 10«, »Prestige Elite«, eine Korrespondenzschrift, eine Schmalschrift, »Pica 10«, »Boldface PS«, eine Schnelldruckschrift und eine Hochgeschwin-digkeits-Schnelldruckschrift. Als weitere Fonts bietet Fujitsu »Dutch 801«, »Script«, »Old English«, »Humanist 521«, »Swiss 721«, »Courier«, »Light Italic 12«, »Orator 12«, »Prestige«, »letter Gothic 12«, »OCR-A«, »OCR-B« und »Scientific 12/18« auf fünf Zeichensatz-Steckkarten an.
Die Einstellungen des DL 1100 nehmen Sie bequem über ein Bedienfeld an der Front des Geräts vor. Da der Drucker über kein Display verfügt, gibt er die Menüs und gewählten Einstellungen auf Papier aus. Als Besonderheit ist zu erwähnen, daß der DL 1100 zwei voneinander unabhängige Einstellungssätze bereitstellt, in denen Sie Parameter wie Emulation, Druckqualität, Schrift oder Seitenlänge festlegen. So ist sichergestellt, daß Sie auf Tastendruck zwischen den beiden Voreinstellungen wechseln können.
Neben den bereits erwähnten Schrift- und Emulationskarten bietet Fujitsu für den DL 1100 noch eine Aufrüstung für Farbdruck, einen automatischen Einzelblatteinzug und eine serielle Schnittstelle an. Mit diesem Zubehör läßt sich das Gerät bei Bedarf den im Laufe der Zeit steigenden Erwartungen anpassen. Bei unserem Test mit dem automatischen Einzelblatteinzug stellten wir leider fest, daß der DL 1100 beim Bedrucken von Endlospapier mit montiertem Einzug häufig einen Papierstau erzeugt.
Als Fazit läßt sich festhalten, daß der DL 1100 sowohl durch sein Schriftbild als auch durch seine Geschwindigkeit überzeugt. Da er auch A3-Papier (hochkant) verarbeitet, ist er besonders als Listendrucker für's Büro geeignet. Der günstige Preis macht dieses Gerät aber auch für den Heimbereich sehr interessant.
Citizen Europe, Hans-Braun-Str 50, 8056 Neufarn
Fujitsu Deutschland GmbH, Frankfurter Ring 211, 8000 München 40
WERTUNG
Name: Fujitsu DL 1100
Hersteller: Fujitsu
Preis: 1175 Mark
Stärken: Bedruckt DIN-A3-Papier □ bei Problemen bietet Fujitsu eine Hotline □ mit Zubehör individuell erweiterbar
Schwächen: Papierstau bei Endlospapier mit montiertem Einzelblatteinzug
Fazit: Der DL 1100 ist ein interessantes Bürogerät zum Drucken von DIN-A3-Listen, das wegen seines günstigen Preises auch im gehobenen Heimbereich seinen Platz findet.
Test: | DL 1100 Faktor | [P6+] |
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Endlos Draft: | 108 sec. | 1,29 |
Endlos LQ: | 238 sec. | 1,28 |
Einzelblatt Draft: | 162 sec. | 1,27 |
Einzelblatt LQ: | 289 sec. | 1.27 |
Grafik: | 176 sec. | 3,38 |
WERTUNG
Name: Citizen 124D
Hersteller: Citizen
Preis: 798 Mark
Stärken: Zwei Jahre Garantie □ sehr günstiger Preis
Schwächen: Grundeinstellung nur über DIP-Schalter zu verändern □ nicht ausbaubar
Fazit: Für Hobbyisten, die einen preisgünstigen 24-Nadel-Drucker suchen, das richtige Einstiegsgerät
Test: | 124D Faktor | [P6+] |
---|---|---|
Endlos Draft: | 127 sec. | 1,51 |
Endlos LQ: | 263 sec. | 1,41 |
Einzelblatt Draft: | 174 sec. | 1,36 |
Einzelblatt LQ: | 325 sec. | 1,43 |
Grafik: | 168 sec. | 3,23 |