Drucker sind - von Massenspeichern einmal abgesehen - die am häufigsten eingesetzten Peripheriegeräte bei Computern.
Drucker sind neben Massenspeichern die am weitesten verbreiteten Peripheriegeräte. Steht der Kauf eines Druckers an, so ist als erstes zu überlegen, für welche »Gattung« dieser Ausgabegeräte man sich entscheidet: Laser- oder Matrixdrucker ist hier die große Frage. Nadeldrucker gehören zur Gruppe der Matrixdrucker und bringen Buchstaben oder Grafikzeichen mit Hilfe von Nadeln zu Papier. In der Regel verfügt ein Matrixdrucker über neun oder 24 Nadeln, vereinzelt statten die Hersteller ihre Geräte aber auch mit 18 oder gar 48 Nadeln aus. In unserem Schwerpunkt stellen wir Ihnen drei 9- und fünf 24-Nadler näher vor. Bei den 9-Nadel-Druckern sind diese Nadeln entweder in einer oder in zwei Reihen senkrecht im Druckkopf untergebracht. Während des Ausdrucks fährt der Druckkopf auf einer Schiene horizontal am Druckgut vorbei. Dabei schlägt ein Anschlaghammer je nach gewünschtem Zeichen bestimmte Nadeln gegen das Papier. Die Geschwindigkeit, mit der dies vor sich geht, bestimmt die Anzahl der Zeichen, die der Drucker pro Sekunde ausgibt. Im Entwurfs- oder Draft-Modus bringen es 9-Nadler immerhin auf 200 bis 300 Zeichen in der Sekunde.
Wird der Drucker auf Schönschrift (Near Letter Quality) umgestellt, verringert sich die Druckgeschwindigkeit allerdings auf 40 bis 60 Zeichen pro Sekunde. In diesem Modus bewegt sich der Druckkopf zwei- bis dreimal über eine Zeile, und das Papier wird pro Durchgang um einige zehntel Millimeter in vertikaler Richtung verschoben. Dieses zeitaufwendige Verfahren erklärt die Geschwindigkeitseinbuße im NLQ-Modus.
Die technische Weiterentwicklung bei Matrixdruckern brachte es mit sich, daß heute Druckköpfe mit 24 Nadeln keine Seltenheit mehr sind. Bei diesen Geräten sind die Nadeln in zwei Zwölferreihen nebeneinander leicht vertikal versetzt angebracht. Im Unterschied zu den 9-Nadel-Druckern erzeugen diese Geräte die Schönschrift (Letter Quality) in einem Druckdurchgang pro Zeile. Dies bedeutet einen erheblichen Zeitgewinn bei besserer Schriftqualität. Mit einem kleinen Trick schaffen diese Drucker sogar eine Punktdichte von 360 x 360 Punkten pro Quadratzoll. Der Trick heißt Mehrfachdruck, bei dem man beim Drucken die Punkte leicht versetzt auf dem Papier überlagert.
Der technische Fortschritt hat auch vor dem Druckermarkt nicht Halt gemacht. Der mechanische Druckkopf wurde durch einen präzisen Laser (Light Amplification by Stimulated Emmission of Radiation) ersetzt. Die Faszination, die alleine von diesem Wort ausgeht, ist verständlich, doch noch vor kurzem reagierte man zurückhaltend, wenn es um Laserdrucker ging. Sie wurden als zu aufwendig, störungsanfällig und vor allem als zu teuer für den Heimbereich angesehen. Doch der Laser ist im Kommen.
Laserdrucker werden gebraucht, wenn es um erstklassige Ausdrucke oder große Stückzahlen geht. Hier liegt ihre Stärke. Mit vier bis acht Seiten pro Minute, das entspricht etwa 700 Zeichen pro Sekunde, ist ein Laserdrucker nicht nur schneller als ein Matrixprinter, er besitzt auch eine wesentlich bessere Schriftqualität. Der Vergleich mit einer gedruckten Seite ist nicht weit hergeholt. Eine Auflösung von 300 Punkten pro Inch ist bei diesem Drucker normal. Zudem überlagert der Drucker die Punkte nicht, sondern bringt sie nebeneinander auf das Druckgut. Dies erklärt die hohe Qualität von Laserausdrucken.
