Zuerst einmal meine herzlichen Glückwünsche zur neuen TOS.
Das Titelblatt (insbesondere das TOS-Logo) ist gut gelungen, nur fürchte ich, daß es auf Dauer langweilig wird. Könnte man auf dem Titelblatt nicht irgendein Foto von z. B. neuer Hardware bringen? Dieses Bild sollte dann nicht mehr auf bunter Computergrafik sein, sondern auf dem weißen Hintergrund. Eigener Stil ist wichtig!
Am Schluß des CeBit-Berichts fiel mir folgender Satz auf: »Ein großes Aufatmen ging auch durch die Reihen der Commodore-Amiga-Anwender: Ein ST-Emulator ist für den Amiga 2000 als Einsteckkarte verfügbar.« Merke ich da einen Hauch von Zynismus?
Zum Kommentar »UNIX statt TOS« möchte ich anmerken: Es ist klar, daß ein endlich fehlerfreies TOS dem »typischen« ST-Anwender mehr bringen würde als das UNIX-Betriebssystem des TT/X, aber wenn die Firma Atari nur an die ST-Anwender denken würde, dann hätte sie jetzt auch nicht den Erfolg mit den Desktop-PCs, dem Portfolio und (voraussichtlich) der Lynx-Spielekonsole.
Im CeBIT-Bericht sind einige Fachwörter, die nicht jeder kennt wie »Farbseparation« und »Formsatz«. Ein großer Gewinn ist der Anwender-Teil. Besonders hervorzuheben sind die sehr leicht nachvollziehbaren Tempus- und Script-Artikel.
Gerhart B., Aschheim bei München
Farbseparation bezeichnet die Fähigkeit einer Bildverarbeitung, Mischfarben in die vier Druckfarben Gelb, Rot, Blau und Schwarz zu zerlegen. Formsatz liegt vor, wenn Text nicht spaltenweise gedruckt ist, sondern eine Abbildung umfließt.
Einige kritische Anmerkungen habe ich zum Artikel »Mit uns zum Adimens-Profi« (45. Auflage). Ich kenne »Adimens« nur von Freunden her und halte es eigentlich für ein sehr gutes Program, das ich mir deswegen nicht zu legen werde, weil ich auch ohne Datenbank sehr zufrieden bin. Darüberhinaus halte ich Programmbeschreibungen und -tests für sehr notwendig. Dieses Abdrucken von irgendwelchen Bedienungsanleitungen, die ja eigentlich Sache des Handbuchs bzw. irgendwelcher Sekundärliteratur wären, scheint aber infektiöser Natur zu sein, keiner kann mehr ohne. Ob »Adimens«, »Calamus« oder andere, ich hielte es für sinnvoller, durch entsprechende Hinweise in Programmtests bezüglich der schlechten Dokumentation mancher teureren Programme den Softwarehäusern Druck zu machen.
Xaver S., Dortmund
Die Qualität des Handbuchs ist in unseren Tests ein entscheidendes Kriterium. Doch können wir in keiner Weise gewährleisten, daß Hersteller aufgrund unserer Kritik ihre Dokumentationen oder ihren Support verbessern - der Anwender bleibt weiterhin allein mit seinem Problem.
Die Aufgabe von Anwendungsartikeln ist es nicht, Bedienungsanleitungen abzudrucken. Vielmehr sollen diese Informationen das im Handbuch gebotene Wissen erweitern oder vertiefen und - ganz wesentlich - dem Anwender den Blick für neue Einsatzbereiche öffnen.
Herzlichen Glückwunsch zur neuen TOS. Eine Augenweide auf dem Markt der ST-»Magazine«. Bei den bisher eher puristisch computer-freakigen oder aber vorrangig an Publizierung eigener Produkte orientierten Zeitschriften war die Lektüre bisher ästhetisch am Rande der Schmerzgrenze und inhaltlich (in vielerlei Hinsicht) eine Qual.
Die fachliche Qualifikation der Redaktion einer Computerzeitschrift muß ich als Anwender voraussetzen, sie jedoch kann sich kaum auf adäquate Kenntnisse beim Anwender verlassen. Die Aufgabe liegt also in der Vermittlung zwischen Insider und Anwender und dies dann bitte auch in ansprechender Form. Es ist Ihnen gelungen, zumindest was diese erste Ausgabe angeht.
Was »Calamus« zu leisten vermag, weiß ich aus eigener Praxis. Sollte jedoch wirklich das ganze Heft hiermit erstellt sein, ist offensichtlich ein Künstler mit ihrem Satz betraut. Bis auf einige kleine Ausrutscher macht das Magazin einen konzeptionell durchdachten, geschlossenen Eindruck.
Norbert D., dipl. Sozialwirt, grad. Betriebswirt, Osnabrück
Endlich ist es vorbei mit den neidischen Seitenblicken am Bahnhofskiosk zu den unzähligen Commodore-Magazinen inklusive Software und den bewundernden Blicken zu der professionellen und seriösen Aufmachung der PC-Zeitschriften. Endlich kann man auch als Atari-User ungeniert und aufrechten Gangs »seine« Zeitschrift mitnehmen. Glückwunsch an Euch, aber auch an uns AtariSTen. Auch Euer Vorsatz, eine Zeitschrift für den Anwender zu machen, ist uneingeschränkt zu begrüßen. Der Versuch anderer Blätter, alle der viel zu vielen Programmiersprachen für den ST zu berücksichtigen, ging stets auf Kosten der aktuellen Information und konnte im Vergleich zu der reichhaltigen Literatur auf diesem Gebiet nie befriedigen.
