Compilation Metallic Power: Drei gewinnt

Wenn der Rubel nicht mehr rollt und ein neues Produkt noch nicht in Sicht ist, dann verpackt man alte Spiele in neue Kartons und verkauft sie als flotten Dreier: »Metallic Power«.

»Outzone«-Ladescreen: Auf in den Kampf!

Drei Spiele zum Preis von einem: Lankhors Compilation Metallic Power enthält das Geschicklichkeits- und Actionspiel »Outzone«, die Geschicklichkeitsprüfung »Genius« und den mit viel Vorschußlorbeeren bedachten Rennsimulator »Vroom«. Für all diejenigen, denen diese Namen wenig sagen, hier eine Zusammenfassung der einzelnen Titel.

In Outzone werden Sie mit 28 gefährlichen Missionen konfrontiert, die leicht beginnen und mit der Zeit immer schwieriger werden. Ihre Aufgabe ist es, ein in Not geratenes Raumschiff (das kleinere auf dem Bildschirm) aus den verbotenen Zonen, den Outzones zu manövrieren. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, besitzen Sie ein gut ausgerüstetes und schwer bewaffnetes Raumschiff, das sich problemlos durch die gefährlichen Gebiete manövrieren läßt.

Der Abwehrschirm des defekten Schiffchens dagegen ist derart schwach, daß schon der kleinste Zusammenstoß, die geringste Berührung mit auftauchenden Hindernissen oder Barrieren katastrophale Folgen haben kann. Da außerdem das Steuersystem des Kreuzers total zerstört wurde, kann er auftauchenden Hindernissen nicht ausweichen oder eventuell seine Fahrt verlangsamen.

Zu den Aufgaben des Spielers gehört es also, die auf der Flugroute des defekten Raumschiffs auftauchenden Barrieren und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Bisweilen werden Sie allerdings auch auf Hindernisse stoßen, die einfach nicht zu zerstören sind und die Sie deshalb umfliegen müssen. In diesem Fall können Sie das defekte Raumschiff an den eigenen Kreuzer ankoppeln, um so seine Flugbahn zu korrigieren.

Damit ist die Rettungsmission aber noch längst nicht erfüllt, denn der Abschleppdienst muß sich gegen die massiven Angriffe äußerst feindseliger Weltraumbewohner zur Wehr setzen. Bei jedem Angriff verliert der Schutzschild des Retters ein wenig an Energie, doch es gibt zum Glück jede Menge Waffen, um sich zu wehren. Die Außerirdischen haben es außerdem nur auf das Hauptschiff abgesehen, das defekte Vehikel stellt schließlich keine Bedrohung dar.

Gesteuert und geballert wird ausschließlich mit dem Joystick. Das Spielprinzip unterhält eine ganze Weile, auch wenn Grafik und Animation etwas altbacken daherkommen.

»Outzone«: Der Große hilft dem Kleinen.
»Outzone«: Energie- und Bewaffnungszustand

In Genius ist ein kleines Raumschiff auf dem Weg durchs Weltall, und ein kleines Wesen ist damit beschäftigt, die Arbeitsroboter im Laderaum zu überwachen. Alles scheint ruhig und Genius erlaubt sich ein Nickerchen. Plötzlich ertönt ein Alarmsignal. Der Computer leitet das Schiff schnell zum nächsten Planeten, wo es eine Notlandung hinlegt. Triebwerksschaden?

Leider bleibt wenig Zeit für Antworten, denn Genius muß den Ausgang am anderen Ende des Schiffs erreichen, bevor es ganz zerstört ist, er muß die Passagiere im Frachtraum finden, da herabstürzendes Geröll einige Verbindungstüren blockiert hat, er muß die Roboteraufzüge benutzen, die die Roboter teilweise zerstört haben. Außerdem muß er die Roboter überwachen, da sie offensichtlich nicht mehr ganz ohne Fehler arbeiten.

Die Bildschirmanzeige präsentiert die Nummer der Etage, in der Genius sich befindet, den allgemeinen Zustand, seine elektrischen Kraftreserven, die verbleibende Munition in der Waffe, und die Zahl der Kugeln, die der Energieschutzschild abwehren kann. Uber Parameter können Sie den Schwierigkeitsgrad des Spiels überwachen. Drei Leben stehen zur Verfügung. Um Waffen oder Energie zu gewinnen, muß der Spieler die bockigen Arbeitsroboter zerstören.

Genius wird mit dem Joystick gesteuert. Die Steuerung ist zwar recht präzise, doch durch die seltsame Perspektive erhält die Szenerie kein richtiges Raumfeeling, man rennt oft machtlos gegen Hindernisse, obwohl das Sprite sich davor oder dahinter zu bewegen scheint. Bockige und gewöhnungsbedürftige Steuerung, hübsche Grafik!

Eigentliches Glanzstück des Metallic-Power-Kleeblatts ist der Rennsimulator Vroom. Er verfrachtet den Spieler auf die berühmtesten Formel-I-Rennstrecken der Welt. Die Kurse präsentieren sich in originalgetreuer 3-D-Grafik und werden durch Brücken und Hindernisse sowie durch ein lebhaftes Geländeprofil verschärft.

Über ein Eingangsmenü wählt der Hobbypilot zwischen Demo, Rennen und Arcademodus.

Erfahrene Piloten benutzen die manuelle Sechsgangschaltung, weniger geübte Fahrer überlassen die Übersetzung besser der Automatik. Verbessert wurde der Rennmodus: In früheren Versionen ließ nur der Arcade-Modus die Steuerung per Joystick zu, alle anderen Rennen mußten mit der Maus kontrolliert werden. Die Steuerung mit der Maus war jedoch derart hektisch und ungeeignet, daß schon geringste Bewegungen das Rennwagen-Sprite von der Bahn warfen. Auch jetzt ist die Steuerung immer noch ziemlich gewöhnungsbedürftig und der Spielspaß hängt sehr vom angeschlossenen Steuergerät ab. Vroom kann sich auch nicht mit Hits wie »Lotus I-III« oder »Formula One Grand Prix« messen, bietet aber dennoch ordentliche Unterhaltung.

Insgesamt ist Metallic Power durchaus sein Geld wert. Alle drei Spiele haben gehobenen Unterhaltungswert und bieten im Dreierpack ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Mal reinschauen! (hu)

»Genius« Ladescreen: aufsässige Roboter
»Genius«: versperrte Durchgänge freiräumen
Formel-1-Zirkus
Grand-Prix-Rennen

WERTUNG

Metallic Power Compilation

F030 ▢ TT ▢ STE ▣ ST ▣

Hersteller: Lankhor
Preis: ca. 110 Mark
Mono: nein
Harddisk: nein
Genre: Action
Grafik: 5 von 6
Sound: 4 von 6
Motivation: 4 von 6

Bomico, Am Südpark 12, 6092 Kelsterbach


Carsten Borgmeier
Aus: ST-Magazin 03 / 1993, Seite 108

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