Doch nun zum vereinfachten Funktionsprinzip eines Laserdruckers. Ein Laserstrahl wird von Spiegeln und Linsen auf eine elektrisch negativ geladene Drucktrommel gelenkt. Nur die Punkte der Drucktrommel, die der Strahl trifft und entlädt, nehmen den ebenfalls negativ geladenen Toner, also di'e-Druckfarbe, an. Der Rest der Trommeloberfläche stößt den Toner ab. Durch Erhitzen gelangt der Toner auf das positiv geladene Papier. Abschließend entfernt eine Klinge die auf der Trommeloberfläche verbliebenen Tonerpartikel, und die Prozedur beginnt von neuem mit der nächsten Seite. Das Ganze hört sich zwar nicht kompliziert an, doch es steckt eine aufwendige Technik dahinter.
Ein Nachteil der Laserdrucker gegenüber den Matrixprintern ist die Tatsache, daß bei ihnen die Wartungsintervalle wesentlich kürzer sind. Das treibt die Kosten pro gedruckter Seite in die Höhe, so daß trotz gefallener Kaufpreise für Laserdrucker die Folgekosten immer noch höher sind als bei Nadeldruckern.
Moderne Laserdrucker entsprechen dem Stand der Technik, jedoch sind sie im Unterhalt teurer als preiswerte 24-Nadel-Drucker.
Auch konnten sich die Hersteller von Laserdruckern noch nicht auf eine einheitliche Befehlssprache zum Ansteuern von Laserdruckern einigen. Die Folge ist, daß viele Laser einen Nadeldrucker emulieren. Damit nutzt man aber die Fähigkeiten des Geräts nicht aus. Hewlett Packard setzte zwar mit dem Laserjet II einen Standard für Laserdrucker, doch noch halten sich bei weitem nicht alle Hersteller an diese Befehle.
Wir stellen Ihnen in unserem Druckerschwerpunkt das Nachfolgemodel des Laserjet II vor, denn dieser bietet eine erweiterte Befehlssprache, die die aufwendige Lasertechnik weitgehend ausreizt. Es ist damit zu rechnen, daß einerseits die Softwarehäuser schnell Druckertreiber für den Laserjet III liefern und daß andererseits die Hersteller von Laserprintern diese Befehlssprache als Standard übernehmen werden. Ferner bietet der Laserjet gegenüber dem Atari-Laser den Vorteil, daß er auch an einem anderen Computer als dem ST klaglos seinen Dienst verrichtet. Eine preisgünstige Alternative zum SLM 804 von Atari stellt der ddd-Laser/8+ dar. Er ist voll kompatibel zum Atari-Original, jedoch ohne LCD-Blattzähler um 500 Mark billiger. In der hier vorgestellten Version kostet er immer noch 400 Mark weniger als der SLM 804. Der entscheidende Nachteil des ddd-Lasers und des SLM 804 ist, daß sie ausschließlich am ST zu betreiben sind. Positiv ist, daß sich beide Geräte durch das Programm »Ultrascript« für weniger als 500 Mark in einen Postscript-fähigen Drucker verwandeln lassen. Beim Laserjet III ist für diese Aufrüstung fast das Vierfache zu bezahlen.
Jeder Drucker muß sich im Geschwindigkeitstest mit einem Referenzgerät messen, um messbare Vergleichswerte zu erhalten.
Zum Schluß noch einige Bemerkungen zu unserem Testverfahren bei den Matrixdruckern und zu den angegebenen Preisen. Jeder Testkandidat mußte sich zum einen einem Praxistest in der Redaktion unterziehen und zum anderen einem Geschwindigkeitstest. Dieser Geschwindigkeitstest bestand darin, daß ein DIN-Formbrief sechsmal in Schnell- und in Schönschrift ausgegeben wurde. Dieser Prozedur mußten sich die Geräte einmal mit Endlospapier und einmal mit automatischem Einzelblatteinzug unterziehen. Die Meßergebnisse erscheinen in der Wertung als Absolutwert in Sekunden und als Faktor zu einem Referenzgerät. Der Referenzfaktor gibt die prozentuale Geschwindigkeit des Testkandidaten im Verhältnis zum Referenzgerät an. Faktor 2,00 bedeutet also, daß der getestete Drucker doppelt so schnell ist als das Referenzgerät. Analog dazu signalisiert der Faktor 0,50, daß der Testkandidat gerade die halbe Geschwindigkeit des Referenzproduktes erreicht. Bei den 9-Nadlern wählten wir den OKI 320 Elite, bei den 24-Nadlern den NEC p6 plus als Referenzdrucker.
Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um die offiziellen Preise der Hersteller. Im Handel werden die Geräte unter Umständen wesentlich billiger angeboten, wie z. B. der NEC P6 plus. Vergleiche lohnen sich.