In Anbetracht dessen ist es vielleicht schon unverschämt, auch noch Wünsche zu äußern. Trotzdem: Durch den Titel TOS habe ich die leise Hoffnung, daß nun endlich alle Geheimnisse des Betriebssystems rücksichtslos aufgeklärt werden.
In der Abteilung Spiele werden leider neue Spiele wieder hauptsächlich nach dem Geschmack des Testers vorgestellt - auch wenn Ihr den besten bekommen habt. Glückwunsch!
Die Informationen, die man braucht, fehlen in Eurem Kästchen: Spielermodi (1, 2, oder 2 gleichzeitig) und ob High Scores gespeichert werden (sehr motivierend).
Ich wünsche Euch und mir, daß Euer Magazin sich durchsetzt und nicht wieder vom Markt verschwindet. Es gibt keinen Ersatz.
Ewald G., Regensburg
Ich möchte Ihnen mein Kompliment für diese Neuerscheinung ausdrücken. Es ist Ihnen gelungen, eine leichtverständliche und ansprechende Zeitschrift auf den Markt zu bringen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und hoffe, daß sich Ihre TOS unter den Atarianern schnell verbreiten wird.
Roland K., Emmenbrücke, Schweiz
Herzlichen Dank für Ihre engagierten Zuschriften. Hier können Sie die erste Echowelle zur TOS ausloten: die ersten Leserbriefe, die wir erhielten (Ausnahme: die Stellungnahme von Vortex).
Besonders diskussionswürdig erscheint der Beitrag von Herrn Sunkehr. Er ist der Meinung, Hilfe bei Anwenderproblemen sei Sache von Handbuch und Software-Support und nicht die Angelegenheit von Computerzeitschriften.
Ob zu dieser Diskussion oder zu anderen Problemen der TOS-Welt: Nutzen Sie das Podium weiterhin so intensiv, um den anderen Atari-Fans Ihre Meinung mitzuteilen.
Ihr Paul Sieß Textchef
Die Aufmachung ist an sich sehr ansprechend und angenehm zu lesen; auch Bildschirmfotos und Stichwortkästen sind überdurchschnittlich gut gestaltet.
Was die Artikel angeht, wäre großteils mehr Tiefgang angebracht. Zwar ist der locker-flockige Schreibstil recht unterhaltsam, doch reicht der Informationsgehalt auch dem weniger erfahrenen Hobby-Anwender nicht aus.
Positiv fällt der Spieleteil auf. Angenehm auch die verständlich geschriebenen kurzen aber sinnvollen »Tips und Tricks.«
Besonderes Plus des Heftes ist meiner Ansicht nach die Diskette - zumal das Menü- und Entpackerprogramm hervorragend gelungen ist. Angenehme Folge dieses Beipacks ist das Fehlen seitenlanger Listings im Heft. Die Idee, Schnupperversionen bekannter Programme anzubieten, ist ebenfalls nicht schlecht. Wünschenswert wäre ein größerer Anteil an Public-Domain-Utilities bzw. -Anwenderprogrammen.
Konstantin D., Ottobrunn bei München
Der Bericht »Datenflut sicher im Griff« (Ausgabe 6, Seite 121) über Fest- und Wechselplatten ist, soweit wir das anhand der drei Seiten beurteilen können, sehr ausgewogen und gut formuliert. Wir möchten dennoch zu einer Aussage Stellung beziehen.
Sie schreiben: »Ein Wermutstropfen allerdings ist die Inkompatibilität zwischen einer Cartridge, die von Vortex Datajet beschrieben wurde, und der Cartridge der Protar-Wechselplatte.«
Wir orientieren uns mit unseren Produkten am Standard der Atari-Produkte. Die Wechselplatte Vortex DataJetR44 ist problemlos mit einer Atari-Wechselplatte zu betreiben. Vortex- bzw. Atari-Cartridges können am jeweils anderen Computer-System ohne Inkompatibiltäten verarbeitet werden.
Ute Forstner, Marketing Vortex Computersysteme GmbH, Flein bei Heilbronn
Ihr neues Computermagazin habe ich mit Interesse durchgesehen und ich finde es nicht unübel. Aufmachung, Papierqualität, Themen, all dieses ist durchaus gelungen. Beim Artikel »Elektronischer Duden« (Ausgabe 5, Seite 104) habe ich aber nur den Kopf schütteln können. Hier wimmelt es von Fehlern.
Ludwig F., Paderborn
Ironie des Schicksals, daß »Calamus« gerade bei einem Artikel über einen Rechtschreibprüfer diesen üblen Streich spielte. Die Trennungsfehler sind auf einen Fehler in einer alten Calamus-Version zurückzuführen (siehe auch Tips&Tricks für Anwender der Ausgabe 6/90, Seite 62).