Ein Grafikspaß mit witzigen Animationen und drei Knilchen, die zum Schreien komisch über den Bildschirm tapsen — »Gobliiins«.
Der königliche Familienclan sitzt rülpsend und schmatzend am Tafelrund, als den Chef plötzlich das Zipperlein packt: Ein böser Zauberer treibt den armen König per Voodoo-Püppchen in den Wahn. Da muß Hilfe ran!
Drei der kühnsten Untertanen machen sich unverzüglich auf die Socken. Ein Glück, daß sie sich ergänzen, denn alleine wären sie ziemlich arm dran: Ignatius, der weißbärtige Zauberer mit dem Ansatz zur Glatze, kann zwar ein Horn und einen Ast zu einer prima Hacke verzaubern, würde aber niemals ein Seil hochklettern. Das kann dafür Schlägerbacke Asgard, der zwar 6000 Volt in den Armen hat, aber leider keine Birne im Kopf. Die liefert Techniker Oups, der den Denker der Gruppe abgibt aber so schwach auf der Brust ist, daß er keine zwei Gegenstände gleichzeitig halten könnte.
Das Trio schlägt sich durch 20 Screens (per Paßwort direkt zugänglich) einer bonbonfarbenen Schnuckelwelt. Jeder Screen enthält eine Reihe von kniffligen Rätseln, Fallen und Feinden, die erst bewältigt werden müssen, bevor der Weg zum nächsten frei wird. Alle drei Kerlchen tapsen auf dem Schirm herum, aber nur jeweils einer von ihnen läßt sich durch Mausklicks kommandieren. Einzig die richtige Kombination der verschiedenen Goblin-Gaben führt zum Erfolg. Falsche Aktionen geben Energieabzug Im ersten Screen z. B. sucht das Gespann eine Hacke, um nach Diamanten zu buddeln. Also prügelt der Krieger um sich, bis das verdorrte Vieh am Torbogen des Hauses ein Horn verliert. Dort trötet der Techniker hinein, worauf ein Ast vom Baum kracht. Der Zauberer verzaubert das Ganze zur Hacke und die Jungs können weitermarschieren.
Diese digitalisierten Sounds sind einfach köstlich! Der Krieger prügelt einen übergroßen Apfel vom Baum, hat sich aber gründlich verschätzt und plumpst dem zermusten Apfel hin-hinterher: Dem dumpfen Schlag folgt der Klatsch in den Matsch und anschließend der erschreckte Jaul von Asgard. Zum Piepen! Leider sind solche Effekte etwas zu dünn gesät. Absolut sehenswert ist übrigens auch die ulkige Startsequenz, wo der böse Zauberer dem König in Comic-Manier den Verstand raubt.
Leider setzt sich der Freak-Touch auch in der Handlungslogik und dem Spielaufbau fort, so daß Fortschritte allein durch logisches Kombinieren nicht möglich sind. Hier muß viel' herumprobiert werden und das macht auf die Dauer keinen Spaß. Außerdem ist das Gesamtwerk mit 20 Screens nicht sehr umfangreich. Die Steuerung hätte ruhig präziser und sensibler ausfallen dürfen.
Alles in allem: ulkig, (hu)
WERTUNG
Gobliiins
Hersteller: Coktel Vision
Preis: ca. 80 Mark
Mono: nein
Genre: Strategie-Action
Grafik: 5 von 6
Sound: 5 von 6
Motivation: 3 von 6
Bomico, Am Südpark 12, 6092 Kelsterbach